Mittwoch, 12. Juli 2006

Klinsmann geht

Und recht hat er! Wieder mal.

Ich hab es schon gelesen während der WM: Fußballereien haben immer mehr Event-Charakter. Und dabei wird der Trainer für diesen und nur diesen Event angeheuert. Also hat K. das Recht durchzuatmen und zu sagen: "Na, wie war ich?" Jubel. Und dann: "Und so -- jetzt geh ich wieder."

Ein gewisser Herr E. aus der K.-Crew hat zudem gesagt, K. habe nicht vergessen, was so alles vor der WM geschimpft und gescholten worden sei. Von BILD. Auch vom KAISER natürlich:

"6. März 2006: Franz Beckenbauer ist restlos bedient. Klinsmanns Fernbleiben beim Workshop der WM-Trainer bringt den „Kaiser“ auf die Palme. Er unterstellt dem Bundestrainer eine mangelhafte Kinderstube."

Und von vielen anderen, die es heute nicht mehr wissen.

Der Dialog zwischen Beckenbauer und K. bei der Überreichung der "Bronzemedaille" -- auch dieser kleine Dialog wurde ja mittels Lippenlese-Fachleuten rekonstruiert --, er soll ja gelautet haben:

B.: "Jürgen, du muß unbedingt weitermachen!"
K.: "Schau mer mal."

Es ist vollkommen korrekt, jetzt zu sagen: "Ich habe meine Pflicht getan. So war's abgemacht. Ich habe durchgehalten, auch wenn ihr mir ans Schienbein getreten habt. Nun, ich wußte ja, was auf mich zukommt. Ich bin ja lange genug im Fußballgeschäft gewesen, vorher. Aber jetzt -- jetzt könnt ihr mich mal -- pardon... Jetzt möchte ich mich wieder zurückziehen. Nach Kalifornien. Und in aller Ruhe leben."

(Pause)

(leise, im Davongehen) "Ihr könnt ja in fünf Jahren mal anrufen, wenn's bei der WM 2010 nicht so gut gelaufen ist wie diesmal. Wenn ihr dann nicht bloß einen neuen Trainer, sondern auch einen neuen DFB-Chef sucht. Dann ruft mal an."

Ach doch, ja. Vielleicht noch das, und dann Schluß. Es taucht ja immer mal im Bekantenkreis die Frage auf, was denn der Klinsmann so macht, im fernen Kalifornien. Sich immerzu nur in die Sonne legen? Das wird doch auf die Dauer langweilig...

Ich recherchiere also. Bester Fund:

"... Klinsmann hatte sich zu dieser Zeit schon als Unternehmer mit zwei Partnern selbständig gemacht, und in der gemeinsamen Firma 'soccersolutions' schrieb er Businesspläne, entwickelte eine Akademie und beriet bei der Stadiongestaltung. 'Er hat uns gesagt, welche Aspekte wichtig sind, um eine Weltklasse-Anlage zu schaffen', sagt Hamilton. 'Das Stadion und der Klub sind besser geworden, weil Jürgen daran beteiligt war.'"

Na also. Und daß K. seine Familie wirklich von den Medien abzuschirmen versteht, das zeigt sich. Ich habe gerade mal sieben Bilder aus dem Privatleben gefunden. Mit Frau Debbie, den Kindern. Auch hier kann man nur sagen: Respekt.

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