Freitag, 31. Oktober 2014
Irfanview: Gitter / Rasterlinien
Also, bei Irfanview hab ich mir ein Gitter in die Aufnahmen praktiziert, einfach irgendwann beim Herumspielen. Es nervt im Normalbetrieb, ich will es wegbekommen, suche in der Anleitung. Es ist gar nicht so einfach, denn unter "Gitter" wird offenbar Unterschiedliches verstanden. Endlich, und da ist es dann ganz leicht:
- Das Gitter heißt anders, nämlich "Rasterlinien". Da muss das Häkchen weg, dann sind auch die Linien verschwunden.
Backup mit nicht-proprietärem Format
Schon eigenartig, dass Fragen immer wieder aufkommen. Ich suche nach einer Backup-Lösung in nicht-proprietärem Format, schaue nach und -- finde mich selbst mit dieser Frage, im Jahr 2009. Dann will ich das Folgende hinzufügen, kriege mich aber nicht angemeldet. Passwort vergessen? Anyway. Das wollte ich schreiben:
--
Nach Jahr und Tag. (Geht das überhaupt noch hier?)
Paragon Backup & Recovery 2014 Free || Version: 10.1.21 Sprache: Deutsch Downloadzahl: 1.189.304 Autor: Paragon Betriebssystem: Win 2000 ... Windows 8 || Dateigröße:398.3 MByte // Softwareart: Freeware Kaufpreis: - ... // Aufgenommen: 02.06.2014 Kategorie: Backup-Software Download-Charts Platzierung: 1/176. (chip.de)
Und Dank an alle, die damals Empfehlungen ausgesprochen haben!
Der Pinsel Caravaggios
Für diejenigen, die Kunstgeschichtliches interessiert. Vielleicht ein bisher nicht vorhandener Caravaggio gefunden?
"Fragen wirft nicht zuletzt die handschriftliche Notiz auf der Rückseite auf, die Forscherin Gregori für den stärksten Hinweis auf die Authentizität des Werkes hält. "Der Zettel macht mich stutzig", sagt Expertin Ebert-Schifferer. "Er wiederholt fast wörtlich, was Caravaggio-Forscher in den letzten 15 Jahren über das verschollene Magdalena-Bild vermutet haben. Er kann authentisch, aber auch genauso gut gefälscht sein." Der Hinweis auf Neapels Stadtteil Chiaia belege zunächst einmal gar nichts. "Dass das Original in Neapel entstand, ist eine plausible, aber keineswegs gesicherte Annahme. Es gibt auch Experten, die die ,Magdalena in Ekstase' früher datieren.""
Nun aber, die Zweifel und die Gründe für die Zweifel. Doch nicht ganz klar.
"Den Pinsel Caravaggios erkannte Gregori zuletzt übrigens auch bei einem prächtigen frühbarocken Ölgemälde, das "Das Opfer Isaaks" zeigte. Es befand sich lange in der Sammlung der Johnson-Babypuder-Erbin Barbara Piasecka Johnson. Erst vor wenigen Monaten, im Juli 2014, wurde es bei Sotheby's in London für 3,3 Millionen Pfund versteigert. Als Gemälde des Caravaggio-Anhängers Bartolomeo Cavarozzi."
Was heißt das aber nun? Gilt der Pinsel eines Anhängers quasi und irgendwie auch als der Pinsel Caravaggios? Oder soll hier gesagt werden, dass die Expertin sich geirrt hat?
--
"Die Sammlung der Johnson-Babypuder-Erbin Barbara Piasecka Johnson". Formidable! Also -- nicht die Sammlung. Die vielleicht auch, aber die kenne ich nicht. Aber die Formulierung! Die Formulierung ...!
Donnerstag, 30. Oktober 2014
Beratung für den "online marketing berater"
Jetzt schauen wir mal wieder auf einen Berater. Frank Katzer. Ein Zufallsfund, als ich eine Dropbox-Frage habe. -- Auszug:
-------
vorteile des dropbox online-speicher-dienstes
- 2 gb online speicher sind kostenlos
- ...
nachteile der dropbox
- ihre daten lagern irgendwo in den u.s.a. auf den servern der dropbox-betreiber
- wenn z.b. ein u.s.-amerikanisches gericht die herausgabe der dropbox-daten beschliesst, kann es sein, dass ihre daten auch davon betroffen sind (hier hilft nur eine aufwändige verschlüsselung ihrer daten – aber das ist ein anderes thema)
- ...
veröffentlicht von frank katzer
ich bin online marketing berater und webdesigner seit 1999. diesen blog schreibe ich, damit du das internet besser für dich nutzt, sichtbarer und somit erfolgreicher wirst. frank katzer auf google+
-------
Was sagt der kritische Betrachter?
- Eine generelle Kleinschreibung ist gewöhnungsbedürftig. Bei E-Mails der Eiligen -- ok. Es wollte ja schon Jacob Grimm, dass alle Deutschen fast alles klein schreiben. Und hat sich nicht durchsetzen können! Also, das mit der öffentlichen Kleinschreibung sollte man sich gut überlegen.
- aufwändig? War wohl mal vor ein paar Jaharen für ein paar Leute hipp. Heute sagt der Duden wieder: "Von Duden empfohlene Schreibung: aufwendig. Alternative Schreibung: aufwändig" (Die Germanisten im Jahr 1996 haben damals ja nicht durchgeblickt: Aufwand, also aufwändig. Und dann auch noch: aufwänden? Nein? Warum dann das Adjektiv nicht vom Verb ableiten und der Aussprache kein Leid antun?)
- U.S.A. und F.D.P. ? Nein, die Pünktchen sollte man sich schenken.
- Inhaltlich, USA-Server: Ich hätte es, wie immer in solchen Fragen, gerne konkret und mit Beispielen. Was gibt es wohl, das ein US-Gericht wissen will und das legal und schützenswert ist? Immer die alte Frage: Sollen Kinderpornografen, Steuerhinterzieher, Leicht-, Mittel- und Schwerkriminelle ihre Dinger sicher auf einem Server in Europa lagern können, bequem und ohne Verschlüsselung? Was mich angeht: Ich vertraue den USA und ihren Gerichten mehr als den deutschen Datenschützern. Oder genauer, meine Überzeugung: Eher gibt es eine Diktatur der deutschen Datenschützer und Menschheitsbeglücker als eine Diktatur in den USA.
- Wie schreiben wir wohl online marketing berater? Nicht vielleicht doch Online-Marketing-Berater?
- Und schließlich: ... dass ihre daten ... Wenn Ihre nicht groß geschrieben werden "kann", aus Gründen der generellen Kleinschreibung, dann ist das hier besonders misslich.
- Da siezt mich F. K. Und dann: ... schreibe ich, damit du das internet ... -- Was nun, sind wir beim Sie oder per du? Ich habe weder was gegen das eine, noch gegen das andere; aber einheitlich sollte es sein.
Montag, 27. Oktober 2014
SIM-Kartenanbieter Blau
Der SIM-Kartenanbieter Blau verspricht Rufnummernmitnahme und eine Interimsrufnummer. Genau das hat nicht geklappt. Die Karte wird erst freigeschaltet, wenn der alte Provider die alte Nummer freigibt. Sagt der Mann am anderen Ende der Leitung, als er meine alte Nummer gesucht und gefunden hat. Das war, mitgezählt, das 11. Telefonat, mit jeder Menge Warteschleifen natürlich. Das herauszufinden hat mich ca. 5 Stunden gekostet.
Dass es andernorts nicht besser ist, geht aus diesem Eintrag für Aldi Talk hervor:
Kommentar von freak8605 am 08.01.2010 um 11:07 Uhr // Anfang November 09 hatte ich mir bei Aldi die medion prepaid Karte besorgt und auch den Antrag zur Rufnummernmitnahme ausgefüllt und verschickt. Die schriftliche Bestätigung kam prompt, auch per SMS, doch leider kann ich bis heute (08.01.10) nicht mit meiner alten Nummer telefonieren, übrigens mit der medionnummer ebenfalls nicht. Karte deaktiviert, grundlos !!!! // Mehrere gebührenpflichtige Anrufe getätigt, Aussage; techn. Probleme, 8 Wochen lang ??? // Nächste Woche gehe ich zum Anwalt, meine alte Nummer habe ich geschäftlich genutzt. // ABSOLUT DESASTRÖÖÖÖÖÖS !!!! Nie wieder Aldi Talk !!!!!!!!!!!!!!!!!
Ok, ein paar weniger Ausrufezeichen hätten´s auch getan, aber der Ärger halt.
Ein unangenehme Sache ist, dass es außerhalb der Zentren keine Handyshops gibt. Könnten Vodafon, Telekom und andere da nicht einfach Edeka, Tengelmann usw. umrüsten, so wie es die Gelbe Post auch gemacht hat, damit man da direkt einen Vertrag abschließen kann, bei dem das Handy anschließend auch gleich funktioniert?
---
Na dann -- versuchen wir es mal bei klarmobil. Zu hören ist eine automatische Ansage:
"Guten Tag! Aufgrund einer technisch bedingten Störung sind wir leider zur Zeit nicht erreichbar."
Seit einer Stunde nicht. 13:44.
---
Na dann -- versuchen wir es mal bei klarmobil. Zu hören ist eine automatische Ansage:
"Guten Tag! Aufgrund einer technisch bedingten Störung sind wir leider zur Zeit nicht erreichbar."
Seit einer Stunde nicht. 13:44.
Sonntag, 26. Oktober 2014
Luky Zappatta. Band: "Da boanad"
Die SZ berichtet über Skurriles. Manchmal.
"Der Sänger Luky Zappatta hat mit seiner neuen Band "Da boanad" ein skurriles Musikvideo gedreht. Die Botschaft: Rettet das Tegernseer Tal. || Von Heiner Effern, Tegernsee || Seine Lederhose hat der Mann verkehrt herum an, sein Hemd ist rosa-weiß-kariert, dazu trägt er einen grünen Schal. Während er sich am Steg eine Prise Kokain reinzieht, liegt seine Begleiterin lasziv daneben, in einem dieser Dirndl, die man sich auf der Wiesn auch unter Einsatz von drei Mass Bier nicht schön trinken kann. Bei dem Paar sitzt ein kleiner Mann im Narrenkostüm, der fröhlich eine Zigarre raucht. Gerade ist er noch mit einem Zepter in der Hand durchs Tegernseer Tal gelaufen und hat mit Geld um sich geworfen. | Wer solch skurrile Szenen in ein Musikvideo packt, der muss eine zumindest schräge Phantasie haben. Vielleicht reicht es aber einfach nur, im Landkreis Miesbach aufgewachsen zu sein. Wie der Sänger mit dem Künstlernamen Luky Zappatta, der mit dem ersten Song der neuen Band "Da boanad" (übersetzt: fertig, kaputt, erledigt) gleich ein politisches Statement abgeben will: Schluss mit der Kumpanei zwischen neureichen Zuzüglern und ihren willfährigen Handlangern im Tal. Schluss mit dem Ausverkauf der Heimat."
Und da kann man sich auch das Video anschauen. Oder auch hier.
Freitag, 24. Oktober 2014
Über die Unhöflichkeit der Deutschen...
Oder: BLAU machen, so oder so.
Ich habe zum ersten Mal eine SIM-Karte von BLAU. Gekauft bei DM, von der Stange, weil es schnell gehen sollte. Die Karte ordentlich mit allem Drum und Dran angemeldet, aber sie wird nicht freigeschaltet. Anruf bei BLAU. Die Karte ist a) im System auffindbar und ich werde mit meinen Daten angezeigt, aber b) weiß die Freischaltzentrale nichts von der Karte und von mir. Schwierigkeiten durch Verweisen von einer Telefonnummer an die andere und am Ende zurück zur ersten. Dann: Problem am Telefon nicht lösbar. Ich soll die Karte zurückgeben. Aufwand: 1/2 Stunde Telefonieren. Hin- und Rückfahrt zu DM insgesagt ca. 1 Stunde. Die Anrufkosten von 1 Euro vernachlässigen wir mal. Wenn ich aber nur 20 Euro / Stunde -- mein Stundenlohn ist eigentlich höher; aber egal --, dann hab ich eben ca. 30 Euro verbraten.
--
--
Aber das ist noch was anderes, was ich sagen will. Ich suche eine E-Mail-Adresse bei BLAU.* Die wird ja, wie bei den anderen Anbietern auch, nicht genannt. Da finde ich dann diesen Dialog am Schluss einer Beschwerde. Es ist wieder so eine Sache, bei der ich am liebsten Deutschland** -- oder gleich die menschliche Gesellschaft? -- verlassen würde, um mich in eine Anden-Höhle zurückzuziehen:
12.05.2010 | 22:51 von ReclaBoxler-8422917
Sehr geehrter Herr Jörg Dziel, drucken Sie sich diese Seite aus und gehen damit zum ARZT. Sie nehmen zu viele oder zu wenige Tabletten!
Gute Besserung
13.05.2010 | 00:15 von Der Moralapostel
spider monkey Jörg Dziel: Und ich bemerke gerade mit größtem Erstaunen, dass SIE noch auf freiem Fuß sind!
13.05.2010 | 08:35 von ReclaBoxler-8110715
Häh? Liegt es an mir? Iich verstehe weder die Beschwerde, Ausschweifungen, Schilderungen, noch sonst irgendetwas.
13.05.2010 | 12:05 von Der Moralapostel
spider monkey ReclaBoxler-8110715: Nein, das liegt nicht an Ihnen! Jeder normale Mensch versteht hier nur Bahnhof. Offensichtlich weiß nur der Beschwerdeführer selbst, um was es hier geht. Leider ist er aber nicht dazu in der Lage, die Inhalte seiner Beschwerde transparent darzustellen, so dass es jeder versteht.
Ist eine Zeit her, ok. Ich glaube im Übrigen, dass ich die Beschwerde auf Anhieb verstanden habe. Sie ist sehr merkwürdigen Inhalts, aber das liegt, wenn ich es recht sehe, nicht an dem, der sich da beschwert.
---
* Schneller: Im Impressum von BLAU gibt es kontakt@blau.de. Auch ein Kontaktformular. Aber ich mag keine Formulare.
** Nein, ich glaube, in Frankreich oder England oder in den USA wäre dieser Ton nicht möglich. Das muss schon ein deutsches Phänomen sein, eine Sache an den Fransen des Nationalcharakters sozusagen.
---
* Schneller: Im Impressum von BLAU gibt es kontakt@blau.de. Auch ein Kontaktformular. Aber ich mag keine Formulare.
** Nein, ich glaube, in Frankreich oder England oder in den USA wäre dieser Ton nicht möglich. Das muss schon ein deutsches Phänomen sein, eine Sache an den Fransen des Nationalcharakters sozusagen.
Dienstag, 21. Oktober 2014
Khalil Subjee. 26er.
Was man so alles erfährt, wenn die Journalisten mal genauer hinschauen:
Gang-Anführer bedroht Pistorius öffentlich | „Wenn er denkt, er kann hierher kommen und sich Computer, Handys und einen großzügigen Lebensstil erkaufen, dann soll er wissen: Das wird nie passen, solange ich da bin.“ Das sagt Khalil Subjee – bekannt als der General – in einem Zeitungsinterview, von dem die britische „Daily Mail“ berichtet. Subjee ist der Anführer einer Gang mit dem Namen "26er", die zusammen mit zwei anderen Clans die Kontrolle über Südafrikas Gefängnisse innehat. (FOCUS Online)
Die naheliegende Frage: Ist das nicht die Gelegenheit für den Rechtsstaat Südafrika, diesen "26ern" mal zu zeigen, wo der Bartel den Most holt? Und überhaupt: Der General? Kann dieser Mann vom Gefängnis aus Interviews geben und dabei auch noch Drohungen ausstoßen?
Montag, 20. Oktober 2014
Asia Bibi, der Islam und die Toleranz
In welchem Verhältnis steht "der Islam", der sich als normale Religion und als Religion des Friedens, in manchen Fällen sogar als Religion mit Fähigkeit zur Toleranz gegenüber Atheisten, Agnostikern und Andersgläubigen sieht, zum Illiberalismus und dann zum Terrorismus? Man muss diese Frage nicht wolkig-allgemein stellen, sondern sehr, sehr konkret, anhand von Beispielen. Hier also: Ist dieses Todesurteils gerechtfertigt? Wenn Nein, welche andere Strafe wäre angemessen? ... Sollte die Frau ohne Wenn und Aber freigelassen werden?
Islamabad - Für Asia Bibi hat sich die Hoffnung auf eine Rücknahme ihres Todesurteils vorerst nicht erfüllt: Die in Pakistan wegen angeblicher Gotteslästerung verurteilte Christin ist mit einem Berufungsantrag gescheitert. Das Hohe Gericht der Stadt Lahore habe die Berufung am Donnerstag abgelehnt, sagte Bibis Anwalt Shakir Chaudhry. Bibi wolle nun den Obersten Gerichtshof Pakistans anrufen. | Im Gerichtssaal in Lahore saßen muslimische Geistliche, die das Urteil bejubelten. Der Imam Qari Saleem, der die Mutter von fünf Kindern im Jahr 2009 vor Gericht gebracht hatte, bezeichnete das Urteil als einen "Sieg für den Islam". (SPIEGEL Online)
Es ist klar, dass nach westlich-liberalen Maßstäben nur Letzteres als Statement in Frage kommt. Wie aber sehen das, in den entsprechenden Abstufungen, die Muslime hierzulande? Wenn sie nicht anpasserisch Viere ungrad sein lassen. Und können sie das Blauäugigen-Beispiel verstehen, dass ich früher einmal angeführt habe?*
---
|* Ich war sicher, dass ich das Blauäugigen-Beispiel hier schon gebracht habe, aber nun finde ich es nicht. Also einfach, ggf. eben noch mal: Wenn sich -- Achtung, Gedankenexperiment! --, herausstellen sollte, dass die Terroristen, die für die letzten 100 Anschläge verantwortlich sind, allesamt blaue Augen hatten und gleichzeitig klar würde, dass 99% der Blauäugigen nichts, aber auch gar nichts mit Terrorismus zu tun haben -- müssten dann diese Menschen mit blauen Augen nicht Verständnis dafür haben, dass sie als Ganzes ins Visier der Fahnung kommen? Und müssten sie nicht gleichzeitig alles dafür tun, damit ein Raster gefunden wird, dass die Blaue-Augen-Terroristen zwischen den unschuldigen Blauäugigen auffindbar macht? Auf Toleranz zu pochen und zu jammern, dass fast alle Blauäugigen nichts mit Terrorismus zu tun haben, hilft da ja überhaupt nicht weiter.
Freitag, 17. Oktober 2014
#fuckyougdl
Das hätte ich, nicht bahnfahrend, sondern statt dessen vor dem Computerbildschirm hockend und wieder mal was seit vorgestern abliefern müssend -- ich hätte das fast nicht mitbekommen. Das Land schimpft auf die GDL! Und man kann sagen, was man will: Wortgewaltig sind sie, die Twitterer, und witzig manchmal sogar oben drauf! Die WELT berichtet also:
"Selbst die #FDP hat mehr Fans als die #GDL" 50 Stunden will die Gewerkschaft der Lokführer den Personenverkehr lahmlegen. Ausgerechnet zum Ferienbeginn oder -ende in vielen Bundesländern. Die Kunden sind erbost und machen sich auf Twitter Luft.
Bahn wirft GDL Amoklauf vor | Die Bahn selbst reagiert in der Wortwahl fast ebenso scharf wie ihre verärgerten Kunden. "Amok" laufe die GDL, heißt es da. "Ohne Not" würden Millionen von Menschen die Ferien verdorben, "nur wegen Machtgelüsten". Und dann wirft der Konzern der Gewerkschaft vor, es gehe ihr gar nicht um die Interessen der Lokführer, "sondern um Allmachtsfantasien eines Funktionärs". Harter Tobak ist das, der die schlechte Stimmung zusätzlich anheizt. "Oh wie hasse ich die GDL. Ich hasse sie sooooo sehr", twittert denn auch Michel Pliet.
Und jetzt aber!
"Die GDL kann ihre Beliebtheit offenbar gerade nur noch durch öffentliches Ertränken von Katzenbabys vor ihrer Zentrale steigern", höhnt Michael Praetorius. Und Andreas Grieß unkt: "Irgendwann kommt raus, dass der Chef der GDL stiller Teilhaber bei Fernbus-Unternehmen ist."
Es ist schon so, dass im freien Spiel der Kräfte manches manchmal kippt. Aber kann man eine Gewerkschaft kippen? Wie geht sowas? Vielleicht mit der fortgeschrittenen Technik?
Alex Kremer prophezeit: "Jahr 2020: Züge fahren voll automatisiert, alle Lokführer verlieren ihren Job, das Land jubelt. Danke."
Neinnein, ich will da keine Stellung beziehen. Und: Jaja, solange Ebola noch nicht da ist und auch der Russe noch nicht wieder über die Ukraine zu uns kommt und vor Berlin steht, hat Deutschland halt so seine Sonderprobleme.
Labels:
Deutsch,
Politik,
Verkehrsmittel,
westliche Gesellschaft
Dienstag, 14. Oktober 2014
Ebola-Patient
Warum wird in diesen Meldungen so ganz und gar nichts über diese Person mitgeteilt. 56 Jahre, Sudanese, ok. Arzt oder Pfleger? Wieso kam er nach Deutschland und andere nicht?
Leipziger Ebola-Patient tot - WHO veröffentlicht schlimme Prognose / 14.10.2014 17:48 // Erstmals ist in Deutschland ein Mensch an Ebola gestorben. Der 56 Jahre alte UN-Mitarbeiter erlag in der Nacht auf der Isolierstation des Leipziger Klinikums St. Georg seiner Krankheit. / Die Spezialisten dort hatten fünf Tage lang um das Leben des Sudanesen gekämpft. Die Leiche des Mannes sollte so schnell wie möglich verbrannt werden. Eine erschreckende Prognose veröffentlichte die Weltgesundheitsorganisation: Sie erwartet bis Dezember pro Woche zwischen 5000 und 10 000 neue Ebola-Fälle in Westafrika. (web.de)
Im Übrigen warte ich jetzt auf die Verschwörungstheorien. Wer hat Ebola verursacht und wer steuert die Krankheit: Die CIA? Die Weisen von Zion? Georg W. Bush?
Konnte ja nur so sein: Ich hatte einfach nur noch nicht nachgesehen. Also hier, bitte! Und, wer hätte das gedacht, die Simpsons sind mal wieder ganz vorne mit dabei.
Desertec-Traum geplatzt
Ja, ich hatte da auch mal schöne Träume. Ich war in Ägypten. Diese Sonne! Wieviel Energie!
Wüstenstrom-Großprojekt | Konzerne lassen Desertec-Traum platzen | Stand: 14.10.2014 | Das Wüstenstrom-Projekt Desertec ist fünf Jahre nach seiner Gründung am Ende. Die Desertec Industrial Initiative (DII) werde sich künftig auf Dienstleistungen für ihre verbleibenden Gesellschafter konzentrieren, teilte die Gemeinschaftsfirma mit. | Die meisten der zuletzt noch 20 Gesellschafter steigen aus, lediglich die saudische Energiefirma ACWA Power, der chinesische Netzbetreiber State Grid (SGCC) und der deutsche Versorger RWE bleiben an Bord. Somit hat sich auch die Münchner Rück als treibende Kraft von der Vision verabschiedet, Nordafrika und Europa mit Solarenergie aus der Sahara zu versorgen. Auch die Schweizer ABB und die Deutsche Bank haben sich abgewandt. || Desertec sollte knapp eine halbe Billion Euro kosten || Die Desertec-Initiative war vor fünf Jahren mit dem Ziel gestartet, Sonnen- und Windenergie in den nordafrikanischen Wüsten zu erzeugen und ab dem Jahr 2050 rund 15 Prozent des europäischen Strombedarfs zu decken. Die neuen Kraftwerke und Hochspannungstrassen sollten 400 Milliarden Euro kosten. (Quelle: tagesschau.de)
Aber nun -- die technischen Probleme sind das eine. Das größere Problem aber sind die Infrastruktur der Länder und vor allem die politischen Zustände dort. Wenn die Araber als ganzes zu einem IS werden, was dann?
Die Frage ist nur: Konnte man diese Probleme nicht schon vor 5 Jahren sehen? Brauchte es dazu wirklich einen "arabischen Frühling" mit seinen eigeneartigen Konsequenzen? Und hätten hochbezahlte Manager -- nur scheinbar ein anderes Thema -- das mit den umfassenden politischen Irrationalitäten nicht schon früher mit in ihre Überlegungen einbeziehen müssen, nicht erst jetzt, da Lybien nach Ghaddafi kein Staat mehr ist und der I"S" zeigt, dass ohne eine gesamtgesellschaftliche Aufklärung mit muslimischen Ländern kein Staat zu machen ist? Jedenfalls nicht einer, in dem eine komplizierte Technik auf Dauer funktionieren kann.
Die Frage ist nur: Konnte man diese Probleme nicht schon vor 5 Jahren sehen? Brauchte es dazu wirklich einen "arabischen Frühling" mit seinen eigeneartigen Konsequenzen? Und hätten hochbezahlte Manager -- nur scheinbar ein anderes Thema -- das mit den umfassenden politischen Irrationalitäten nicht schon früher mit in ihre Überlegungen einbeziehen müssen, nicht erst jetzt, da Lybien nach Ghaddafi kein Staat mehr ist und der I"S" zeigt, dass ohne eine gesamtgesellschaftliche Aufklärung mit muslimischen Ländern kein Staat zu machen ist? Jedenfalls nicht einer, in dem eine komplizierte Technik auf Dauer funktionieren kann.
Montag, 13. Oktober 2014
Die Sprache der Verwaltung
Die Sprache der Verwaltung ist ja heute im Netz nachzulesen. Pretiosen der Formulierung inbegriffen. Beispiel aus dem "Antrag auf Versichertenrente":
Beitragszeiten im Inland zurücklegen! Darauf muss man
erst mal kommen. Und dann: Beweismittel beifügen! Bin
ich auf einmal Polizist in eigener Sache? Wenn das Wort Beweismittel
erst mal dasteht, dann hilft da auch kein bitte mehr, da
kriegt man es doch gleich mit der Angst zu tun. Oder wie verwenden
die Damen und Herren das Wort 'Beweismittel'?
Was werden die Menschen von der Rentenverwaltung sagen, wenn man sie
auf solche Formulierungen anspricht? Sie werden, mit dem Gestus der
Fachfrauen und Fachmänner, sagen: "Ja, das ist nun einmal
unsere Fachsprache."
Ich will aber keine Fachsprache
hören! Oder anders und präziser: Die Verwaltung darf sich intern in
jedem Kauderwelsch unterhalten, das ihr genehm ist; wenn diese
Verwaltung aber mit mir, dem Bürger, dem "Kunden" spricht,
dann möchte ich, dass das in einem vernünftigen Deutsch geschieht,
nicht in einer Sprache, die in der Mittelstufe des Gymnasiums wegen
Stil- und Ausdrucksfehlern unweigerlich die Deutschnote 4- nach sich
zieht.
Kabel Deutschland - TV Internet - Flatrate
Immer und immer wieder kommen die Werbebriefe von Kabel D, ich möge doch mit dem Internet und dem Telefon wechseln. Fernsehen beziehen wir ja schon aus dem KD-Kabel. So schnell -- unvergleichlich schnell werde das Internet dank Glasfaser. Usw.
Heute sehe ich mal nach. Der erste Treffer ist nicht ermutigend:
- Rechnungsbeträge sind nicht mehr klar nachvollziehbar und viel zu hoch, sind nicht mehr Vertrags-Konform konstant wie Jahre vorher.
- Die Hotline ist eine Katastrophe, mit Wartezeiten bis zu einer halben Stunde.
- Bei Umzug hat man hohe Kosten und wird noch übervorteilt mit angeblicher "Kostensenkung" des Vertrages; dabei ist ein Neuvertrag über HD Fernsehen geradezu die Hinterlist.
- ...
Zweite deutlich besser. Allerdings in einer etwas arg holprigen deutschen Sprache.
- 08.10.2014 - aus Hildesheim | positive Hotline ist sehr Gut, und Helfbereich.
Ja was mach ich denn nun?! Wahrscheinlich poste ich meine Frage im Wikipedia-Café...
Banker, die den Schwanz einziehen
Was ich aber eigentlich sagen wollte: Andrea Rexer schreibt im Wirtschaftsteil der SZ heute morgen, S. 17. "Der teure Spaß". Manager der HSBC in London hätten "gerade eben ihren Job geschmissen". Wegen der staatlichen "Regulierungswut" gegenüber den Banken. Nun, das muss man sich erst mal leisten können!
Und dann schreibt Andrea Rexer:
"Jahrelang haben Banker Millionengelder wegen ihrer ach so hohen Verantwortung kassiert. Und nun ziehen sie den Schwanz ein, sobald die Regulierung erstmals dafür sorgt, dass sie bei Fehlentscheidungen auch wirklich die Verantwortung tragen."
Das sind doch mal zwei klare Sätze!
Massengrab. Orgasmus. Monster.
Was beinhaltet die Welt? Was weckt unser Interesse. Ganz Unterschiedliches? Ja, klar. Wenn das Unterschiedliche aber so ins Auge gedrückt wird, wie das bei BILD gelegentlich geschieht, dann zuckt man -- na gut: dann zucke ich schon mal zusammen.
Die Themen mal im Einzelnen:
- "Ganz Mexiko ist ein Massengrab"
- Verhindern kalte Füße den Orgasmus?
- "Ich bin kein Monster!"
- Schuss-Opfer findet die große Liebe ("Happy dank neuem Gesicht. Schuss-Opfer findet Liebe – muss küssen neu lernen")
- So versenkt Berlin im Stillstand Millionen
- Geisel: US-Luftschläge machen ISIS noch stärker
Was soll ich also anschauen, lesen? Vielleicht doch das?
- SELBSTJUSTIZ IN INDIEN. Penis ab! Mob entmannt Vergewaltiger
- Auch die Frage, wann LehrerInnen mit SchülerInnen Sex hatten
Heller als die Theorie erlaubt
Wie tröstlich ist es doch, wenn Astrophysiker auch mal vor einem Widerspruch stehen und sich am Kopf kratzen. Hier nach einem Bericht in der WELT:
Pulsar leuchtet heller als die Physik erlaubt Er ist ein kosmisches Rätsel: Astronomen haben den bislang hellsten Röntgenpulsar entdeckt. Seine Lichtleistung liegt hundertmal höher als die Grenze, die in bisherigen Modellen angenommen wird. || Im Zentrum der Spiralgalaxie mit dem Namen Messier 82 existiert ein Objekt mit unfassbar starker Lichtleistung – Astronomen haben es nun als einen Röntgenpulsar (im Foto eingekreist) identifiziert. Die Galaxie wurde im Dezember 1774 von dem deutschen Astronomen Johann Elert Bode entdeckt || Im Zentrum der Spiralgalaxie mit dem Namen Messier 82 existiert ein Objekt mit unfassbar starker Lichtleistung | Astronomen haben einen Röntgenpulsar entdeckt, der rund hundertmal heller leuchtet als es die Theorie erlaubt. Das Objekt in der Galaxie M82 hat eine gigantische Lichtleistung von 2000 Trilliarden Gigawatt. Damit stellt es die bisherigen Modelle für kosmische Röntgenquellen infrage, schreibt der Wissenschaftler Matteo Bachetti von der Universität Toulouse in "Nature". | Die Wissenschaftler um Bachetti hatten sogenannte ultrahelle Röntgenquellen im All untersucht, deren Natur nicht genau geklärt ist. Bei den meisten wird angenommen, dass es sich um kleinere bis mittlere Schwarze Löcher mit der zehn- bis hundertfachen Masse der Sonne handelt, die sich Materie aus der Umgebung einverleiben. Diese Materie leuchtet dabei hell im Röntgenlicht auf.
---
Mal nachsehen, ob es Neues gibt ...
---
Mal nachsehen, ob es Neues gibt ...
Sonntag, 12. Oktober 2014
"Der Wikipedia-Glaube an die Wissenschaft ...
... und an Buch-Belege ist, wie hier mal wieder zu sehen ist, auch nur ein Glaube. -- Im Einzelnen: das, was hier vorgetragen wird, trifft das "Totschlagargument" nicht. "Das haben wir immer schon so gemacht" ist zwar in der Regel doof, aber der Hinweis schlägt nichts tot. Besser wird es schon bei der SZ, wenn die fragt, was ein Totschlagargument ist. Mein Lieblingsbeispiel: "Mindestlohn: Wenn wir den einführen, dann gefährden wir Tausende von Arbeitsplätzen!" Es müsste jetzt die -- ruhig polemische -- Anti-Totschlagargument-Analogie (ATA) mit hereingenommen werden: "Mit diesem Argument wurde seinerzeit die Sklaverei auch verteidigt." (Nun gut, es wurde eher gesagt: "... dann geht die Wirtschaft vor die Hunde.") Alternativ: "Es ist klar, wenn wir den Mindestlohn auf 0,70 Euro / Stunde festlegen und dann durch Steuergelder auf den Sozialhilfesatz aufstocken, dann werden wir viel mehr Beschäftigte haben. Ich beispielsweise würde dann meinen Haushalt von Hilfspersonal erledigen lassen."
Drei maskierte Täter
Hab ich nicht mitbekommen: In Berlin war mal wieder ein Raubüberfall. Der Tagesspiegel ringt sich zu einer Mitteilung durch, die der politisch korrekte Linksliberale für diskriminierend halten wird: "Die laut Zeugenaussagen südländisch aussehenden Täter ..." Wie das mit Vorausgehenden zusammengeht, wird nicht klar: "Wie berichtet, hatten drei maskierte Täter gegen 17.50 Uhr einen Mitarbeiter eines Sicherheitsunternehmens, der sich mit einem Geldbehälter auf dem Weg von einem Geschäft am Kurfürstendamm befunden hatte, mit Schusswaffen bedroht." Woran erkennt man den Südländer, wenn er eine Maske trägt? An der Sprache? Ok, ja. Aber dann ist er nicht mehr ausehend. Aber gut. Oder am Gang? Wie gehen Südländer?
Nun nun:
"Am Sonntag veröffentlichte die Polizei nun Fotos und ein Video, die ein Zeuge zur Verfügung gestellt hat. Sie stammen aus einer Kamera, die hinter der Windschutzscheibe eines Privatwagens angebracht war, der zufällig gerade den Tatort passiert."
Da muss der Privatmann mit seinem Equipment der Polizeit mal wieder helfen. Solche Dashcams sind den Datenschützern, wie hier schon angesprochen, ein Dorn im Auge. Geschäfte mit Videos von außen überwachen? Igitt! Das geht ja gar nicht. Bleibt die Frage, ob Apple in den Verkaufsräumen keine Kameras hat. Wahrscheinlich nicht, denn da könnte sich die linksliberale Schicki-Micki-Clientel ja gestört und überwacht fühlen. Ach ja, Fragen über Fragen. Mal wieder.
IS-Strategie
So mancher Zeitungsleser fragt sich ja, wieso die Amerikaner, die die Rebellen gegen Ghaddafi so wirkungsvoll "durch hochpräzise Luftschläge" unterstützt hatten, das im Fall des IS nicht schaffen. Jetzt kommen allmählich die Erklärungen, beispielsweise hier:
Die Presse: Was erwarten Sie angesichts des IS-Angriffs auf Kobane von den USA und der internationalen Gemeinschaft?
Cemil Bayik: Die internationale Koalition behauptet, gegen den IS zu kämpfen. Wenn das stimmt, müsste sie die YPG-Volksverteidigungseinheiten unterstützen, die dem IS in Kobane harte Gefechte liefern. Das passiert aber nicht. Die Panzer des IS sind aus der Luft klar zu erkennen. Wenn die Koalition den IS wirklich hart treffen will, dann könnte sie das tun.
Aber die USA haben doch zuletzt Angriffe gegen den IS bei Kobane geflogen.
Die Koalition hat nur wenige IS-Ziele getroffen, oft nur leere Einrichtungen. Das ermuntert den IS, noch heftiger als bisher anzugreifen. Die internationale Koalition hält sich zurück – offenbar aus Rücksicht auf die Überlegungen der türkischen Regierung: Das Nato-Mitglied Türkei will, dass die PKK und die Kräfte, die Kobane verteidigen, genauso behandelt werden wie der IS. Und es will die Erlaubnis dafür, eine Pufferzone in Syrien einzurichten.
Mal etwas ausbuchstabiert: Hinter den Kulissen drängen türkische Hardliner in einer Koalition mit amerikanischen Militärs darauf, dass gelten muss: Erst lassen IS und Kurden sich gegenseitig massakrieren. Dann schauen wir mal. Schließlich ist doch seit langem klar: Assad nicht der eigentliche Feind...
Samstag, 11. Oktober 2014
Last Judgment
Ich brauche einen simplen Bluetooth-Treiber. Ein kleiner, feiner Vertrag enthält u. a. das:
This Agreement is governed by the laws of the State of California without reference to conflict of laws principles. The parties expressly stipulate that the 1980 United Nations Convention on Contracts for the International Sale of Goods shall not apply. All disputes arising out of this Agreement shall be subject to the exclusive jurisdiction of the state and federal courts located in Orange County, California, and the parties agree and submit to the personal and exclusive jurisdiction and venue of these courts.
Warum wird nicht gleich im Namen von Jesus Christus und des Kosmos ein Vertrag geschlossen? Gerichtsstand ist: Jüngstes Gericht, Ewigkeitsstraße 7, in C-13700000000 Urknall.
---
International:
---
International:
Last Judgment
7, Eternity Street
Big Bang, Cos 13.700.000.000
Kokain-Polizist
Eine Meldung auf der Seite des Bayerischen Rundfunks, Abteilung Schwaben. Schwaben! Wie aus einer US-TV-Serie.
Kokain-Polizist | Koks-Klage gegen Chef-Drogenfahnder | | Fast zwei Kilogramm Kokain wurden im Februar im Büroschrank des Chefs der Kemptener Drogenfahndung gefunden. Jetzt wurde der Mann angeklagt - wegen Drogenbesitzes, Vergewaltigung und Körperverletzung. | | Stand: 10.10.2014 | | Woher das Kokain stammt, ist weiter unklar. Hat der Kriminaler das Kokain bei einer Sicherstellung abgezweigt? Hat er es als Bezahlung für Informationen an die Unterwelt erhalten? Jetzt - so gemeinsame Recherchen des Bayerischen Rudfunks und des "Spiegel" - hat die Staatsanwaltschaft Anklage gegen den in Untersuchungshaft sitzenden Polizisten erhoben. | | Betrunken durch's Allgäu | Entdeckt wurde das illegal gehortete Rauschgift nachdem der Chefdrogenfahnder in seinem Haus in Moosbach seine Ehefrau vergewaltigt und dann mit einem Kissen zu ersticken versucht hatte. Davon gehen das ermittelnde Landeskriminalamt und die Staatsanwaltschaft München I aus, die den 53-Jährigen nun angeklagt hat: wegen Drogenbesitzes, Vergewaltigung, Körperverletzung und Alkohol am Steuer, weil er nach der nächtlichen Attacke auch noch völlig betrunken mit seinem Auto durchs Allgäu gerast war. | | Vergewaltigung mit der Dienstmarke in der Hand? | Belastet wird der Erste Kriminalhauptkommissar durch die 1,8 Kilogramm Koks, die die Ermittler in seinem Büro gefunden hatten und die Aussagen seiner Frau, die jahrelang mit ihm gemeinsam Kokain konsumiert haben will. Ihr soll er in der Tatnacht auch ein Messer an den Hals gehalten und so die Frau zum Sex gezwungen haben.
Ja, Deutschland hat auch in Sachen bizarre Kriminalität Weltniveau!
Freitag, 10. Oktober 2014
Eine kindliche Liebe zur Mathematik
Ich suche nach der Quelle für Pikettys Diktum, die us-amerikanischen Ökonomie-Lehrer seien von einer "kindlichen Liebe zur Mathematik" getrieben. So ungefähr habe ich es gelesen. Aber wo? In der ZEIT, im SPIEGEL, in der SZ? Ich suche im Netz. Würde man erwarten, dass man das auf einer Seite findet, über der Schwarzer Halbmond steht? Da denke ich doch eher an die Kämpfer des Islamischen Staates. Nun gut, auf der Seite steht dann, schon eher aufschlussreich: press-abstrakt.com. Da steht es dann:
Der olle Marx Die Reichen werden reicher, und die Armen bleiben arm: Ein französischer Ökonom will die Volkswirtschaftslehre neu begründen und macht damit Weltkarriere FEUILLETON Thomas Piketty, Professor in Paris, 1971 in Clichy geboren, hatte kurz in den USA studiert, bevor er sich von den amerikanischen Wirtschaftswissenschaften abwandte: Sie hegten eine kindliche Liebe zur Mathematik, sagt er. Gefunden am Dienstag, 22. April 2014 in SZ, Seite 11.
Ok, länger her als ich dachte. Und da steht dann auch noch, auch nicht uninteressant:
17 blacktriangleright www.sz.de/kultur Grossartige Zukunft Das Oxford English Dictionary wird nur noch online erscheinen.
Jaja, die einst so stolzen Bücher und Verlage, die doch einst wähnten, dass sie der Nabel der gebildeten Welt sind und für ewig bleiben werden. Jetzt werden sie zu Dinos, die im Sturm des digitalen Zeitalters marginalisiert werdern.
--
Nachtrag: "10. Juli 2015, 08:31 | Piketty-Brief an Merkel | Wissenschaft beraubt sich ihrer stärksten Waffe || Thomas Piketty und Jeffrey Sachs haben Angela Merkel einen offenen Brief geschrieben, wegen Griechenland. Das ist legitim. Aber nicht sehr klug." (Süddeutsche Online)
Fanatiker und Tsunamis
In der SZ von heute, im Feuilleton und Wissen, zwei Artikel, die mich interessieren:
- Ist Fanatismus therapierbar? Ein Gespräch mit dem Psychiater Norbert Nedopil. (S. 13)
Ich sage vor der Lektüre schon mal: Viele Fanatiker empfinden ihren Fanatismus gar nicht als solchen. Sondern als richtig und vernünftig. Es fehlt jeglicher Leidensdruck. Es steht da die tiefe Überzeugung, das fanatische Handeln, sei das gebotene und richtige Handeln. Ergo: Sie werden kaum zu einem Psychiater gehen, diese Fanatiker.
- Wissen: Wie Forscher versuchen, einschneidende Ereignisse vorherzusagen. (S. 16)
Überlegung vorab: Durch Forschungen aus dem Black Swan von Taleb zuerst einen Zebra-Schwan und dann einen weißen Schwan machen, geht das?
Mittwoch, 8. Oktober 2014
Der Lebensangler
Aus gegebenem Anlass:
Isaak Walton: The Complete Angler. Or The Conteplative Man´s Recreation.
Siegfried Lenz: Der vollkommene Angler. Izaak Walton und seine hohe Schule des Fischfangs. 1958. In: Siegfried Lenz: Wasserwelten, S. 261-280. Hg. von Hanjo Kesting.
Wie bei vielen anderen kulturvollen Tätigkeiten, der Zubereitung eines guten Steaks etwa, wird auch hier, zumindest in der wiedergebenden Kommentierung, etwas ganz Einfaches und Zentrales außer acht gelassen, nämlich: dass auch der vollkommene Angler den geangelten Fisch, in einer Weise, die ihm -- dem Angler, nicht dem Fisch -- recht und billig erscheint, töten muss.
-------
Siegfried Lenz
* 17. März 1926 -- † 7. Oktober 2014
[ 32.346 Tage hat S. L. gelebt. ]
Das Leben. Jaja.
In einer historisch gesehen recht kurzen Zeit hat die deutsche Literatur die zwei Extrema, die es zum Thema Leben gibt, formuliert. Vanitas und Glück. Heute, so wird man wohl sagen müssen, sind beide Extreme verschwunden. Wir denken lieber erst gar nicht nach über solche Dinge, die uns ins Grübeln bringen könnten. Es besteht ja sonst die Gefahr, dass wir erkennen, wo der Berührungspunkt von Vanitas und Glück liegt.
Andreas Gryphius
Menschliches Elende
Was sind wir Menschen doch! Ein Wohnhaus grimmer Schmerzen.
Ein Ball des falschen Glücks, ein Irrlicht dieser Zeit,
Ein Schauplatz herber Angst, besetzt mit scharfem Leid.
Ein bald verschmelzter Schnee und abgebrannte Kerzen.
Dies Leben fleucht davon wie ein Geschwätz und Scherzen.
Die vor uns abgelegt des schwachen Leibes Kleid
Und in das Totenbuch der großen Sterblichkeit
Längst eingeschrieben sind, sind uns aus Sinn und Herzen.
Gleich wie ein eitel Traum leicht aus der Acht hinfällt
Und wie ein Strom verscheußt, den keine Macht aufhält,
So muß auch unser Nam, Lob, Ehr und Ruhm verschwinden.
Was itzund Atem holt, muß mit der Luft entfliehn;
Was nach uns kommen wird, wird uns in Grab nachziehn.
Was sag ich? wir vergehn, wie Rauch von starken Winden.
-------
Johann Wolfgang von Goethe
Der Bräutigam
Um Mitternacht, ich schlief, im Busen wachte
Das liebevolle Herz, als wär es Tag;
Der Tag erschien, mir war, als ob es nachte –
Was ist es mir, so viel er bringen mag?
Sie fehlte ja! Mein emsig Tun und Streben
Für sie allein ertrug ichs durch die Glut
Der heißen Stunde; welch erquicktes Leben
Am kühlen Abend! lohnend wars und gut.
Die Sonne sank, und Hand in Hand verpflichtet
Begrüßten wir den letzten Segensblick,
Und Auge sprach, ins Auge klar gerichtet:
Von Osten, hoffe nur, sie kommt zurück.
Um Mitternacht, der Sterne Glanz geleitet
Im holden Traum zur Schwelle, wo sie ruht.
O sei auch mir dort auszuruhn bereitet!
Wie es auch sei, das Leben, es ist gut.
-------
Samstag, 4. Oktober 2014
Pippi Luther
Etwas arg aus einer Laune heraus, habe ich bei einer Wikipedia-Kaffeehaus-Diskussion zu Pippi Langstrumpf und der Political Correctness, von wegen Papa als Südsee-Negerkönig und so, ein paar Bemerkungen hingeworfen, dass man dann demnächst auch den Dr. Martin Luther mal im Sinne der PC umschreiben müsste. Und siehe da, ich habe den Eindruck, dass da so mancher evangelische Christ verstummt, wenn man an diese Dinge erinnert.
"First they take Pippi, then, I hope, they take Luther!" I told you!
"Die Juden sind ein solch verzweifeltes, durchböstes, durchgiftetes Ding, dass sie 1400 Jahre unsere Plage, Pestilenz und alles Unglück gewesen sind und noch sind. Summa, wir haben rechte Teufel an ihnen [...]. Man sollte ihre Synagogen und Schulen mit Feuer anstecken, [...] unserem Herrn und der Christenheit zu Ehren, damit Gott sehe, dass wir Christen seien [...] ihre Häuser desgleichen zerbrechen und zerstören." (Luther: Von den Juden und ihren Lügen) -- 1. Okt. 2014
Ist dann somit die evangelische Kirche ein Fall für den Verfassungsschutz? --112.198.77.62 10:54, 1. Okt. 2014
Nein, siehe Martin Luther und die Juden#Kirchliche Konsequenzen und Kirchen und Judentum nach 1945. --Rôtkæppchen₆₈ 2. Okt. 2014
Die Anhänger abrahamistischer Religionen, gleich welcher Sektierergruppe sie nun angehören, kloppen seit Jahrhunderten ordentlich aufeinander ein. Da braucht es weder Verfassungsschutz noch Neue Rechte oder Linke die Öl ins Feuer gießen, das ist ein Selbstläufer. --Sakra 2. Okt. 2014
@"Nein, siehe Martin Luther und die Juden / Kirchliche Konsequenzen ...". Etwas kurz, die Anmerkung und das Nein. Frage: Was modifizieren diese Stellen an einem doch recht eindeutigen Original? Und das alte und daher vorhersehbare Argument, dass man die Äußerungen Luthers aus seiner Zeit und seiner speziellen Situation heraus verstehen müsse -- nun gut, das wird von von allen Leuten sagen können, die gehetzt und geschmäht und zum Töten aufgerufen haben. (Ich zähle jetzt mal die, die mir gerade in den Sinn kommen, nicht auf.) || Kleiner Nachtrag: Wer den Luther-Juden-Text mal gerne ganz lesen will: Hier bei archive.org gibt es ihn, auch in verschiedenen Formaten downloadbar. --Delabarquera 2. Okt. 2014
Deppenfahrer
Diese Focus-Meldung, zufällig bei Facebook gesehen, ist leicht doof: Wer sind die Viral Brothers? Muss man die kennen? Und was hatten sie denn eigentlich vor? Den Lambo mit Toilettenpapier einwickeln? Oder Schlimmeres? Wo spielt das Ganze überhaupt?
"Sportwagenbesitzer sieht rot || Streich unter der Gürtellinie: Lamborghini-Fahrer zückt Elektropistole || Es sollte nur ein Scherz sein. Die YouTuber Viral Brothers beschwerten sich am Anfang des Videos über die Fahrweise von einem Lamborghini-Besitzer. Mit einem Streich wollten sie es ihm heimzahlen. Diese Aktion geht aber nach hinten los. | 50.000 Volt legen Muskeln lahm. || Mit einer Elektroschockpistole, kurz Taser, attackiert er einen der Beiden Brüder und trifft ihn im Rücken. Durch die Drähte fließen, abhängig vom Modell, bis zu 50.000 Volt. Die Muskeln des Getroffenden werden sofort lahm gelegt. Der im Auto verschanzte filmende Komplize eilt schnellstmöglich zur Hilfe und versucht die Situation zu erklären. Die Brüder dürften sich künftig genauer überlegen was für Streiche sie mit wem machen werden."
Die Focus-Liebe zum Detail: bis zu 50.000 Volt, abhängig vom Modell. Wow! Toll! Der Fahrer als Besserverdienender hatte sicherlich das starke Modell, oder? Und dann vor allem dieser schließende Satz! Viel Verständnis für den "Sportwagenbesitzer", einem Deppen älterer Bauart? Nun gut, alle Sportwagenfahrer werden viel Verständnis für ihn haben. Nur: Wann kriegen wir es hin, dass angesichts der Verkehrs- und Umweltprobleme solche Autos als Deppenfahrzeuge erkannt und eingestuft werden?
[ So was richtig Erklärendes über die VB habe ich noch nicht gefunden. Aber hier ist das Original-Video. Es ist ausführlicher, und die Frage mit dem Toilettenpapier beantwortet sich von selbst. Und um auch das zu sagen: Sehr witzig finde ich den Gedanken mit dem fäkalen Impetus nicht.]
-------
[ So was richtig Erklärendes über die VB habe ich noch nicht gefunden. Aber hier ist das Original-Video. Es ist ausführlicher, und die Frage mit dem Toilettenpapier beantwortet sich von selbst. Und um auch das zu sagen: Sehr witzig finde ich den Gedanken mit dem fäkalen Impetus nicht.]
-------
Ich weiß, ich weiß: Die Bewusstseinsveränderungen im historischen Maßstab entwickeln sich langsam. Und wenn sie dann erfolgreich waren, werden daraus Elisabeth-Báthory- und Gilles-de-Rais-Legenden. Klar auch, dass sich in der Zukunft irgendwelche Bands und Gruftis finden werden, die sich die alten toten Lambo-Fahrer zum Vorbild nehmen und ihnen zu Ehren Schwarze Messen feiern. Ach Gott, der Mensch in seinen Facettierungen und als solcher ...
-------
Gefunden! ViralBrothers aus Tschechien. Dort ein Wikipedia-Eintrag, den man sich übersetzen lassen kann, so man nicht Tschechisch spricht.
-------
NACHTRAG, weil irgendwie zum Thema passend (05.10.2014): Es ist nicht so, dass ich nicht ab und an mal die letzten Runden oder eine Zusammenfassung eines Formel-1-Rennens anschaue. Ich fahre auch Auto. Aber dennoch ist, ganz wertfrei festgestellt, die Diskussion um die Formel 1 und ihre Fragen etwas, das meine Welt von einer anderen trennt.
-------
Gefunden! ViralBrothers aus Tschechien. Dort ein Wikipedia-Eintrag, den man sich übersetzen lassen kann, so man nicht Tschechisch spricht.
-------
NACHTRAG, weil irgendwie zum Thema passend (05.10.2014): Es ist nicht so, dass ich nicht ab und an mal die letzten Runden oder eine Zusammenfassung eines Formel-1-Rennens anschaue. Ich fahre auch Auto. Aber dennoch ist, ganz wertfrei festgestellt, die Diskussion um die Formel 1 und ihre Fragen etwas, das meine Welt von einer anderen trennt.
Freitag, 3. Oktober 2014
Martenstein-These (Forts.): ...
Da gab es, früher, schöne Berichte wie diesen, in der ZEIT im Jahre 1969, die Proebst noch fest im Sattel der SZ-Leitung sahen:
"Der Begriff „leitend“ ist in der „Süddeutschen Zeitung“ nicht sehr fest umrissen. Das Impressum weist ein rundes Dutzend leitende Redakteure aus. Aber nicht alle gehören zum sogenannten „inneren Zirkel“. Andererseits sind den eigenen Meinungen der Redakteure kaum Grenzen gesetzt, und es gibt oft redaktionelle Fälle, die von einem weit größeren Redakteursgremium behandelt und auch entschieden werden, was dem Blatt den schönen Ruf eingetragen hat, daß es von einer Kollegialredaktion gemacht wird. Als einer der „Leitenden“ galt der Publizist W. E. Süskind, angesehen als Kommentator und Sprachpedant, in den unteren SZ-Rängen liebevoll als „Willi, der Deutsche“ apostrophiert. Doch Süskind liegt schon lange krank darnieder. Auf der Suche nach einem Nachfolger für ihn stieß man auf Heigert. // Wer auf Heigert stieß oder ob Heigert selber zustieß, verliert sich heute im Dunkel widersprechender Aussagen. Tatsache ist dagegen, daß der Fernsehmann schon vor mehr als einem halben Jahr angeheuert wurde. Und justament damals begann das Ärgernis für die Redakteure, die ihren künftigen Kollegen bereits vom Oktober 1960 bis zum März 1961 eine kurze Gastrolle in der SZ hatten geben sehen. Denn: Während des späten Sommers 1968 meldeten deutsche Blätter unentwegt, Heigert sei der künftige SZ-Chefredakteur. Am 27. Oktober 1968 gar erschien ein Reporter der nebenan residierenden „Abendzeitung“, deren Verleger Hans Dürrmeier und Werner Friedmann, gleichzeitig Gesellschafter bei der „Süddeutschen Zeitung“ sind, und befragte einen diensttuenden Sonntagsredakteur folgendermaßen: „Wie ist jetzt das? Was können wir über euren neuen Chefredakteur schreiben?“ Die zunehmende Unruhe im Haus führte schließlich noch im vorigen Jahr dazu, daß SZ-Chefredakteur Hermann Proebst (65) in der Redaktionskonferenz das Wort ergriff, um festzustellen, der Zeitpunkt seines Ausscheidens sei ihm selber überlassen und vorerst denke er nicht an den Ruhestand."
Nun berichtet die Süddeutsche selbst ausführlich darüber, dass neuere historische Forschungen ergeben haben, dass Hermann Proebst, in den 1960er Jahren Chefredakteur, und Hans Schuster, ein Leitender der SZ, in jüngeren Jahren wohlbedachte Nazis waren:
"30. September 2014 // NS-Vergangenheit von SZ-Redakteuren // Die innere Spaltung // Das "Judentum ist als eine den abendländischen Völkern fremde Rasse zu bekämpfen": Forschungen belegen, dass einige Vertreter der ersten SZ-Generation den nationalsozialistischen Völkermord propagandistisch begleitet haben. // Von Joachim Käppner // Neue Forschungsprojekte belegen, dass einige frühere Mitglieder der SZ-Redaktion, die in der Nachkriegszeit dort leitende Stellungen einnahmen, während des Zweiten Weltkrieges einen mörderischen Rassismus propagiert hatten. / So schrieb Hans Schuster, bei der SZ später zuständig für Innenpolitik, 1939 in seiner Dissertation über "Die Judenfrage in Rumänien": Das "Judentum ist als eine den abendländischen Völkern fremde Rasse zu bekämpfen"; als Vorbild für eine spätere "Neuordnung" Südosteuropas empfahl er die Nürnberger Rassegesetze, die das Naziregime in Deutschland 1935 erlassen hatte. ..." (Druckausgabe: Feuilleton, 1. Oktober 2014, S. 11)
---
Und ein Zufallsfund in Sachen Martenstein, den ich hier schnell festhalten will:
Stefan Niggemeier / Harald Martenstein verwechselt österreichischen Werberat mit den Taliban / Dann bleiben wir doch noch einen Moment bei idiotischen Vergleichen und im Holtzbrinck-Verlag und wechseln nur den Autor. Harald Martenstein. / Er hat irgendwo aufgeschnappt, dass die linke Mehrheit in der Bezirksverordnetenversammlung Kreuzberg-Friedrichshain wieder Unfassbares vorhat: Diesmal will sie anscheinend sexistische Werbung verbieten. Untersagt werden sollen Plakate, so Martenstein im Kreuzberg-Blog des „Tagesspiegel“ ...
Dazu stefanolix says: 3. Februar 2014:
Martenstein meint, dass die Formulierung »so klingt«. / Letztlich geht es doch um die Definitionsmacht über »angemessen« und »unangemessen«. Die Taliban hatten in der Zeit ihrer Herrschaft die alleinige Definitionsmacht. / Die Begründung des Antrags lässt keinen Zweifel daran, dass sich die Antragstellerinnen diese Definitionsmacht ebenfalls anmaßen. / Der große Unterschied liegt aber in den Folgen: Hier in Deutschland werden vielleicht ein paar Plakate verboten und ein paar neue Planstellen für die Plakatkontrolle geschaffen. In Afghanistan wurden Menschen öffentlich hingerichtet.
Donnerstag, 2. Oktober 2014
Recep Tayyip Erdogan / Sankt Florian
In der Politik geht es nicht anders zu als im wirklichen Leben. Es wird hinter dem Rücken anderer intrigiert, gemauschelt, gelästert. Solche Dinge halt. Wenn so was öffentlich wird, ist es unangenehm. Klar. Wenn man die Macht hat, da was zu unterbinden, wer kann es einem Präsidenten oder Generalissimus verdenken, wenn er eingreift?
"Die Türkei wollte schon im März in den Krieg gegen Syrien ziehen. Regierungsgegner hatten damals ein heimlich aufgenommenes Band veröffentlicht, wonach der damalige Außenminister Ahmet Davutoglu mit dem Geheimdienstchef, einem Unterstaatssekretär und einem General darüber diskutiert, wie man ein militärisches Eingreifen der Türkei in Syrien rechtfertigen könnte. Die Männer erwogen sogar, einen syrischen Angriff zu fingieren, um damit einen Kriegsgrund zu haben.
Die Türkei, ein Nato-Staat, wollte eigenmächtig Krieg gegen Syrien führen und womöglich die ganze Allianz mit hineinziehen? Die Bündnispartner waren entsetzt, der damalige Regierungschef Recep Tayyip Erdogan bezeichnete den Mitschnitt als "schändlich" und ließ YouTube sperren." (SPIEGEL Online)
--
Fortsetzung der Verwirrung, nach dem St.-Florian-Prinzip: Heiliger Sankt Florian, beschütz mein Haus, zünd andere an!
Sicherheitsbehörden haben nach Angaben des bayerischen Landeskriminalamtes (LKA) jahrelang die Ausreise gewaltbereiter Islamisten aus Deutschland gebilligt oder unterstützt. Grundgedanke dabei sei der "Schutz unserer Bevölkerung" gewesen, sagte der Leiter der Abteilung polizeilicher Staatsschutz und Terrorismusbekämpfung des LKA, Ludwig Schierghofer, dem WDR-Magazin "Monitor".
Die Überlegung sei gewesen, "Personen, bei denen die Gefahr besteht, dass sie Anschläge begehen werden, außer Landes zu bringen", so der Beamte. "Wenn sich jemand radikalisiert hatte und ausreisen wollte, dann hat man versucht, ihn auch ausreisen zu lassen oder auch durch ausländerrechtliche Maßnahmen die Ausreise auch noch zu beschleunigen."
Schierghofer bezieht sich dabei auf ein vertrauliches Papier des Bundesinnenministeriums vom Mai 2009, das die "Verfahren und Maßnahmen bei der Aus- und Einreise von gewaltbereiten Islamisten" regelt. Das Papier habe sowohl die Möglichkeit eröffnet, die Ausreise dieses Personenkreises aus Deutschland zu verhindern als auch zuzulassen. (T-Online)
--
Fortsetzung der Verwirrung, nach dem St.-Florian-Prinzip: Heiliger Sankt Florian, beschütz mein Haus, zünd andere an!
Sicherheitsbehörden haben nach Angaben des bayerischen Landeskriminalamtes (LKA) jahrelang die Ausreise gewaltbereiter Islamisten aus Deutschland gebilligt oder unterstützt. Grundgedanke dabei sei der "Schutz unserer Bevölkerung" gewesen, sagte der Leiter der Abteilung polizeilicher Staatsschutz und Terrorismusbekämpfung des LKA, Ludwig Schierghofer, dem WDR-Magazin "Monitor".
Die Überlegung sei gewesen, "Personen, bei denen die Gefahr besteht, dass sie Anschläge begehen werden, außer Landes zu bringen", so der Beamte. "Wenn sich jemand radikalisiert hatte und ausreisen wollte, dann hat man versucht, ihn auch ausreisen zu lassen oder auch durch ausländerrechtliche Maßnahmen die Ausreise auch noch zu beschleunigen."
Schierghofer bezieht sich dabei auf ein vertrauliches Papier des Bundesinnenministeriums vom Mai 2009, das die "Verfahren und Maßnahmen bei der Aus- und Einreise von gewaltbereiten Islamisten" regelt. Das Papier habe sowohl die Möglichkeit eröffnet, die Ausreise dieses Personenkreises aus Deutschland zu verhindern als auch zuzulassen. (T-Online)
Literarische Miniaturen: Die Unauffindbare
Als Hilmar Peukert an diesem Morgen im Radio den Namen Rübing hörte, da dachte er an eine junge Frau, die er vor vielen Jahren gekannt hatte. Maria Rübing, was mochte aus ihr geworden sein. Sie hatte in demselben Labor gearbeitet wie er seinerzeit. Über Dialkylaminogruppen hatten sie geforscht, hatten beide promoviert, über bisfunktionelle Moleküle. Der Ausdruck kam ihm jetzt sehr eigenartig vor. Sie hatten sich nicht gut gekannt. Einzig dass Maria Rübing in einem einfachen Sinn, ohne Schnörkel, eine gutaussehende Frau war, das war klar. Eine Schöne, wie man sie selten in einem Chemielabor findet. Er erinnerte sich auch gleich wieder, dass er einmal in einer Einrichtungszeitschrift ein Frau gesehen hatte, deren durchgestylte Wohnung vorgestellt wurde. Die Frau wurde mit Namen vorgestellt. Caroline Rübing stand da. Die Frau sah Maria Rübing sehr ähnlich. Es muss die Schwester von Maria sein, hatte er damals gedacht.
An diesem Morgen schaute Peukert im Internet nach. Er war sich sicher, dass Maria Rübing leicht zu finden sein würde. Selbst wenn sie geheiratet hatte. Sie hatte dann sicher einen Doppelnamen. Also suchte er und fand Maria Rübing nicht. Er ging an seinen geordneten Bücherschrank und suchte ein Heft der Angewandten Chemie heraus, in der sie einen Artikel veröffentlicht hatte. Zusammen mit ihrem Chef und zwei Kollegen, wie das halt so üblich war. Er war erstaunt, als er sah, dass der Name Maria Riebing war. Doch auch unter diesem Namen war niemand zu finden. Ein paar Fachartikel aus dieser Zeit damals, aber nichts sonst. Sie musste jetzt um die 50 sein. Aber es war wirklich nichts zu finden. Kein einziger Hinweis und schon gar kein Bild.
Das Gefühl, das er jetzt hatte, kannte Peukert gut. Es war das Gefühl, in einer fremden Welt zu leben, in die er nicht hineingehörte. Eine fremde Welt, in der mit ihm gespielt wurde. Von Mächten, die er nicht kannte, nicht durchschaute, nicht begriff.
Mittwoch, 1. Oktober 2014
Rechtschreibung
Das ist jetzt eine Frage. Wie beurteilt man jemand, der sprachlich so daherkommt? Manches ist offenkundig Schusseligkeit, anderes Rechtschreib-Unkenntnis. Spielt das eine Rolle? Die Inhalte sind ja klar erkennbar. Nun denn, XYZ schreibt über seine Erfahrungen mit CSL Office PC Sprint H5581 inkl. Windows 7 - AMD 2x 3000MHz, 4GB RAM, 500GB HDD, Radeon HD 7480D, DVD (Personal Computers). Milde, aber konsequent korrigiert sieht die Sache so aus:
"PC war fehlerhaft, nach Änderung der Bldchirmauläsung (Bildschirmauflösung!!) hatte (hat) das ganze Bild geflatert (geflattert). Das konte (konnte) man auch beim nähstem (nächsten!) start (Start) auch nicht ändern. Auser dem (Außerdem!) konnte man nur mit grosse (großer!) Mühe das Laufwerk öfnenn (öffnen!), und das erst nach mehreren Versuchen."
Hier gibt es also keinen Link zum Originaltext. -- Ohne nachzuzählen: 15 Fehler in gut 3 Zeilen? In welchem Beruf und welchem Zusammenhang geht das heute noch? Oder, wer weiß, vielleicht ist das bei einem ...meister vollkommen egal? Was herauszufinden wäre!
Das eigene Vorurteil fragt natürlich schon: Wer so schreibt, kann der mit einem PC halbwegs ordentlich umgehen? Lagen die Probleme vielleicht bei diesem Käufer? Aber verdammt! Vielleicht ist das einfach Legasthenie, und der Schreiber ist technisch gesehen ein Ass. Wie Tron, Gott hab ihn selig. Das hatten wir hier doch schon.
Das eigene Vorurteil fragt natürlich schon: Wer so schreibt, kann der mit einem PC halbwegs ordentlich umgehen? Lagen die Probleme vielleicht bei diesem Käufer? Aber verdammt! Vielleicht ist das einfach Legasthenie, und der Schreiber ist technisch gesehen ein Ass. Wie Tron, Gott hab ihn selig. Das hatten wir hier doch schon.
Die Frauen. Mal wieder.
Womit anfangen? Damit: Ich suche eine Professorin, weil sie zu dem geforscht hat, was bei mir gerade ansteht. Ich komme auf ihre Homepage und sie hat da ein Bild von sich plaziert. Lobenswert, finde ich. Ich bin ein Gegener jedes Ikonoklasmus.
Und was für ein Bild! Wallende dunkelrote Locken. Schön, jugendlich, charmant, die Frau. Ein wenig schüchtern fast. Gibt das Bild die Wirklichkeit wieder oder ist die Frau Professorin da nur "gut getroffen"? (Ich weiß, wovon ich rede. In früheren Jahren gab es ein Foto von mir, auf dem sah ich aus wie Robert Redford. Gut getroffen. Das war alles.) Und ich erinnere mich an jene Schriftstellerin, die auf dem Bild auf der Verlagshomepage auch eine geheimnisvolle Schönheit war. Dann habe ich sie lesen sehen. Ok, das Lesen habe ich gehört, aber ich habe sie zuerst mal gesehen. Nicht ganz so schön wie auf dem Bild. Eher klein und blass. Und nach der Lesung stand sie eine Weile herum. Allein, an einer Säule. Unsicher, verloren, hilflos wirkend.
Und was für ein Bild! Wallende dunkelrote Locken. Schön, jugendlich, charmant, die Frau. Ein wenig schüchtern fast. Gibt das Bild die Wirklichkeit wieder oder ist die Frau Professorin da nur "gut getroffen"? (Ich weiß, wovon ich rede. In früheren Jahren gab es ein Foto von mir, auf dem sah ich aus wie Robert Redford. Gut getroffen. Das war alles.) Und ich erinnere mich an jene Schriftstellerin, die auf dem Bild auf der Verlagshomepage auch eine geheimnisvolle Schönheit war. Dann habe ich sie lesen sehen. Ok, das Lesen habe ich gehört, aber ich habe sie zuerst mal gesehen. Nicht ganz so schön wie auf dem Bild. Eher klein und blass. Und nach der Lesung stand sie eine Weile herum. Allein, an einer Säule. Unsicher, verloren, hilflos wirkend.
Ja, was sind die Bilder, die wir von uns selbst haben? Was sind die zufälligen Bilder, auf denen wir gut oder schlecht getroffen sind? In welcher Beziehung stehen sie zu uns?
Und nun das andere? Bitteschön!
Harald Martenstein antwortet heute im ZEIT-Magazin zwei Feministinnen. Wow, der Mann kann schreiben! Aber das habe ich auch schon oft gesagt, nicht wahr. Und Martenstein habe ich auch mal persönlich gesehen, nach einer Lesung. Relativ klein und, die Lesung war vorbei, auf einmal relativ unbedeutend aussehend. Aber nicht unsicher und nicht hilflos, sondern eher abgeklärt wirkend.
Harald Martenstein antwortet heute im ZEIT-Magazin zwei Feministinnen. Wow, der Mann kann schreiben! Aber das habe ich auch schon oft gesagt, nicht wahr. Und Martenstein habe ich auch mal persönlich gesehen, nach einer Lesung. Relativ klein und, die Lesung war vorbei, auf einmal relativ unbedeutend aussehend. Aber nicht unsicher und nicht hilflos, sondern eher abgeklärt wirkend.
Ok, diese konkrete Kolumne ist noch nicht auf ZEITMagazin Online. Aber demnächst. Und bei dahin gibt es noch vieles andere von Martenstein zu lesen. Und wenn es soweit ist, dann suche man nach:
Da findet man dann auch gleich den Text, auf den Martenstein Bezug nimmt, wenn er schreibt: "Liebe Anna-Katharina Meßmer, liebe Christina Schildmann, ..." (Ach, spielen wir nicht rum. Hier der direkte Link zu dem Text der beiden Damen! Da können Sie sich schon mal einlesen und vorbereiten.)
Abonnieren
Posts (Atom)