Freitag, 31. August 2018

"... der 70-jährige von den Terroristen ermordet."

Wie unterschiedlich die Menschen sind! Die einen trauen sich nicht hinterm Ofen hervor, die anderen brauchen den Kick, das Meer, das Abenteuer. Wahrscheinlich auch den Reiz der Todesgefahr.

Ich weiß nicht mehr genau, welche Zeitungsmeldung mich diese Geschichte hat wieder ausgraben lassen.

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27. Februar 2017 Uhr. Deutscher Segler hingerichtet. "Ich bin fertig. Es kommt, wie es kommt." 2008 wurde ein deutsches Seglerpaar schon einmal entführt. Trotzdem gingen sie wieder das Risiko ein. Jetzt sind beide tot. Die Frau starb schon bei einem Überfall im November. Der Mann wurde nun brutal ermordet, im Dschungel einer philippinischen Insel. ... Auf dem Segelschiff wurde seine tote Lebensgefährtin gefunden, nun wurde auch der 70-jährige von den Terroristen ermordet. Auf dem Segelschiff wurde seine tote Lebensgefährtin gefunden, nun wurde auch der 70-jährige von den Terroristen ermordet ... Dass er nicht mehr lange am Leben sein wird, muss der Mann geahnt haben. Vielleicht hat er es Mitte Februar auch schon gewusst. Damals zwangen Islamisten der Terrorgruppe Abu Sayyaf ("Träger des Schwerts") den deutschen Segler im Dschungel der Philippinen-Insel Jolo, wo sie ihn schon seit mehr als drei Monaten gefangen hielten, vor die Kamera. Das Video stellten sie dann ins Internet. Der 70-Jährige bat flehentlich darum, dass für ihn Lösegeld gezahlt werde. Andernfalls werde er "am 26., um drei Uhr nachmittags" geköpft. Dann brach er in Tränen aus. Als er weiterreden konnte, meinte er nur noch: "Ich glaube nicht, dass ich eine Chance habe, hier lebend herauszukommen. Weil: Es tut sich nichts. Jeder gibt die Kugel dem anderen hin. Ich bin fertig. Ich habe nichts mehr zu sagen. Es kommt, wie es kommt." "Zutiefst erschüttert über das grausame Vorgehen" Die Angst des Mannes, seine Verzweiflung, die Hoffnungslosigkeit - all das stellten die Terroristen brutal zur Schau. Am Montag gab es dann, wie zu befürchten, das nächste Video aus dem Dschungel. Eine Minute und 43 Sekunden lang, noch brutaler. Zu sehen ist, wie einem Mann der Kopf abgeschnitten wird. 
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Der 70-Jährige und seine Lebensgefährtin waren schon seit vielen Jahren zusammen auf den Weltmeeren unterwegs. Welches Risiko sie eingingen, wussten sie. Im Juni 2008 wurden sie schon einmal entführt, damals vor der Küste Somalias. Die Piraten schleppten die "Rockall" bis ins Landesinnere. Erst nach 52 Tagen kamen die beiden frei. Angeblich wurden 600.000 US-Dollar Lösegeld gezahlt. Eine offizielle Bestätigung dafür gab es nie. (stern.de)

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Ich meine mich zu erinnern, dass der Mann nach der Entführung durch Somalis gesagt hat, er wisse, noch einmal würde für ihn kein Lösegeld mehr gezahlt. Und meine Überlegung schon damals: Sind die Steuerzahler wirklich verpflichtet, die große Abenteuerlust Einzelner zu alimentieren? Müsste nicht eine private Versicherung Pflicht sein, die solche Lösegeld-Forderungen abdeckt? Das würde die Abenteuerlust vielleicht etwas in die richtigen Weltgegenden hin verlagern. Nicht nach Somalia und in die Abu-Sayyaf-Gebiete.

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