Dienstag, 22. Oktober 2019

ZEIT-Artikel von Antonia Baum

Der Kommentarbereich der ZEIT hat eine eigene wissenschaftliche Darstellung verdient!

Ich google heute -- aus gegebenem Grunde* -- nach


Ich finde einen ZEIT-Artikel von Antonia Baum, schon ein paar Tage alt.

--

Leserkommentare. Die Geister, die sie rief. Unsere Kolumnistin bekommt Besuch. Mitten in der Nacht. Von Antonia Baum 7. November 2018 ... 10. November 2018 ... ZEIT Nr. 46/2018, 8. November 2018 | 115 Kommentare | Leserkommentare: Ist das noch Meinungsfreiheit oder schon Belästigung? Ist das noch Meinungsfreiheit oder schon Belästigung? || Letzte Nacht schreckte ich hoch, bekam keine Luft, sah mich im Halbdunkeln um und erkannte, dass sich um mein Bett eine Armee von kleinen Kommentaren und Zuschriften versammelt hatte. "Hallo Frau Baum", sagte ein Leserbrief (Fahrradhelm, Cordhose), "das ist schon eine reife Leistung, auf drei Viertelspalten so viel Blödsinn unterzubringen. Chapeau!" ... (zeit.de)

Und so, mit solchen Beispielen, geht es dann immer weiter...

--

Natürlich auch hierzu dann -- Kommentare. Beispielsweise, durchaus wichtig:

Arrian #1.7 — vor 12 Monaten

"Wenn Sie mit Schreiben Geld verdienen, müssen Sie mit Kommentaren leben"

Nur bei Online-Medien, die es ermöglichen, unter jedem Artikel seinen Senf dazuzugeben.

Manchmal frage ich mich, warum Redaktionen und Redakteur/innen sich das überhaupt noch antun.

Der Erkenntnisgewinn für die geneigte Leserschaft ist schließlich bei gefühlt 99,9 Prozent der Kommentare gleich null, der Inhalt hingegen fast immer erwartbar.

--

"warum Redaktionen und Redakteur/innen sich das überhaupt noch antun"

Je nun. Was da fehlt? Auch die ZEIT muss Geld verdienen. Und die Leute, die Leser lassen sich nicht mehr, so wie früher, einfach von Journalisten erklären, wie die Welt funktioniert und zu sehen ist. Sie wollen mitreden, auch (manchmal denke ich da: vor allem!) wenn sie Stuss reden. Ich glaube nicht, dass die ZEIT aus Menschenfreundlichkeit diesen umfassenden Kommentarbereich moderiert. Sie wird sich schon -- auch in Richtung, sagen wir: von mittelfristigem Erfolg in wirtschaftlich schwierigen Zeiten -- etwas dabei denken.

-------

* Eine Freundin hatte darüber gesprochen, dass sie einen Kommentar zu einem Kommentar an die ZEIT geschickt hatte. Kritik an der Wortwahl und am "Benehmen" eines Kommentierenden, und dieser Kommentar stünde noch in ihrem persönlichen Bereich, sei aber nicht mehr unter den Kommentaren zu finden. Der Link führte zu keinem Beitrag. Normalerweise schreibt die Zeit da: "Ihr Kommentar wurde entfernt. Bleiben Sie bitte beim Thema." So ungefähr. Da aber -- einfach ab ins Nirwana.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen