Freitag, 3. Mai 2019

Liebe Firma Vodafone!

Die Firma Vodafone schirmt sich gegen Kunden-Mails gut und freundlich ab. Das ist absolut nachvollziehbar. Individuelles Beantworten von Mails und Briefen kostet Firmen viel Zeit und damit bares Geld.* 

* Ein Unternehmer hat mir mal gesagt: Eine Endkundenanfrage wirklich persönlich und also nicht mit ein paar Textbaustein-Floskeln zu beantworten, schlage mit Minimum 30 Euro pro Antwort zu Buche. Schritte: > Frage durchdenken > Antwort formulieren > Überprüfen der Antwort, vor allem auf juristische Implikationen > [ggf. in die Schleife mit Rückfragen im Haus, zurück an Antwort formulieren] > Endkorrektur > Verschicken.)

Also mache ich es als Endkunde mal so, dass ich hier eine "offene Mail" an Vodafone schreibe. Mit dem Inhalt der Mail, die nicht zugestellt werden konnte.

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Betreff: Re: 🍀 Gewinne 1 von 5 Weber-Grills, Mamfred Müller, München
Datum: Fri, 3 May 2019 xxx
Von: Manfred Müller
An: Vodafone 



Guten Tag!

Ich bin bei Sprachlichem ein Sensibelchen, ich weiß. In diesem Sinne folgende Hinweise:


"Suchst Du Gründe zum Feiern, Mamfred Müller, Lindwurmstr. München?"

  • Ich dachte immer, in einem durchorganisierten Betrieb wie Vodafone würden Namen und allgemein: Kundendaten direkt aus der Datenbank in Texte eingefügt. Wie aber wurde dann aus einem Manfred ein Mamfred? Da muss jemand, sehr aufwendig, händisch eingegriffen haben, oder?
  • Ob man die Kunden siezen oder duzen soll, wurde sicherlich bei Vodafone in den obersten Kreisen des Managements ausführlichst diskutiert, und man hat sich, nach Abwägung vieler Gründe, für das moderne Duzen à la Ikea und gegen das Siezen entschieden. Ich bin ein sehr leicht "duzbarer Mensch". Ja, mir ist es angenehm, geduzt zu werden. Dennoch glaube ich, dass in neutralen Zusammenhängen die Mehrheit der Deutschen über 30 im Moment noch für das Sie ist.
  • In der Begrüßungszeile Straße und Ort mit aufzuführen, verstößt gegen gleich mehrere stilistische Gepflogenheiten des Deutschen. Ich würde vorschlagen, Straße und Ort wegzulassen. 
  • Die Zeile hießt dann: "Suchen Sie Gründe zum Feiern, Herr Müller?"
  • Über den Inhalt dieser Mail reden wir dann ein andermal. Richtung: Fühlt sich jemand nicht vielleicht doch etwas unter Wert eingeschätzt, wenn man ihm unterstellt, es müssten ihm von außen Gründe für das Feiern geliefert werden?
Grüße aus München!

Manfred Müller



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* Automatisch generierte Rückmeldung:

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