Ich hab wieder ein neues Wort gelernt: In der "Internetpräsenz" der Süddeutschen Zeitung wird eine Diskussion über das Phänomen der "Blooks" geführt. Blooks, das sind -- blog+book -- Blogs, die anschließend als Bücher veröffentlich werden. (Ach ja, Internetpräsenz -- auch da der Ausruf: Was für ein Wort!)
Besonders kritische, aufgeklärte Zeitgenossen merken zu diesem Thema an: "na das nenn ich markt für narzisten..." (Man beachte die flotte Kleinschreibung unter Auslassung bestimmter oder unbestimmter Artikel!) Oder auch: "also, wenn ich das in einem Satz zusammenfasse, hat jemand sein Tagebuch in Papierform herausgebracht. Sensationell."
Vergessen wird: Daß ja Max Frisch oder Thomas Mann auch ihre Tagebücher veröffentlicht haben. Oder dafür gesorgt haben, daß sie veröffentlicht werden. Und viele, viele andere noch.
Das immer ein wenig hämisch anmutende Getue, wenn jemand, der kein "richtiger Schriftsteller" ist, es wagt, ein Buch zu machen. Was die Frage aufwirft: Wodurch wird einer zu einem "richtigen Schriftsteller". Indem er sein Buch in einen "richtigen Verlag", einem möglichst großen und bekannten herausbringt und dann immerzu unterdrückt-wichtigtuerisch verlautbart: "Mein Verleger hat mich angerufen und gesagt..."?
Ja, ja, das Phänomen ist groß und mächtig und alt: Es gibt viele, die wollen unbedingt eine Vorschalt-Kontrolle. Die ihr eigenes Denken und Urteilen entlastet. Nicht jeder Hinz und jeder Kunz soll in die Bibliotheken kommen. Nein, da sollen die alten Filter davor!
Nur eben halt: Was sind und wer kontrolliert die "Filter"? Schaffen die es wirklich, die Text-Spreu vom Text-Weizen zu trennen? Oder behaupten die das nur, ausschließlich legitimiert durch das ihnen eigene Selbstbewußtsein? Ist das mit den etablierten Verlagen vielleicht doch nur ein Machtspiel, bei dem sich die, die sich am gleichen Stallgeruch als "richtige Textmacher" erkennen, in Clubs und Zirkeln zusammenschließen und sich gegenseitig für wichtig erklären? Mit dankbarem Applaus von denen bedacht, die da sagen, daß das, was schon immer so war (= die letzten 200, na sagen wir ruhig: 250 Jahre so war), schon richtig sein muß. Gelobt von denen -- noch einmal wiederholt sei's --, die dann auch froh sind, daß sie nicht selbst entscheiden müssen, was gut und wichtig ist, weil das andere schon für sie getan haben.
Also ich ermuntere jeden, wirklich jede und jeden, ihr / sein eigenes Blook bei Books on Demand herauszubringen. Eine Rubrizierung wird sich nach dem 1000. Blook-Titel wie von selbst herausbilden. Ich möchte mir jedes dieser Blook aus der Bibliothek holen können und dann, sehr bequem im Liegestuhl liegend, anlesen. Mindestens. Und innerhalb von ca. 5 Minuten erkenne ich dann, ob ich weiterlesen möchte oder nicht. (Ja, da wird vieles dabeisein, was -- nein, nicht Schrott ist, sondern, was ich für Schrott halte. Das ist ein Unterschied, den die traditionsgläubigen Filterforderer meist zu machen nicht in der Lage sind.)
Fassen wir mal zusammen: Blooks, das ist einfach eine Weiterentwicklung der Demokratie auf dem Feld der Publizistik. Ich brauche keine vorgeschalteten Kontrollinstanzen, um zu erkennen, was ich gut finde. Und wenn es denn wirklich mit der Zeit und mit der Menge der Blooks unübersichtlich wird -- na dann werden sich schon neue Formen der Filter herausbilden. Allerdings nicht solche, die machen, daß ich ein Buch erst gar nicht zu Gesicht bekommen kann. Ich -- ich selbst werde erkennen und gelegentlich überprüfen, welcher Filter in meinem Sinn filtert! Das kann ich nicht erkennen und überprüfen, wenn clandestine Suhrkamp- oder Hanser-Lektoratsfilter Texte hochjubeln und andere von meiner Prüfung ausschließen.
Besonders kritische, aufgeklärte Zeitgenossen merken zu diesem Thema an: "na das nenn ich markt für narzisten..." (Man beachte die flotte Kleinschreibung unter Auslassung bestimmter oder unbestimmter Artikel!) Oder auch: "also, wenn ich das in einem Satz zusammenfasse, hat jemand sein Tagebuch in Papierform herausgebracht. Sensationell."
Vergessen wird: Daß ja Max Frisch oder Thomas Mann auch ihre Tagebücher veröffentlicht haben. Oder dafür gesorgt haben, daß sie veröffentlicht werden. Und viele, viele andere noch.
Das immer ein wenig hämisch anmutende Getue, wenn jemand, der kein "richtiger Schriftsteller" ist, es wagt, ein Buch zu machen. Was die Frage aufwirft: Wodurch wird einer zu einem "richtigen Schriftsteller". Indem er sein Buch in einen "richtigen Verlag", einem möglichst großen und bekannten herausbringt und dann immerzu unterdrückt-wichtigtuerisch verlautbart: "Mein Verleger hat mich angerufen und gesagt..."?
Ja, ja, das Phänomen ist groß und mächtig und alt: Es gibt viele, die wollen unbedingt eine Vorschalt-Kontrolle. Die ihr eigenes Denken und Urteilen entlastet. Nicht jeder Hinz und jeder Kunz soll in die Bibliotheken kommen. Nein, da sollen die alten Filter davor!
Nur eben halt: Was sind und wer kontrolliert die "Filter"? Schaffen die es wirklich, die Text-Spreu vom Text-Weizen zu trennen? Oder behaupten die das nur, ausschließlich legitimiert durch das ihnen eigene Selbstbewußtsein? Ist das mit den etablierten Verlagen vielleicht doch nur ein Machtspiel, bei dem sich die, die sich am gleichen Stallgeruch als "richtige Textmacher" erkennen, in Clubs und Zirkeln zusammenschließen und sich gegenseitig für wichtig erklären? Mit dankbarem Applaus von denen bedacht, die da sagen, daß das, was schon immer so war (= die letzten 200, na sagen wir ruhig: 250 Jahre so war), schon richtig sein muß. Gelobt von denen -- noch einmal wiederholt sei's --, die dann auch froh sind, daß sie nicht selbst entscheiden müssen, was gut und wichtig ist, weil das andere schon für sie getan haben.
Also ich ermuntere jeden, wirklich jede und jeden, ihr / sein eigenes Blook bei Books on Demand herauszubringen. Eine Rubrizierung wird sich nach dem 1000. Blook-Titel wie von selbst herausbilden. Ich möchte mir jedes dieser Blook aus der Bibliothek holen können und dann, sehr bequem im Liegestuhl liegend, anlesen. Mindestens. Und innerhalb von ca. 5 Minuten erkenne ich dann, ob ich weiterlesen möchte oder nicht. (Ja, da wird vieles dabeisein, was -- nein, nicht Schrott ist, sondern, was ich für Schrott halte. Das ist ein Unterschied, den die traditionsgläubigen Filterforderer meist zu machen nicht in der Lage sind.)
Fassen wir mal zusammen: Blooks, das ist einfach eine Weiterentwicklung der Demokratie auf dem Feld der Publizistik. Ich brauche keine vorgeschalteten Kontrollinstanzen, um zu erkennen, was ich gut finde. Und wenn es denn wirklich mit der Zeit und mit der Menge der Blooks unübersichtlich wird -- na dann werden sich schon neue Formen der Filter herausbilden. Allerdings nicht solche, die machen, daß ich ein Buch erst gar nicht zu Gesicht bekommen kann. Ich -- ich selbst werde erkennen und gelegentlich überprüfen, welcher Filter in meinem Sinn filtert! Das kann ich nicht erkennen und überprüfen, wenn clandestine Suhrkamp- oder Hanser-Lektoratsfilter Texte hochjubeln und andere von meiner Prüfung ausschließen.
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