Kann es sein, dass ich Boris P. durchschaue? Ganz wertfrei. Ich sehe vielleicht, was er will und vorhat.
Ich glaube, Palmer will und wird eine neue Partei gründen. Grün durchaus, aber nicht multikulti. Streng, was die Migration und den Umgang mit Migranten angeht. Kein AfD-Ersatz. Heißt: Die Partei wird Nazis und Geschichtsklitterer und Holocaust-Leugner nicht aufnehmen bzw. solch eine Gesinnung im Programm ablehnen. Israelfreundlich dazu.
Und er wird, wenn er klug beraten ist, in Tübingen bleiben. Keine Lafontaineiaden also. Einfach sagen, dass da eine Lücke, eine entsetzliche Lücke im Parteienspektrum ist.
Würde ich diese Partei wählen? Na ja -- schon.
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"Welche Gesellschaft soll das abbilden?" Boris Palmer kritisiert Deutsche Bahn und erntet Shitstorm Wieder sorgt Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer mit einem Facebook-Post für Aufregung. Twitter-Nutzer werfen ihm Rassismus vor. JULIA WEISS
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Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer hat den Shitstorm kommen sehen und dann trotzdem einen Post bei Facebook abgesetzt, für den er jetzt heftig kritisiert wird. "Ich finde es nicht nachvollziehbar, nach welchen Kriterien die Deutsche Bahn die Personen auf dieser Eingangsseite ausgewählt hat", schreibt der Grünen-Politiker. "Welche Gesellschaft soll das abbilden?" Daneben ein Screenshot von der Website der Deutschen Bahn, auf der Menschen mit unterschiedlichen Hautfarben abgebildet sind.
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Nur Minuten später stößt er mit seinem Post in den sozialen Netzwerken auf die Ablehnung, mit der er gerechnet hatte. Einige Nutzer werfen ihm Rassismus vor.
Auf Palmers Frage, welche Gesellschaft abgebildet wird, antwortet etwa die "Türkische Gemeinde in Deutschland": "Eine plurale und vielfältige Gesellschaft. (...) Eine Gesellschaft die Ihre eindimensionalen Kriterien längst überwunden hat. Willkommen im Jahr 2019!"
Der ehemalige nordrhein-westfälische Landtagsabgeordnete der Grünen Ali Bas betont, er wolle nicht in der Gesellschaftsversion seines Parteikollegen leben. "Es wird Zeit den Hut zu nehmen, Herr Palmer", schreibt er. Auch andere Grünen-Parteimitglieder fordern den Ausschluss aus der Partei.
Der Bundesgeschäftsführer der Grünen, Michael Kellner, kann Palmers Kritik an der Deutschen Bahn nicht nachvollziehen. "Wir streiten lieber für pünktliche Züge und billigere Bahn-Tickets", sagte er dem Tagesspiegel. "Wer in den Zug steigt, ist uns herzlich egal. Die Bahn ist für alle da und dass sie mit Vielfalt wirbt, begrüße ich. Es zeigt die gesellschaftliche Realität."
Auch vom FDP-Bundestagsabgeordneten Johannes Vogel kommt Kritik. "Eine Gesellschaft, in der es ganz egal ist, wie man aussieht. Nennt sich Werteordnung unseres Grundgesetzes, lieber Boris Palmer", schreibt er auf Twitter.
Palmer selbst wollte seine Aussage auf Nachfrage des Tagesspiegels nicht konkretisieren. "Ich habe die Auswahl nicht kritisiert", sagte er. "Ich habe sie hinterfragt. Ich bewerte sie auch nicht. Denn ich kenne die Gründe und Kriterien der Bahn nicht. Ich stelle nur fest, dass ich sie nicht verstehe." (
tagesspiegel.de)
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