Montag, 22. Juli 2019

"Die Theorie des Romans"

Onkel Michael, den ich schon einmal erwähnt habe, sagt: "Ich habe heute morgen nachgeschaut. Das Buch habe ich vor langer Zeit einmal gelesen und bewundert. Also erst einmal die Wikipedia."

--

Die Theorie des Romans. Ein geschichtsphilosophischer Versuch über die Formen der großen Epik ist eine 1916 in der Zeitschrift für Ästhetik und allgemeine Kunstwissenschaft veröffentlichte literaturtheoretische Studie von Georg Lukács (1885–1971) und gilt als einer der wichtigsten Beiträge zur Theorie des Romans.

--

Onkel Michael weiter: "Und dann nichts dazu! Nichts zum Inhalt. Das war's. Wenn ich es könnte, würde ich den Artikel erweitern. Aber -- ich kann mich mit diesem gequälten Zusammenarbeiten, bei dem immer die Besserwisser dahergehüpft kommen und das tun, was sie am besten können, nämlich besser wissen -- nein, das tue ich mir auf keinen Fall an."

Ich habe ihm gesagt, dass er die Sache ja mir geben könnte. Für meinen Blog.

"Mal sehen", war die Antwort. "Mal sehen!"

Jetzt bin ich gespannt. Und weiß nicht, ob ich in vier Wochen nachfragen soll.

--

Ich habe dann aus Neugier ein wenig nachgeschaut. Eine Stelle:

--

"... So wird alles Tun der Seele sinnvoll und rund in dieser Zweiheit: vollendet in dem Sinn und vollendet für die Sinne; rund, weil die Seele in sich ruht während des Handelns; rund, weil ihre Tat sich von ihr ablöst und selbstgeworden einen eigenen Mittelpunkt findet und einen geschlossenen Umkreis um sich zieht. »Philosophie ist eigentlich Heimweh,« sagt Novalis, »der Trieb überall zu Hause zu sein.« Deshalb ist Philosophie als Lebensform sowohl wie als das Formbestimmende und das Inhaltgebende der Dichtung immer ein Symptom des Risses zwischen Innen und Außen, ein Zeichen der Wesensverschiedenheit von Ich und Welt, der Inkongruenz von Seele und Tat."

Da ist es wieder, das fluffig Raunende, das die deutschsprachige Philosophie so liebt! Und von dem ich schon als Student behauptet habe, die die sagten, sie würden solche Geraune "verstehen", die geben dem Verb verstehen entweder eine Bedeutung, die es für mich nicht hat. Oder: Sie lügen einfach.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen