Donnerstag, 20. Juli 2006

Ballerspieler leiden unter "Zensurhetze"

Also, auch mir ist klar, Ballerspiele-Spieler sind gegen ein Verbot von PC-Baller- und Killerspielen. Wäre auch eigenartig, wenn es anders wäre. Die Sprache, die sie gegen Gegner auffahren, ist allerdings nicht gerade vom feinsten und zeugt auch nicht vom Aufbau von Empathie-Vermögen. (Mangelnde Empathie muß man, glaube ich, schon mitbringen, um an solchen Spielen Gefallen zu finden.)

"Frau Böhmer strebte zur Regierungsbildung 2005 (für die eine CDU-Dominanz erwartet wurde) den Posten der Kulturstaatsministerin an und stand kurz davor, bis der Posten zuletzt anders besetzt wurde. Schon seit langem profiliert sie sich durch rigide Zensurforderungen. Also könnte moralinsaure Zensurhetze im TV ihr nur nützlich sein."

Nun ist aber der entscheidende Punkt: Wer ist der / die, dem / der es Spaß macht, möglichst realistisch zum Feierabend andere -- in Bildschirm-Puppen-Form, ok, aber immerhin eben: realistisch aussehend -- niederzuschießen, zu köpfen, zu erdolchen oder sonstwie um die Ecke zu bringen? (Übrigens: Gibt es da viele "die"? Empirische Untersuchungen zu dieser Frage vorhanden?) Ich meine: Ist eine solche Vorliebe nicht an und für sich krank? Oder gibt es da vielleicht doch plausible Gründe, die das Spielen solcher Spiele rechtfertigen oder zumindest plausibel erklären? Gründe, die für mich bislang nur im Verborgenen oder unverständlich geblieben sind? Ich meine, der reine Spaß an der Freud und eine tiefinnerliche Entspannung nach anstrengender Arbeit reichen als Rechtfertigung doch nicht aus. Eine solche Art von Spaß und Entspannung hat doch sicherlich auch Armin Meiwes nach vollbrachter Tat und anschließendem Abendessen empfunden. Ohne daß wir daraus schon eine glatte Rechtfertigung seines Tun und Treibens ableiten wollten. Oder?

Nachtrag: Wie sehr ein großer Riss, der aus einer Melange aus Unverständnis, Meinung und Aggressivität besteht, durch die Grundsatzdiskussionen geht, kann man beispielsweise hier sehen.

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