Montag, 27. August 2018

Verkürzung

ZEIT-Kommentar

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"Die Verkürzung auf eine ethnische Zuschreibung ist in der Tat unzureichend, da sie automatisch auch Leute mit einbezieht, die nichts mit Gewalt am Hut haben."

Also das mit dem "Hut", das würde ich mir in diesem Zusammenhang noch mal durch den Kopf gehen lassen. Rein stilistisch, meine ich.

Insgesamt ist dieses Argument -- "Es gibt auch andere der Gruppe X, die nicht gewalttätig sind, also darf man die Gruppe X nicht nennen" für sinnlos-schlaumeiernd. Wir denken nun mal in Gruppen und in Eigenschaften von Gruppen. Dass mit dem "nicht alle", das weiß doch jeder Schüler nach der 3. Klasse Grundschule.

Auch wenn das vom Tonfall her nicht zu dieser ernsten Sache passt, die Kolumne von Martenstein (ZEITMAGAZIN NR. 34 / 15. AUGUST 2018) bringt es auf den Punkt:

"Ich ärgere mich jedes Mal, wenn in den Polizeimeldungen pauschal von "Männern" die Rede ist. ... So was soll nur die Männerfeindlichkeit anheizen, das steckt dahinter. Sie müssten fairerweise "Person" schreiben. Ich will nicht jeden Tag lesen müssen: "Ein Mann hat etwas Kriminelles getan." Das ist eine Zuschreibung. Männer werden öfter angezeigt, daran liegt es doch. Männer werden öfter kontrolliert, und zwar nur weil sie Männer sind. Dass die Gefängnisse voller Männer sind, beweist doch vor allem eines: Deutschland ist strukturell sexistisch."

Na klar! Nicht alle Männer sind Verbrecher!

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