Mittwoch, 26. Juli 2006

Ganze sieben Meter

Über die Suchmaschinen ist dieser Satz auf der Tageschau-Seite (noch) nicht zu finden. Er lautet:

"Um ganze sieben Meter würde der Meeresspiegel steigen, wenn das Grönlandeis schmölze."

Ich bin nun nicht der erste, der das bemerkt. Nämlich, daß sich die Verwendung von ganze im Moment arg verändert, gemessen am ursprünglichen Gebrauch in die falsche Richtung. Bemerkenswert scheint auch zu sein, daß diese vordem eher seltene Gebrauch in den Medien sehr gerne gewählt wird.

Also, hier meint ganze sieben Meter ja: 'Mann! 7 Meter? Das ist aber viel!'

Ursprünglich war es genau umgekehrt: "Er ist ganze 7 Meter weit gesprungen" bedeutete: '7 Meter ist bei ihm sehr wenig. Eigentlich hätte ich erwartet, daß er 8 Meter oder mehr springt."

Ob man da bei den Damen und Herren Journalisten wohl was drehen kann? Wahrscheinlich nicht. Die Sprache ist eben was Lebendiges, und wenn es dahin kommt, daß die Bedeutung eines Ausdrucks in sein Gegenteil verkehrt wird, dann ist das etwas Interessantes für die Sprachhistoriker. Das ist dann alles. Und sonst is nix.

---

Noch so ein Fund (Daniela Katzenberger in BILD Online, 13.04.2011): "Daniela ist genervt: „Das ist ja hier wie am Ballermann. Nur mit mehr Klamotten, und dass es hier kalt ist.“ Nach nur drei Minuten verschwindet sie auf der Toilette, will ihren Auftritt abbrechen. Ganze 15 Minuten bleibt sie verschwunden."

--

China gehört mit Sicherheit zu den Top 3 der schlagkräftigsten Streitmächte! Ganze 166 Milliarden $ gibt das kommunistische Land für die Rüstung aus. (fribbla.de)

--

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen