Mittwoch, 26. Juli 2006

Gutgelaunt

Ich habe vor ein paar Minuten das Wort "gutgelaunt" geschrieben und dabei daran denken müssen, daß jeder neue Rechtschreiber da ja jetzt "gut gelaunt" zu Papier oder auf den Bildschirm bringt. Dabei habe ich versucht, mich in einen Sitzungeraum der Reformer im Jahr 1993 hineinzuversetzen. Ein Raum voller zuversichtlicher Menschen. Glücksbringer dem eigenen Selbstverständnis nach alle. Das mit dem Zertrennen der Wörter hat ein Herr Professor E. mal eben so vorgeschlagen und alle fanden das eine prima Idee. Es würde vieles (Vieles?) vereinfachachen! Also Punktum! Beschlossen.

Ich sage halblaut (halb laut?) vor mich hin: "Als ich heute an den Schreibtisch ging, war ich gut gelaunt." Aber: "Ich bin heute um sieben in der Früh gutgelaunt an den Schreibtisch gegangen."

Hätte man statt der Rechtschreibreform nicht einen Lehrgang in Sprachrhythmusgefühl erarbeiten sollen? Vielleicht wäre dann auch die Gesundheitsreform einfacher geworden?

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