Dienstag, 2. Juli 2019

Liebe ZEIT ...! Und: Antinatalismus

Erst mal das:

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Liebe ZEIT,

was mich wirklich nervt: Dass du Artikel zum Kommentieren für alle freigibst, um diese Artikel dann wenig später nur für die PLUS-Mitglieder freizuschalten. Heißt: Keiner der Nicht-PLUS-Leser, der vorher kommentiert hat, kann mehr in die Kommentare sehen. Das nennt man in anderem Zusammenhang des Marketing wohl: anfixen.

Glaubst du wirklich, liebe ZEIT, dass du mit solchen bauernschlauen Tricks Abonnenten für deine PLUS-Angebote gewinnst? I doubt it!

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Die ZEIT* erregt Aufmerksamkeit mit einem Artikel über die sogenannten "Antinatalisten" -- Menschen, die es gut finden, wenn sich die Menschheit nicht weiter fortpflanzt und die in der Regel schon mal mit gutem Beispiel vorangehen und keine Kinder haben. (zeit.de)

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Klimaschutz. Los, komm, wir sterben endlich aus! Darf ich noch Fleisch essen, das Auto nehmen, den Wäschetrockner nutzen? All diese Fragen würden sich sofort erledigen, wäre man gar nicht erst geboren worden oder würde sich zumindest nicht mehr fortpflanzen. Über eine merkwürdige neue Sehnsucht. Von Nina Pauer. DIE ZEIT Nr. 27/2019, 27. Juni 2019 -- 276 Kommentare (Stand: jetzt)

In den Kommentaren viel allgemein Philosophisches, auch Polemisches natürlich. Ein wenig nachgeschaut im Hintergrund:

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Wenn die Erde ein Dorf mit 100 Einwohnern wäre, dann wären ...

60 aus Asien
16 aus Afrika
10 aus Europa
9 aus aus Latein- und Mittelamerika
5 aus Nordamerika


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Nun ist das natürlich erst mal so eine Rechnung einer jungen Frau aus der Milchindustrie, wenn man nicht Relationen aufmacht. Anbieten würde sich: Quadratkilometer Asien usw., Bruttosozialprodukt usw. Dann noch ein paar Minimum-Maximum-Angaben (Bevölkerung Chinas / Russlands vs. Bevölkerung Deutschlands / der Niederlande pro qkm).

Aber auch solche Prognosen, bei denen immer wieder die Frage ist: Wie wahrscheinlich ist es, dass sie eintreffen:

Die Bevölkerung Nigerias wird bis 2050 auf 400 Millionen anwachsen, und im Kongo werden zweieinhalb Mal soviel Menschen leben wie jetzt, sagt Alisa Kaps, Mitarbeiterin des Berlin-Instituts für Bevölkerung und Entwicklung. Angesichts dieser Raten wird die Versorgung mit Nahrung, Gesundheitseinrichtungen und Arbeit zunehmend schwieriger: "Das Wirtschaftswachstum wird von dem hohen Wachstum der Bevölkerung aufgefressen", sagt Kaps in einem DW-Interview. "Jedes Jahr wachsen fast 20 Millionen Menschen in Afrika in das Erwerbsalter hinein, aber es stehen nur drei Millionen formale Jobs zur Verfügung. Woher soll das Geld kommen?" (Ebd.)

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