Samstag, 28. Juli 2018

"Jacinda Ardern: Staatschefin, DJane, Mutter"

Mein nächster ZEIT-Kommentar:

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Oben schrieb 'explore the world' unter #1.1: "Nicht, dass ich Trump, die AfD oder FPÖ gut fände, aber wie wird gegen Sebastian Kurz angeschrieben, weil er eine Koalition mit einer "rechtspopupistischen" Partei einging. Für viele war das prinzipiell inakzeptabel, egal, wie der Koalitionsvertag aussah. Aber Jacinda Ardern ist ja auch DJane und Mutter, da ist das was ganz anderes ..."

Was soll man sagen? Die Lage ist in Neuseeland, Deutschland, Österreich und, nun gut: Dänemark jeweils eine ganz andere. Schon klar. Und inzwischen läuft die Berichterstattung der "Medien" so, dass ich mir bei den Zeitungen, Rundfunkanstalten und den einzelnen Journalisten manchmal wünsche, sie würden erst einmal ihr eigenes Programm offenlegen, bevor sie berichten und kommentieren. Meine Annahme dabei: Das eigene Grundsatzprogramm steuert die (selektive) Wahrnehmung und den Inhalt der Kommentare.

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"Italien ermittelt gegen deutsche Seenotretter"

Ein ZEIT-Kommentar, der erst mal "freigeschaltet" werden muss.

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Illegale Migration. Italien ermittelt gegen deutsche Seenotretter Drei deutsche Hilfsorganisationen, darunter "Ärzte ohne Grenzen", haben Vorladungen der italienischen Justiz erhalten. Der Vorwurf: Mithilfe zur illegalen Einwanderung. 28. Juli 2018, 13:31 Uhr Quelle: ZEIT ONLINE, dpa, kat 56 Kommentare

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"Und auch dass sie indirekt mehr Tote produzieren, ist eine reine Behauptung ohne Quelle."

Das Wort "Quelle" als Allheilmittel -- da müsste doch mal eine wissenschaftliche Untersuchung her.

Ich würde mich mal eher an mein eigenes Rechtsempfinden halten: Im großen Maßstab und organisiert etwas Gutes zu tun und dann die politischen, organisatorischen und finanziellen Folgen anderen aufzubürden, das ist für mich rechtlich nicht in Ordnung. Ich brauche dafür keine Quelle. Wenn die NGOs eine Infrastruktur schaffen, die für die Flüchtlinge die nächsten 30 Jahre in allen Belangen (Geld, Wohnung, usw.) aufkommt, dann ok. Aber so ist es ja nun mal nicht.

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"In Thailand werden internationale Helfer als Retter der 13 (!) Fussballjungen gefeiert. Ärzte ohne Grenzen helfen im Mittelmeer Hunderte ( ! ) Leben zu retten und werden nun gerichtlich belangt."

Ihr Vergleich hinkt nicht. Ihm ist das linke Bein amputiert worden.

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Merkels "vernunftbetonter Regierungsstil"?

SPIEGEL: Den Weg der Modernisierung einer konservativen Partei sind Sie gemeinsam mit Angela Merkel gegangen. Merkel hat im Laufe der vergangenen 13 Jahre einen vernunftbetonten Regierungsstil entwickelt, ist jetzt aber konfrontiert mit Männern, die eine emotionale Politik betreiben. Nicht nur Trump, auch der französische Präsident Emmanuel Macron ist ein Gefühlspolitiker. Hat sich der Regierungsstil Merkels überlebt?

Von der Leyen: Ist Ihnen aufgefallen, dass Sie Männern eine Eigenschaft zuschreiben, die über Jahrtausende mit Frauen sicher nicht schmeichelhaft in Verbindung gebracht worden ist? Das zeigt nur eines: Männer und Frauen sind jeweils nicht besser, sie sind nur anders. Der vernunftbetonte Stil der Kanzlerin ist genauso richtig wie der von den Gefühlspolitikern. Wir brauchen einen breiten Blick auf die Welt. Es ist gut, wenn die Menschen, die Verantwortung tragen, sich voneinander unterscheiden. Die Kombination verschiedener Blickwinkel auf das große Ganze eröffnet den richtigen Weg, das ist das Potenzial der Kombination Merkel/Macron.

Freitag, 27. Juli 2018

"Ich habe konstruktiv zur Diskussion beigetragen"


DerSchlechterwisser #275
Entfernt. Bitte wenden Sie sich mit Fragen, Hinweisen oder Kritik zu unserer Moderation an community@zeit.de. Danke, die Redaktion/mf

DerSchlechterwisser #275.1
Hab' ich bereits; aber das scheint niemand zu lesen. Nochmals: Wo ist mein Kommentar von gestern Nachmittag? Ich hab' keinen beleidigt, sondern ich habe konstruktiv zu Diskussion beigetragen.

Antwort auf #275 von DerSchlechterwisser


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[ "Ich hab' keinen beleidigt, sondern ich habe konstruktiv zur Diskussion beigetragen."

Ich glaube, wir müssen das einfach und realistisch sehen: Hier kontrollieren mit hoher Wahrscheinlichkeit junge, schlechtbezahlte, ziemlich desinteressierte Leute, denen manchmal vor Müdigkeit die Augen zufallen. Und da ist dann schnell ein Häkchen bei "Ab in den Papierkorb!" gemacht. Denn gescholten werden die Aufpasser vom zuständigen Chef vom Kontrolldienst nicht, wenn sie was zuviel in den Papierkorb fallen lassen -- das ist ja dann mal verschwunden und kaum einer protestiert da --, gescholten werden die Armen, wenn sie was durchgehen lassen, was gegen die Richtlinien der ZEIT verstößt. ]

Donnerstag, 26. Juli 2018

Die Meisterdiebe: Ein Autokran

Wie macht man sowas? Einen Autokran klauen?

Nachdem Harald Schmidt sowas ja nicht mehr kommentiert, übernehmen wir das mal:

"Kaum gestohlen, schon in -- Ägypten!"

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Rainer Schmid, Geschäftsführer der Stuttgarter Firma, der im März ein Autokran im Wert von mehr als 200 000 Euro gestohlen wurde, ist sich sicher, sein Gefährt gefunden zu haben. „Das ist der Kran, der im März von unserem Hof gestohlen wurde“, erzählte Schmid der Stuttgarter Zeitung und den Stuttgarter Nachrichten nach einer Begutachtung in Kairo. Der 48-Tonnen-Kran sei nun nicht mehr rot, sondern rot-weiß, habe aber durch die Werksnummer und gewisse Beschädigungen eindeutig identifiziert werden können. Es sei noch völlig offen, ob er jemals wieder nach Stuttgart überführt werden könne. (Süddeutsche, Panorama, Ausgabe von morgen)

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Ist denn Ägypten so ganz außerhalb jeder internationalen Polizeiarbeit?! Kann man da nicht mal die Polizei einschalten?

Fragen aber auch:

  • Müssen die, die den Kran jetzt haben -- ihn besitzen, aber womöglich keine Eigentumer sind, wie die Juristen feinsinnig unterscheiden --, nicht irgendwelche Kaufbelege vorlegen, über die man das Teil zurückverfolgen kann?
  • Wie bekommt man so ein Ding überhaupt nach Ägypten? Braucht man da keine Ausfuhrpapiere? Oder verschifft man in Antwerpen nach Gusto, wenn die Heuer stimmt?
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Das Stuttgarter Unternehmen vermutet, dass der Kran entweder nach Belgien oder Holland gefahren, dort präpariert und dann mit einem Schiff nach Ägypten gebracht wurde. Auf die Spur des Gefährts kam man durch einen Tippgeber. Bereits im Juni wurde der Kran nach Angaben der Polizei im Hafen von Alexandria gesichtet. (badische-zeitung.de, mit Bild!)

Mittwoch, 25. Juli 2018

"Gute und schlechte Schöffen"


Was denn Schöffen so machen, darüber wollte ich mich schon immer mal informieren.

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Mitte März 2012 musste in München ein Mordprozess neu angesetzt werden, weil ein Schöffe nicht genug Deutsch verstand. Im Archiv der Süddeutschen Zeitung finde ich Artikel über Schöffen, die betrunken zur Verhandlung kamen, T-Shirts mit »Pitbull Germany«-Schriftzug trugen oder während des Prozesses einschliefen. »80 Prozent der Schöffen sagen vor Gericht nie ein Wort und sitzen einfach nur stumm neben dem Richter«, sagt Hans Holzhaider, langjähriger Gerichtsreporter dieser Zeitung.

Ob ich mich überhaupt zum Schöffen eigne, wurde niemals geprüft. Mein Vater war Jurist bei einer Versicherung, mein Bruder ist Anwalt, ich fand ein Jurastudium zu trocken. Vor meiner Schöffenzeit stand ich nur einmal vor Gericht, diese Erfahrung hat mir gereicht: Ich hatte einen Hausmeister angezeigt, der seinen Schäferhund auf mich gehetzt hatte, weil ich auf einem leeren Obi-Parkplatz sonntags Skateboard fuhr. Der erste Richter war kurz vor der Rente und sprach den ebenfalls grauhaarigen Hausmeister - der Adolf hieß und betonte, dass sein Hund reinrassig sei - frei. Mit der Begründung, mein Skateboard sei eine Gefahr für andere gewesen. Mein Anwalt legte Einspruch ein, die zweite Verhandlung ging dann zu meinen Gunsten aus, der neue Richter, Ende 40, verurteilte den Hausmeister zu etwa 300 Mark Strafe. Ich war 19 und beschloss für mich: Recht ist, was der Richter richtig findet. Mit 32 wurde ich Schöffe. (sz-magazin.sueddeutsche.de)

"Weiß, männlich, ..." Wikipedia

Wieder ein ZEIT-Kommentar, den ich sicherheitshalber hierherkopiere. Denn bei der ZEIT-Vorzensur werden Beiträge inzwischen relativ oft einfach "weggelassen". Es merkt ja keiner, dass da mal was war...

Jerzt bin ich gespannt, ob meine Überlegungen bei der ZEIT "zugelassen" werden. Der Artikel, um den es geht, hier.

Frage: Von welchen Gruppen mit welchen Gesinnungen wird die Wikipedia-Sicht auf die Welt bestimmt?

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"Weiß, männlich, ..."

Da lassen sich jetzt viele weitere Attribute anführen. Ich weiß, wovon ich rede. Am wichtigsten aber sind die Prädikate:

... linksliberal, spät-68er-haft.

Diese Peergroup glaubt, das sei ihr zugestanden, mit fester Überzeugung daran, dass sie die "Vernunft" als solche beschützt. Vor Rechten, Populisten, Unwissenden usw.

Was sie nicht hinbekommt, diese Gruppe innerhalb der Wikipedia, das ist ein selbstkritisch-relativierendes Denken. "Hey, wo stehe ich? Kann es sein, dass auch Leute mit anderen Standpunkten denken und differenziert denken können?" Dieses relativierende Denken ist der im Moment herrschenden Peergroup innerhalb der Wikipedia nicht zugänglich.

Ich frage mich, was wohl geschieht, wenn diese Peergroup einmal ernsthaft angegriffen wird. Von Leute, die denken und formulieren können, aber andere Standpunkte vertreten als die linksliberalen Spätachtundsechziger. Ich vermute, diese Gruppe fühlt sich dann wie die Vertreter von Nikolaus II., russischer Zar. Dass man das absolutistische Wahre, also die Wahrheit an sich, nicht gelten lassen kann -- unbegreiflich! Und schwupp -- da waren sie mal.

"Der entfesselte Patient"

Dass man als Jurist, der man bleibt, auch wenn man ins Journalistische wechselt -- dass man es gerne sieht, wenn den Richtern strikte Befugnisse -- ach, sagen wir ruhig: Macht verliehen wird, das ist verständlich. Heribert Prantl war so richtig Jurist, und dass er die Rechtssprechung des BVG in Sachen "Fixierung" richtig findet, das ist verständlich.

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Mittwoch, 25. Juli 2018

Psychiatrie: Der entfesselte Patient

Das Verfassungsgericht hat ein gutes Urteil gefällt: Es ordnet die Fixierung der Fixierung an. Es reagiert damit auf eine Urangst vieler Menschen - auf die Angst, auf einmal hilflos in einer heillosen Maschinerie zu stecken. Solche Ängste hatte zuletzt der Fall Mollath geweckt.

VON HERIBERT PRANTL

Es mag Leute geben, denen der verfassungsrechtliche Bohai wegen ein paar Fixierungen in der Psychiatrie etwas übertrieben vorkommt. Nein, er ist nicht übertrieben. "Fixierung" ist ein harmlos klingendes Wort für eine brutale Sache. Es geht darum, wann und wie und von wem, auf wessen Anordnung und wie lange ein psychisch kranker Mensch festgebunden oder festgeschnallt werden darf - zu seinem eigenen Schutz oder zum Schutz der Menschen in seiner Umgebung. Es geht um eine Kernfrage des Rechts: Was darf der Staat einem Menschen antun? (sueddeutsche.de - Ev. nur für Abonennten)

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Jetzt möchte ich einmal gegenüber Prantls Meinung wirklich kritisch sein, in allen Belangen.

  1. "Der entfesselte Patient". Wenn einem so ein Wortspiel einfällt, dann kann man als sprachliebender Mensch kaum widerstehen. Schon klar. Dann muss es raus! Man sollte aber innehalten, nachdenken und dann -- auf das nur in erster Instanz witzige Wortspiel in veröffentlichten Texten verzichten. Solche Wortspiele sind auf der Ebene der Logik und der Inhalte das, was man auf der Ebene des Endreims mit "Reim dich oder ich fress dich!" umschreibt.
  2. "Solche Ängste hatte zuletzt der Fall Mollath geweckt." Ich mag mich täuschen, aber bei M. ging es um was ganz und gar anderes. Da waren ja ganz ordnungsgemäß sämtliche juristischen Kautel-Instanzen eingeschaltet. Fixiert wurde M. auch nicht, sondern einfach "psychiatrisch weggesperrt". Und, aufgepasst: Die Irrtümmer und Deppertheiten in Sachen Mollath sind nicht von Ärzten oder Pflegern begangen worden, sondern vom juristischen System höchstselbst. Von diesem System in all seiner Prächtigkeit. Und das System hat sich am Ende dann mühsamst selbst korrigiert.
  3. Ich kannte mal recht gut einen Richter in Sachen Wirtschaftsrecht. Er hat in der Wohnung unter mir gewohnt, und wir sind hin und wieder essen gegangen. Er hat mir, weil ich neugiertig nachgefragt habe, wie das denn vor Gericht so zugehe, gesagt, dass er natürlich in den seltensten Fällen in den Feinheiten zum Beispiel eines betrügerischen Konkurses wirklich durchblicke. Dafür gebe es Fachleute, deren Gutachten er sich anhöre. Und dann müsse er sich wohl oder übel eine Meinung bilden. Aufgrund dieser  Meinungsbildung werde dann das Urteil gefällt. -- Warum sage ich das? Weil ich davon ausgehe, dass Richtern, wenn es hart auf hart kommt, nichts anders übrigbleibt, als Ärzte als Gutachter einzubestellen. Von denen sind die Richter dann abhänging. 
  4. Warum nicht also gleich das Juristische eine Stufe später ansetzen. Nämlich so: Eine Fixierung wird für unausweichlich erachtet und sie wird durchgeführt. Es gibt ein Protokoll, das ein internes medizinisches Gremium -- das nicht der "fixierenden Klinik" angehört -- prüft. 
  5. Es gibt Rückfragen hinsichtlich Ungereimtheiten, Widerspruch von Angehörigen oder einem Rechtsanwalt. Im Zweifelsfall, wenn denn möglich, eine Patientenbefragung. Wenn keine Probleme sichtbar werden, dann ok.
  6. Wenn es Probleme gibt -- dann erst das Gericht.
Zusammengefasst: Zu glauben, dass Richter die großen Alleswisser sind, die in allen Spezialfällen des Lebens und der Wissenschaft Bescheid wissen -- diese Auffassung ist doch ein wenig arg, sagen wir behutsam: justizzuversichtlich. Man könnte noch einen Schritt weitergehen und formulieren: Das juristische System zieht -- Holla, die Waldfee! -- Befugnisse an sich. Einfach weil es das kann.

Christian Lindner: neue Partnerin

Ich interessiere mich für das Menschliche. Im Gegensatz zu den Bürgersöhnchen und -töchterchen, die sich zwar auch dafür interessieren, das aber nicht zugeben dürfen. Weil sowas ja "privat" ist. Nun denn ...

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Christian Lindner hat eine neue Freundin

Der FDP-Vorsitzende Christian Lindner hat eine neue Partnerin an seiner Seite. "Ja, es gibt mit Franca wieder eine Frau in meinem Leben", sagte er dem Magazin "Bunte".

Nach Angaben der Zeitschrift hat Franca Lehfeldt Betriebswirtschaft sowie Hotel- und Marketingmanagement studiert und bis vor kurzem beim TV-Sender RTL gearbeitet. Für Mitte August habe das Paar einen gemeinsamen Urlaub am Mittelmeer gebucht, hieß es laut "Bunte" aus dem Umfeld der beiden.

Lindner und seine Frau Dagmar Rosenfeld hatten sich im April getrennt. (n-tv.de)

Standardprogramme in Windows 10

Irgendeine superschlaue Installation hat die Standard-Programme verändert. In Richtung Microsoft-Freundlichkeit. Internet-Seiten werden mit MS-eigenen Explorer (oder wie auch immer das e heute heißt) geöffnet, nicht mehr mit Chrome. Nachgeschaut ...

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Nach dem Update auf Windows 10 werden viele bekannte Dateien beim Doppelklick im Explorer auf einmal mit einem anderen Programm als bisher geöffnet. Windows überschreibt beim Upgrade gerne die vorher festgelegten Dateitypzuordnungen oder löscht sie auch einfach und bietet scheinbar kein passendes Programm mehr an, obwohl möglicherweise ein installiertes Programm sehr wohl mit diesem Dateityp umgehen kann.

Bevor Sie die Standardzuordnung des Dateityps ändern, probieren Sie zunächst mit einem Rechtsklick auf die Datei und Öffnen mit... aus, ob das vorgesehene Programm die gewünschte Datei auch tatsächlich öffnet.


Na, dann schaun wir doch mal ...

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Ändern der Standardprogramme in Windows 10
  • Wählen Sie im Menü Start die Option Einstellungen aus.
  • Wählen Sie Apps > Standard-Apps aus.
  • Entscheiden Sie, welche App Sie als Standard verwenden möchten, und wählen Sie diese aus. Sie können auch neue Apps aus dem Microsoft Store abrufen. Apps müssen installiert sein, bevor sie als Standard festgelegt werden können.
  • Auswählen von Standard-Apps in den Einstellungen unter „Apps”
  • Zum Auswählen von Standard-Apps anhand des Dateityps (z. B. PDF-Dateien) scrollen Sie nach unten und wählen dann Standard-Apps nach Dateityp auswählen.

Dienstag, 24. Juli 2018

Flüchtlinge: ZEIT und SZ

Und noch ein -- diesmal grundsätzlicher -- ZEIT-Kommentar.

Wurde von der ZEIT-Vorkontrolle kommentarlos abgelehnt.

Versuch, einen Link zu setzen. Auch diesem Versuch ist wohl kein Erfolg beschieden. Nun ja, das  liberale Hausrecht eben.

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"Flüchtlinge. Mehrheit der Deutschen unterstützt private Seenotrettung. Drei von vier Deutschen finden es laut einer Umfrage richtig, dass NGOs Flüchtlinge im Mittelmeer retten. Nur eine Minderheit sieht es als Unterstützung der Schleuser."

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Liebe ZEIT-Redaktion,

es müsste doch allmählich auffallen, wie das Artikel-Verfassen und die anschließenden Kommentierungen hier verlaufen und dass dieser Verlauf nicht gut ist, weil er auf wirkliche journalistisch-handwerkliche Schwächen verweist. 

Der vorliegende Fall, siehe Zitat: Das eine Viertel, das da dagegen gestimmt hat, Flüchlinge aus dem Mittelmeer zu retten, hat -- meine These -- zu 90% die Frage falsch, jedenfalls anders verstanden, als sie gemeint war. Ich glaube einfach nicht, dass 25% der Deutschen dafür sind, Menschen ertrinken zu lassen. Aber ist das die Frage?

Anschließend kommen die Kommentare und zeigen auf, dass die eigentlich Frage doch ist, was anschließend, wenn die Menschen aus Seenot gerettet wurden, mit ihnen geschieht. Nach Europa bringen oder zurück in die wahrscheinlichen Abfahrt-Häfen? Dass das die Frage ist, hätte man doch auch gleich in der Überschrift bzw. im Lead berücksichtigen müssen! So aber schaukelt sich in den letzten Jahren die Sache immer weiter auf: Hier die gutmenschlichen Redaktionen von ZEIT und SZ und dort die vielen ärgerlichen Leser -- nein, nicht alle; aber eben viele --, die darauf hinweisen, dass die Berichte und Kommentare nicht zu Ende gedacht sind.

Ich will's nicht beschreien, aber diese Entwicklung ist gefährlich. Für das Diskussionsklima im Land und vor allem für die liberalen Zeitungen.

Kommunikation funktioniert -- wie?


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"Sie schließen wirkich nicht Ihre haustür wohnungstür ab? -- Nein. Tu ich nicht. Sie fällt ins Schloß und kann von außen nicht geöffnet werden. Aber abschließen tu ich nicht."

Immer wieder Staunen über die sprachlichen Feinheiten in den Diskussionen hier. Andernorts wäre wohl die Rede von Beckmesserei und Haarspalterei.

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"Nur so funktioniert Kommunikation doch richtig, oder?"

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Entschieden: Nein!

In der Kommunikation müssen einfach Voraussetzungen angenommen und nicht mehr problematisiert werden. Sonst klappt Kommunkation nicht. Darum gibt es ja auch die Hinweise auf "Haarspalterei", "Erbsenzählerei" usw.

In der Sprache der Linguistik: pragmatische Präsuppositionen müssen gelten und akzeptiert werden. -- Es gibt länger zurückliegende Forschungen von Erving Goffman zu der Frage, was passiert, wenn jemand ständig problematisiert und jeden Wort definiert haben will. Ergebnis: Die Kommunikation bricht zusammen, weil die Gesprächspartner ausrasten.

"Die Natur kennt keinen Eisenmangel ..."

Mein Gott sind die einfachsten Dinge des Körpers kompliziert!

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Die Natur kennt keinen Eisenmangel, Eisen ist das vierthäufigste Element der Erde und steckt in jeder Pflanze und jedem Tier und damit auch in jedem Lebensmittel. In einem durchschnittlichen Menschen befinden sich drei bis vier Gramm reines Eisen. Trotzdem leiden laut WHO fünf bis 20 Prozent der deutschen Bevölkerung unter leichten bis starken Mangelerscheinungen. „Bei sich vegan oder vegetarisch ernährenden Frauen unter 40 Jahren sind es sogar zwischen 30 und 50 Prozent“, weiß Prof. Peter Nielsen, Leiter der Eisenstoffwechselambulanz an der Uniklinik in Hamburg-Eppendorf. Warum ist Eisen als Mikronährstoff überhaupt so wichtig, woran lässt sich bereits ein leichter Mangel erkennen und wie lässt er sich beheben?

Warum Eisen so wichtig für den Körper ist

Eisen sorgt als Bestandteil des Blutfarbstoffs Hämoglobin für einen reibungslosen Sauerstofftransport im Blutkreislauf. Das ist neben der Blutbildung ihre wichtigste Funktion. Ohne Eisen würden sämtliche Organe sprichwörtlich „ersticken“. Damit all das reibungslos funktioniert, liegt der Tagesbedarf für Männer bei 10 Milligramm, für Frauen im gebärfähigen Alter bei 15 Milligramm, bei Schwangeren sogar bei 30 Milligramm. Bereits bei leichtem Mangel fühlen wir uns müde, schlapp, können uns schlecht konzentrieren oder neigen zu Schlafstörungen. Haarausfall, extreme Blässe, eingerissene Mundwinkel bis hin zu Depressionen können darauf hinweisen, dass bereits eine schwere Anämie (Blutarmut) herrscht, also der Eisenspeicher völlig erschöpft ist. Schwerer, chronischer Eisenmangel kann schließlich zu Gewebeschäden und Unfruchtbarkeit führen. Bei einem gesunden Stoffwechsel, funktionierender Darmtätigkeit und ausreichender Nahrungszufuhr – die typische westliche Mischkost enthält 6 Milligramm Eisen pro 1000 Kilokalorien – ist in der Regel kein Eisenmangel zu befürchten, weiß Eisenexperte Peter Nielsen. Warum er trotzdem so häufig vorkommt, liegt daran, dass Eisen ein ziemlich „kompliziertes“ Spurenelement mit ganz schön „tückischen Gegnern“ ist.

Auch interessant: Diese pflanzlichen Proteinbomben haben mehr Eiweiß als Eier

Pflanzliches Eisen vs. tierisches Eisen
Das in Pflanzen vorkommende Eisen, auch als dreiwertiges Eisen bezeichnet, unterscheidet sich stark vom tierischem Eisen, dem zweiwertigen Eisen. Unter den im Dünndarm gegebenen Bedingungen ist ersteres nur schwer löslich, zusätzlich muss es durch ein Enzym aufwändig umgewandelt werden, damit es überhaupt aufgenommen werden kann. Sprich: Von den stolzen 8 Milligramm Eisen, die in 100 Gramm Linsen vorkommen, kann der Körper nur einen Bruchteil nutzen, die gut 2 Milligramm Eisenvorkommen in 100 Gramm Rindersteak können dagegen nahezu komplett verwertet werden. Tierisches Eisen hat demnach grundsätzlich eine höhere Bioverfügbarkeit. Vorausgesetzt, in der Gesamtmahlzeit verbergen sich keine Hemmstoffe, was allerdings selten der Fall ist.

Calcium, Ballaststoffe, Rotwein – die tückischen Gegenspieler
Damit die Eisenaufnahame klappt, sollten jedem die wichtigsten Hemmstoffe bekannt sein. Dazu zählen zum Beispiel Calcium, also Milchprodukte, Rotwein, schwarzer Tee, Kaffee und Polyphenole. Das sind sekundäre Pflanzenstoffe, die in Vollkornprodukten und Hülsenfrüchten vorkommen. Sie sind zwar gesund und liefern reichlich Eisen, allerdings ärgerlicherweise die Hemmer gleich mit. Das Glas Rotwein am Abend sollte also also gut überlegt sein. Ein Eisen-Booster dagegen, ist Vitamin C. Nielsen rät deshalb: „Gerade Vegetarierinnen sollten auf eine Vitamin-C-reiche Ernährung achten, das hilft besonders bei der Aufnahme von pflanzlichem Eisen.“ Ein Beispiel: Werden Haferflocken mit Milch gegessen, wird das in den Haferflocken enthaltene Eisen praktisch wertlos. Orangensaft holt dagegen das Beste aus dem Getreide heraus. Aus diesem Grund gehören auch in jedes Salatdressing ein paar Spritzer Zitrone.

Auch interessant: Vitaminpillen produzieren nur „teuren Urin“

Eisenstoffwechsel – ein komplexer Mechanismus

Im Gegensatz zu vielen anderen Nährstoffen, wird das im Körper vorkommende Eisen nicht ausgeschieden, sondern durch ein kluges Recycleverfahren immer wieder neu verwertet. Ein Teil zirkuliert in Form von Hämoglobin durch den Köper, der andere Teil ist in sogenannten Depots als Ferritin (Eisenspeicherwert) in Leber, Milz, Knochenmark für Notfälle gelagert. Notfälle – das sind zum Beispiel Hungerzeiten oder plötzlicher starker bzw. chronischer Blutverlust. Dazu gehört eben auch bei Frauen die Monatsblutung. Darüber hinaus verliert der Körper täglich 1 bis 2 Milligramm Eisen in Form von Miniverletzungen, Schweiß und Urin. Diese müssen komplett durch die Nahrung und dem damit verbundenen, ziemlich komplizierten Regulationsmechanismus immer wieder aufs Neue ausgeglichen werden. Bedenkt man, dass eine Frau alleine Monat für Monat bis zu 40 Milligramm zusätzliches Eisen verliert, wird klar, dass ein voller Eisenspeicher für Veganerinnen nahezu ein Ding der Unmöglichkeit ist. Und selbst eine Ernährungsumstellung würde bei akutem Mangel nicht ausreichen. (fitbook.de)

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Korrekturlesen:


hat die erbliche die Eisenspeicherkrankheit = hat die erbliche Eisenspeicherkrankheit

Montag, 23. Juli 2018

"Ein Kommentar von Christian Spiller"

Wieder mal: Schaumermal, ob die ZEIT das freigibt.

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Der deutsche Fußball und Özil. Özil und die deutsche Nationalmannschaft. Eigentlich ein ziemlich fünftrangiges Thema, gemessen an dem, was es in der Welt an echten Problemen so gibt.* Aber man kann beim Fall Özil lernen, wie das Symbolische die Bewusstseine der Menschen kapert. Und dann die Heftigkeit der Auseinandersetzungen, auch hier im Kommentarbereich! Ich kann nur staunen. Sogar eine Vorabprüfung wird notwendig! (Nun gut, die Vorabprüfungen werden eh zahlreicher, hab ich den Eindruck.)

Ich würde nur eines vorschlagen: Von 'Rassismus' sollte man im Fall Özil / Gündogan nicht reden. Eher von Nationalismus. ("Zwei Nationen wohnen, ach, in meiner Brust!") Und natürlich sind derartig gedoppelte Identitäten ein ganz und gar praktisches Problem, überall, wo Emotionen im Spiel sind. Und wo sind Emtionen nicht im Spiel?! Was, wenn Deutschland gegen die Türkei um die EM-Teilnahme 2020 spielt? Wird es da Türkischstämmige der 3. Generation geben, die für Deutschland sind?

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* Eines der echten Probleme ist übrigens die Sache mit den Klimazielen. "Am 30. Juni 2012 äußerte der damalige UEFA-Präsident Michel Platini die Idee, den Wettbewerb europaweit statt in einem oder zwei Ländern auszutragen. Am 6. Dezember 2012 entschied die UEFA, dass die Endrunde 2020 in ganz Europa ausgetragen werden soll." Da kommen wieder ein paar schöne Flugzeugkilometer zusammen, mit den entsprechenden Abgasen! Aber das zählt ja nicht, weil ein bisschen Spaß schließlich sein muss.

Sonntag, 22. Juli 2018

Human sacrifice in Aztec capital

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Feeding the gods: Hundreds of skulls reveal massive scale of human sacrifice in Aztec capital

By Lizzie Wade

Jun. 21, 2018 , 2:00 PM

The priest quickly sliced into the captive's torso and removed his still-beating heart. That sacrifice, one among thousands performed in the sacred city of Tenochtitlan, would feed the gods and ensure the continued existence of the world.

Death, however, was just the start of the victim's role in the sacrificial ritual, key to the spiritual world of the Mexica people in the 14th to the 16th centuries.

Priests carried the body to another ritual space, where they laid it face-up. Armed with years of practice, detailed anatomical knowledge, and obsidian blades sharper than today's surgical steel, they made an incision in the thin space between two vertebrae in the neck, expertly decapitating the body. Using their sharp blades, the priests deftly cut away the skin and muscles of the face, reducing it to a skull. Then, they carved large holes in both sides of the skull and slipped it onto a thick wooden post that held other skulls prepared in precisely the same way. The skulls were bound for Tenochtitlan's tzompantli, an enormous rack of skulls built in front of the Templo Mayor—a pyramid with two temples on top. One was dedicated to the war god, Huitzilopochtli, and the other to the rain god, Tlaloc.

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Eine Übersetzung mit Zeichnungen in der Süddeutschen vom Wochenende

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Archäologie. Nahrung für die Götter

Das Aztekenvolk der Mexica pflegte vor 500 Jahren einen grausamen Opferritus. Feinde wurden mit nahezu industrieller Präzision getötet, dann baute man aus ihren Schädelknochen religiöse Kultstätten.

VON LIZZIE WADE

Der Priester stach sein Messer mit einem Ruck in den Oberkörper des Gefangenen, dann schnitt er geschickt dessen noch schlagendes Herz heraus. Dieses Opfer, eines unter Tausenden in der heiligen Stadt Tenochtitlan, würde die Götter ernähren und für den Fortbestand der Welt sorgen.

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Vorher, wie ich sehe, alles schon im Standard.

In Mexiko hat sich der volkstümliche Umgang mit dem Tod gehalten: Día de Muertos. Erstaunlich, wie Traditionen fortwirken.

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Samstag, 21. Juli 2018

"Ein ehemaliger Bundeswehr-Soldat" ?

Wie mit Informationen zu Straftätern in den Zeitungen umgegangen wird:

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Schleswig-Holsteins Innenminister Hans-Joachim Grote (CDU) zu BILD: „Bei dem Verdächtigen handelt es sich um einen 34-jährigen Mann – er ist deutscher Staatsbürger iranischer Herkunft. Sechs Businsassen wurden mit einem Messer verletzt.“ | Todesopfer gab es nach Angaben der Oberstaatsanwältin nicht. Die Tat geschah in einem Bus mit Fahrtziel Travemünde (Linie 30). (bild.de)

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Bei dem Mann handele es sich e. Es lägen keine Hinweise auf einen terroristischen Hintergrund vor, teilte die Staatsanwaltschaft mit.

Da wird dann auf die Seite 6 derselben Ausgabe verwiesen. Dort heißt es auf einmal:

Der Mann selbst schweigt. „Er hat sich bisher nicht zu den Vorwürfen eingelassen“, sagte Hingst. Die Bild-Zeitung berichtete, der Verdächtige sei ein ehemaliger Bundeswehr-Soldat. Er soll am Samstag dem Haftrichter vorgeführt werden.

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Nun kann natürlich ein im Iran geborener, "eingedeutschter" Mann bei der Bundeswehr gewesen sein. Aber das müsste schon ein wenig erläutert werden.

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Informationen zu der gesamten Problemstellung "personenbezogene Informationen":

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Amateurfußball: Wenn 16-Jährige den Linienrichter totprügeln

In den Niederlanden töten jugendliche Fußballer den Linienrichter. Wie in Deutschland versucht der Verband Gewalt im Amateurfußball zu sanktionieren.

Von Tobias Müller

In diesem Bericht wird nicht weiter über die Täter gesprochen. Auffallend.

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Pressekodex: Schluss mit der Selbstzensur

Der Pressekodex muss geändert werden: Journalisten sollten die Herkunft von Straftätern nennen dürfen.

Von Horst Pöttker

2. Oktober 2013, DIE ZEIT Nr. 41/2013 13 Kommentare

Dezember 2012 in Almere bei Amsterdam: Eine Gruppe jugendlicher Fußballer prügelt und tritt nach einem Regionalspiel brutal auf den 41-jährigen Linienrichter Richard Nieuwenhuizen ein, der am nächsten Tag an den Folgen stirbt. Niederländische Medien berichten sofort, dass es sich bei den drei Jugendlichen um Marokkaner handelt. In Deutschland erfährt man dies erst einige Tage später aus rechten Blogs. Warum haben seriöse deutsche Medien die Herkunft der Totschläger verschwiegen? Und haben sie damit korrekt gehandelt? Das sind Fragen, die an das grundlegende Verständnis von Journalismus rühren. Und, um es vorwegzunehmen: Mit meinem Verständnis von Journalismus ist eine derartige Selbstzensur nicht zu vereinbaren. Journalisten sollten nicht die Erzieher der Nation sein.(zeit.de)

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ZEIT-Kommentare.

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"Rassismus funktioniert immer."

Mal angenommen, dass das stimmt, was schlagen Sie dann vor? Die Rassisten zu erschießen?

Freitag, 20. Juli 2018

Wikipedia-Konflikt 2: Abfolge - "Zensur"



[entf., – JosFritz 15:55, 29. Mai 2018 ]
Hinweis: Hier stand bereits eine Reihe von Beiträgen, die allerdings zensiert wurden. 129.13.72.197 11:06, 29. Mai 2018

Stimmt. Hab mal nachgesehen. Jemand schrieb von "rassistischem Müll" und hat dann ein paar Beiträge gelöscht. (Eine Formulierung, die ich wegen des Mülls auch nicht gerade für sehr vernünftig erachte. Aber je nun – wen der Furor des Gerechten anwandelt, der kennt da halt keine Gnade.)
Jemand hat dann auf meiner Diskussionsseite das hier hinterlassen, aber ich denke, es gehört eher hier hin, Titel: Bist du zufällig Polizist? Fließtext: [12] – AlternativesLebensglück 16:18, 29. Mai 2018

Meine Antwort: Es gibt zwei Polizeibeamtinnen in meinem Freundeskreis, deren Identität ich selbstverständlich nicht aufdecke, aber ich glaube nicht, dass es rein subjektiv ist, was sie schildern, denn sie haben mehr so ein Helfersyndrom als ein Haudrauf-Syndrom. Deswegen tun sie mir irgendwo leid. Dass ich über Roma schreibe, hat nur den Grund des Interesses: Die Roma, Juden, Homosexuelle und Schwerbehinderte waren die Gruppen, die von den Nazis als lebensunwert eingeordnet wurden, Also frage ich mich: Wie sollte sich Deutschland gegenüber Roma positionieren? Die Schuld gegenüber den Roma ist vergleichbar mit der gegenüber den Juden. Ich hatte auf eine niveauvolle Erörterung gehofft, sehe meinen Fehler aber ein, dass hier der falsche Platz (?) für dieses Thema ist. Ich möchte das Thema nun ausdrücklich NICHT mehr hier betrachten. – Bluemel1 11:15, 30. Mai 2018

Ich merke bei der Gelegenheit wieder, dass ich eher dem US-Meinungsfreiheit-Gedanken anhänge: Alles, wirklich alles darf gesagt und öffentlich gemacht werden. Die vernünftigen Bürger erkennen schon, was nicht geht oder nahe am Wahnsinn siedelt, und wer so redet, der stellt sich dann selbst ins abseits.
Also bei der Gelegenheit wieder mal die Frage: Wie halten wir es hier im Café mit solcher Zensur? – Delabarquera 12:02, 29. Mai 2018

Ich halte davon gar nichts, werde aber sicher als Betroffener keinen Edit-War anfangen. 129.13.72.197 13:10, 29. Mai 2018

Nach einer ähnlichen hatte ich ja vor sechs Wochen mal meine vorläufige Café-Abstinenz angekündigt. Dann darf ich hier auch mal wieder senfen… Man kann es wohl nicht oft genug wiederholen: Zensur kann nur von staatlichen Organen durchgeführt werden. Wenn ich als Privatmann einen Schreihals aus meiner Kneipe werfe oder als Zeitungsredakteur bestimmte Leserbriefe nicht abdrucke, dann nehme ich nur mein Hausrecht wahr und zensiere niemanden. Da das Wikipedia:Café aber kein Privateigentum ist, sondern allen Wikipedianer "gehört", ist das Hinauswerfen von Schreihälsen ein Jedermannsrecht. Die vernünftigen Wikipedianer erkennen dann schon, ob der Rauswurf gerechtfertigt war oder nicht.
Zur amerikanischen Auslegung der Redefreiheit: Die amerikanischen Medien inszenieren Debatten immer gerne wie Duelle. Ein Pro-Vertreter auf der einen Seite, ein Contra-Vertreter auf der anderen Seite. So erkennt der vernünftige Bürger eben nicht, was nahe am Wahnsinn siedelt, weil der Wahnsinn als völlig gleichwertige Option neben das Offensichtliche gestellt wird. Stünden aber z.B. in einer Klimadebatte 99 Pro-Vertreter auf der einen Seite, und nur 1 Contra-Vertreter auf der anderen (wie es dem Proporz der wissenschaftlichen Publikationen entsprechen würde), dann wäre die Debatte ja viel zu langweilig. Geoz 14:49, 29. Mai 2018

Hier erst mal das: "Wenn ich als Privatmann einen Schreihals aus meiner Kneipe werfe oder als Zeitungsredakteur bestimmte Leserbriefe nicht abdrucke, dann nehme ich nur mein Hausrecht wahr und zensiere niemanden."
Ooch Manno! Wir erinnern uns gut an deine früheren Belehrungen in Sachen Zensur. Auch damals schon ging es darum, dass wir hier von einem normalsprachlichen, nicht einem juristischen-terminologischen Begriff ausgehen müssen. Da reden die normalen Leute halt von Zensur. So what? Und selbst wenn wir terminologisch werden, dann sagt unser eigener Verein: "Als Zensur im Internet werden verschiedene Verfahren von Staaten oder nichtstaatlichen Gruppen bezeichnet, deren Ziel es ist, die Publikation von bestimmten Inhalten über das Internet zu kontrollieren, zu unterdrücken oder im eigenen Sinn zu steuern." Darüber hinaus: Wir haben nicht das geringste davon, wenn wir deiner juristischen Differenzierung folgen, denn es verschiebt nur die Frage: Wer ermächtigt im Hause der Wikipedia einen – na was? Mieter? ehrenamtlichen Hausangestellten? – ein "Hausrecht" auszuüben? Allein die eigene Überzeugtheit, dass man die Dinge besser weiß und beurteilen kann als die anderen? Wir sprechen also von einem Legitimationsproblem, so oder so.
Nachtrag: Eigentlich ist das ja ein vollkommen neues Thema, das mit der "Zensur" und dem "Hausrecht", nur angelehnt an die Roma-Ausgangsfrage. Sollten wir nicht besser herausschneiden und einen eigenen Thread aufmachen? [Erl. – Danke für's gesonderte Einordnen! D.] – Delabarquera 15:23, 29. Mai 2018

Gern. Ich habe es nicht so mit der amerikanischen Meinungsfreiheit, aber dafür erschieße ich solche Knalltüten auch nicht gleich, sondern melde sie nur auf VM. Der kann ja gern seinen Seich verbreiten, die Leute auf PI mögen das, aber ich möchte sowas nicht als (Tisch-)Nachbarn haben. – JosFritz 16:17, 29. Mai 2018

Es gibt halt immer wieder Leute, die ihre moralischen Maßstäbe anderen Leuten mit dem erhobenen Zeigefinger aufdrücken wollen und andere Meinungen nicht gelten lassen. Und du gehörst auch zu diesen Leuten. 129.13.72.197 16:20, 29. Mai 2018

_gähn_ – JosFritz 16:21, 29. Mai 2018

Nachdem Geoz erfolglos versucht hat, in Delabaqueras begrifflichem Werkzeugkasten Ordnung zu machen, fang ich garnicht erst an.
Ich werd ihn auch nicht darauf hinweisen, dass sein vermeintliches Legitimationsproblem keines ist, wenn er sich vergegenwärtigt, dass Wikiquette, der ganz alltägliche Anstand und andere Regeln im guten menschlichen Umgang solche Herabwürdigungen einfach nicht zulassen. Ich will ihn nicht mit noch mehr "Belehrungen" quälen.
Stattdessen mache ich dir einen Vorschlag, Delabaquera: Schreite ?￰ンヨハ?￰ンヨノ?￰ンヨモ?￰ンヨニ?￰ンヨル voran im Namen der Redefreiheit! Lade die IPs auf dein famoses Blog ein und lass sie dort frei sich äußern. Und dann kannst ja regelmässig hier berichten, wies so läuft auf deinem Blog. Frei nach Kennedy: Frag nicht, was Wikipedia für dich tun kann. Frag, was du für Wikipedia tun kannst. ?￰ンヤᄇ?￰ンヤᄇ?￰ンヤᄆ?￰ンヤᆱ ~ ℜ?￰ンヤᄀ ?￰ンヤᆭ?￰ンヤᆰ ? 16:30, 29. Mai 2018

"_gähn_" Wenn müde, dann vollkommen ok. Wenn Argumenersatz, dann ganz schlecht, Benutzerin JosFritz. (Was meinen Dank oben nicht im geringsten schmälern soll. :-) – Delabarquera 16:33, 29. Mai 2018

"Stattdessen mache ich dir einen Vorschlag, Delabaquera: Schreite ?￰ンヨハ?￰ンヨノ?￰ンヨモ?￰ンヨニ?￰ンヨル voran im Namen der Redefreiheit!" Das ist ja noch nicht mal witzig formuliert! Aber halt erkennbar ein Versuch, sich am Thema und möglichen Argumenten zum Thema Legitimation vorbeizumogeln. In der ebenfalls erkennbaren Hoffnung, dass sich genügend Claqueure einfinden, die die eigene Meinung zur Wahrheit wandeln und erstrahlen lassen. (Dass das Thema nicht verfehlt wird, da achte ich schon drauf. Hab ich mal so gelernt!) – Delabarquera 16:37, 29. Mai 2018

So einfach kommst aus der Nummer nicht raus. Wenn die uneingeschränkte Redefreiheit gelten soll, dann doch auch auf deinem Blog. Öffne ihn für alle, dann können wir weiter reden. ?￰ンヤᄇ?￰ンヤᄇ?￰ンヤᄆ?￰ンヤᆱ ~ ℜ?￰ンヤᄀ ?￰ンヤᆭ?￰ンヤᆰ ? 16:42, 29. Mai 2018

(nach multilpem BK) So wie Du, Delabarquera, den Begriff "Zensur" hier nur metaphorisch zu benutzen beliebts, so verwende ich Jedermannsrecht natürlich auch nur im übertragenen Sinn: Wenn hier jeder posten darf, was er will, ganz ohne Legitimation, kann auch jeder löschen, was er will, ganz ohne Legitimation. Das ist übrigens in der ganzen Wikipedia so, nicht nur im Café. Wenn der Beitrag stehen bleibt, können die vernünftigen Wikipedianer vom Verfasser denken, was immer sie wollen (und die unvernünftigen auch). Wenn er gelöscht wird, dann gilt dasselbe für den Löscher. Gleiches Recht für alle. Geoz 16:45, 29. Mai 2018

Hey, endlich geht mal die Post ab! – Ich muss noch schnell was nachtragen: "... der ganz alltägliche Anstand und andere Regeln im guten menschlichen Umgang solche Herabwürdigungen einfach nicht zulassen." Die absolut notwendige Erläuterung, die zu dieser höchst gewagten These eingefordert werden muss, heißt: Wer hat wen mit welcher Formulierung nicht menschlich, unhöflich, gar herabwürdigend behandelt? Das ist nicht rhetorisch gefragt! Ich sehe da vorerst wieder mal aggressive Meinungstiger am Werk, die sich bei Widerspruch über alle Artengrenzen hinweg ganz schnell zu empfindsamsten Mimosen wandeln! (Ich bin, wie hier schon mal gesagt, ein Anhänger von Pfallers "Erwachsenensprache".) Mal lesen oder wenigstens anhören! Also denn! – Delabarquera 16:53, 29. Mai 2018

?￰ンヨラ?￰ンヨニ?￰ンヨヘ?￰ンヨハ?￰ンヨハ?￰ンヨリ?￰ンヨラ?￰ンヨネ?￰ンヨハ solls also sein, ja? Dann hör amal zu:
?￰ンヤᄇ?￰ンヤᄇ?￰ンヤᄆ?￰ンヤᆱ: „Heast, Poldi! I hock neulich in am Kaffeehaus do am Blotz. Da kumt ana eine, hockt sich am Boden hie und fangt es scheissen o.
I denk 'Wüi der mi aseifa?' Oba da kumt scho ana und haut eam ausse.
I wüi grad an Schluck nehmen, da draht si da Tischnachbar zu mir um un fragt mi ganz ohne rot zum wern und ned rhetorisch: 'Ja warum hat man ihn denn nun des Lokals verwiesen? Wo genau steht denn hier nun geschrieben, man kote nicht im Gastraum? Und vor allem: War es wirklich Kot, den er ausschied? Das wäre zu beweisen! Freiheit!'“
Poldi: „Geh, was an Oasch, an deppata!“ ?￰ンヤᄇ?￰ンヤᄇ?￰ンヤᄆ?￰ンヤᆱ ~ ℜ?￰ンヤᄀ ?￰ンヤᆭ?￰ンヤᆰ ? 22:00, 29. Mai 2018

"So einfach kommst aus der Nummer nicht raus." Wer glaubt denn, dass ich aus dieser "Nummer" raus will?! Es hat ja gerade erst angefangen Spaß zu machen!
"Wenn die uneingeschränkte Redefreiheit gelten soll, dann doch auch auf deinem Blog. Öffne ihn für alle, dann können wir weiter reden." Hey man! Der Blog ist doch seit fast immer für alle geöffnet! Bisher bin ich davon ausgegangen, dass ich zu absonderliches, manchmal auch zu kompliziertes Zeug da poste. Oder das einfach niemand hinschaut. Was mich nicht weiter stört, weil es schlicht ein öffentliches Notizbuch ist. Das nicht vom großen Bohei abhängt. – Heute komme ich nicht mehr dazu. Morgen ist auch noch ein Tag. Alle, die mögen sind dann eingeladen, da – aber bitte nur verbal! – auf mich einzudreschen! Mal schaun, wie ihr euch so schlagt! – Delabarquera 17:04, 29. Mai 2018

Das nennst du offen, wenn man nicht auf deinem Blog posten kann? Siehe Zeitstempel ?￰ンヤᄇ?￰ンヤᄇ?￰ンヤᄆ?￰ンヤᆱ ~ ℜ?￰ンヤᄀ ?￰ンヤᆭ?￰ンヤᆰ ? 17:30, 29. Mai 2018

So, mit dem ist für mich für heute Schluss! "Wenn hier jeder posten darf, was er will, ganz ohne Legitimation, kann auch jeder löschen, was er will, ganz ohne Legitimation."
Achtung, jetzt wird es für den heutigen Abschluss mal wirklich POLEMISCH! (Bitte bei Pfaller, siehe oben, nachlesen und keine Mimose sein! Siehe auch oben.) – Diese Analogie übertrage ich in eine weitere Analogie: "Wenn hier jeder Kinder zeugen darf, dann darf doch auch jeder Menschen umbringen!" Ok, wem das zu hart und zu überzogen ist: "Wenn jeder Wahlplakate aufhängen darf, dann darf sie doch auch jeder abreißen!" – Delabarquera 17:10, 29. Mai 2018

Das hier ist ein Rausschmeißer. Auf wen wirkt der wie eine Mimose?
Nu, du warst es, der hier über das "Legitimationsproblem" reden wollte. Sobald es aber jemand macht, wirst du gleich polemisch. Geoz 17:29, 29. Mai 2018

Es ist einfach extrem unlogisch, das von dir selbst angeführte und sogar verlinkte Jedermannsrecht so zu interpretieren, dass aus der Erlaubnis für A, irgendetwas zu tun, die Erlaubnis für B folge, dieses Getanene wieder zunichte zu machen. Wenn es so wäre, wie du anscheinend glaubst, dann würde das Jedermannsrecht beinhalten, dass jedermann jedes Touristenzelt auf öffentlichem norwegischem Grund plattmachen darf. – 85.216.91.128 22:34, 29. Mai 2018

Bei meiner Verlinkung habe gleich darauf hingewiesen, dass mein Gebrauch des Wortes "Jedermannsrecht" genau so schräg ist, wie Delabarqueras Gebrauch des Wortes "Zensur". Mit deinem Vorwurf der Unlogik wiederholst du eigentlich nur, was ich selbst schon geschrieben hatte. Geoz 09:51, 30. Mai 2018

In Wirklichkeit ist dein Gebrauch aber viel schräger als seiner. Er hat eine Parallele gezogen, das ist auch ohne gesonderten Hinweis ganz normal und nachvollziehbar. Aber bei deinem Vergleich gibt es gar keine Parallele. Fremde Beiträge entfernen hat mit dem Jedermannsrecht fast genau soviel zu tun wie mit einem Nilpferd oder dem Planeten Uranus. Wenn man schon eine (zumindest entfernt) dem Jedermannsrecht ähnelnde Parallele hiesiger Praktiken zur nichtvirtuellen Realität ziehen wollte, dann wäre es die, dass A auf grundsätzlich dafür zugelassenem öffentlichem Grund etwas aufbaut, was er für Kunst hält, und B das wegen seiner Meinung nach fehlender Kunsteigenschaft umstandslos in die nächste Mülltonne entsorgt. Sowas kann je nach tatsächlichem künstlerischem Wert ("Ist das Kunst oder kann das weg?") des Weggeworfenen legal oder illegal sein. – 85.216.91.128 11:54, 30. Mai 2018

Na meinetwegen. Dann ist Delabarqueras Wortwahl eben nur schräg und meine noch schräger. Knackpunkt ist aber weiterhin das "Legitimitätsproblem": Wer ermächtigt im Hause der Wikipedia einen – na was? Mieter? ehrenamtlichen Hausangestellten? – ein "Hausrecht" auszuüben? Gegenfrage: Wer verbietet es ihm? Zeig mir die Wikipedia-Funktionsseite auf der man um Erlaubnis bitten muss, bevor man was löschen darf. Ohne eine solche Erlaubnis wäre man dann in der Tat nicht legitimiert. Geoz 13:33, 30. Mai 2018

Es hängt halt vom Einzelfall ab. Nicht alles, was man machen kann, darf man legalerweise machen. Selbst alles, was legal ist, ist nicht unbedingt legitim. Ob eine Handlung in den Bereich des Legalen oder Legitimen fällt, ist naturgemäß oft etwas auslegungsbedürftig und daher strittig. Das alles ist in der Wikipedia so, und auf der Ebene des Rechtsstaates ebenfalls.
Ich glaube, es dürfte Konsens sein, dass für die allermeisten Diskussionbeiträge auf Wikipedia die Einstellung des Beitrags legitim war und die Entfernung illegitim und illegal wäre (Begriffe jeweils in Bezug auf WP-Regeln gemeint, nicht im juristischen Sinn). Deswegen hat jemand, der etwas entfernen will, schon eine erhöhte Begründungspflicht gegenüber jemandem, der es bloß eingestellt hat. Es besteht da keine Symmetrie zwischen Beitrag und Beitragsentfernung. – 85.216.91.128 15:03, 30. Mai 2018

Was soll das hier werden? So eine Art umgedrehte Political Correctness? "Ja, früher, da konnte man solche Hetze einfach kommentarlos löschen. Aber heute geht das nicht mehr. Man weiß ja nicht, ob damit nicht irgendwem auf die Füße tritt..." Ich bleibe bei meinem Grundsatz der Waffengleichheit: Wenn hier jeder posten darf, was er will, kann auch jeder löschen, was er will. Ob er damit durchkommt, ist eine ganz andere Frage, und in der Tat vom Einzelfall abhängig. Geoz 15:57, 30. Mai 2018

Ich glaube, deine Auffassung dass jeder alles hier löschen dürfe, ist nicht einmal ansatzweise mehrheitsfähig. Was das allein für die Lesbarkeit von Versionsgeschichten bedeuten würde. Und Angemeldete würden durch die Reverts auf ihrer Beobachtungsliste vollgespamt. Punkt 1 von WP:DS lautet "Verändere nicht die Diskussionsbeiträge anderer Benutzer". Das gilt zunächst einmal als Faustregel, solange vom Beitrag keine Regelverletzung ausgeht. "Ja, früher, da konnte man solche Hetze einfach kommentarlos löschen. Aber heute geht das nicht mehr. Man weiß ja nicht, ob damit nicht irgendwem auf die Füße tritt..." Das hatte ich nicht geschrieben, auch nicht sinngemäß. Erstens war der angebliche Unterschied zwischen Früher und Heute gar kein Thema unserer bisherigen Diskussion. Zweitens ist eben meiner Meinung nicht alles Hetze, was als solche entfernt wird. Wenn Du etwas als Hetze empfindest, heißt das noch lange nicht, dass die gegenteilige Auffassung zwangsläufig falsch sein muss. Solche Begriffe wie "Hetze" sind ja nicht mathematisch definiert, sondern sie enthalten eine subjektive Komponente. Und angesichts des Eingriffs in einen fremden Beitrag, den eine Entfernung bedeutet, muss sie schon deutlich besser als ein Stehenlassen begründet werden. Ich wiederhole mich, es gibt da keine Symmetrie zwischen beidem. – 85.216.91.128 17:50, 30. Mai 2018

Nur mal zur Info (der Volxsänger hat’s oben schon angedeutet gehabt): Der „zensierte“ Beitrag enthielt u.a. auch den Passus: „Roma kippen ihren Müll halt aus dem Fenster und finden das völlig normal.“ Da wird IMHO ziemlich eindeutig einer Ethnie pauschal ein Verhaltensmuster unterstellt, was klar die Definitionskriterien von Rassismus erfüllt und somit selbstverständlich mit Verweis auf WP:WQ entfernt werden darf und sollte. Meinungsfreiheit hat Grenzen. Turboliberalismus ist Scheiße, in der Wirtschaft wie auch sonst überall. – Gretarsson 19:55, 29. Mai 2018

Nur mal zur Info: "Der" zensierte Beitrag existiert sowieso nicht. Es gibt 3 Zeitstempel in deinem eigenen Link plus einen, der von JosFritz mit dem (für Nichtadmins unbeseitigbaren) Versionskommentar "schieb Dir Dein rassistisches Getriggere dahin, wo es herkommt und hingehört" entfernt wurde. – 85.216.91.128 22:37, 29. Mai 2018

Ich konstatiere: du kannst Difflinks lesen, herzlichen Glühstrumpf! Den fraglichen Beitrag hab ich der Bequemlichkeit halber nicht separat verdifflinkt. Der von mir zitierte Satz findet sich aber in obigem Difflink. Und? – Gretarsson 23:33, 29. Mai 2018

Ich wollte darauf hinweisen, dass diejenige Entfernung durch JosFritz deutlich fragwürdiger als diejenige des von dir zitierten Beitrags durch Horst Gräbner war. – 85.216.91.128 02:05, 30. Mai 2018

[entf., – JosFritz 11:48, 30. Mai 2018 ]
Bitte achtet auf den Unterschied zwischen Provokation und Lösungsangebot. Siehe Vier-Seiten-Modell. Wenn jemand nicht auf das Argument des Vorredners eingeht, dann braucht man auch nicht antworten, als wäre der andere an einer Lösung interessiert. Das übliche Stöckchen, überflüssig wie ein Kropf. – Bluemel1 11:34, 30. Mai 2018

Dein Beitrag, den ich entfernt habe, war dazu geeignet, offenen Rassismus zu triggern, so wie im jetzt gerade entfernten. Behalte Deine Stöckchen doch bei Dir oder lege sie woanders aus. – JosFritz 11:48, 30. Mai 2018

Von mir bekommst du keine Antwort. Warum? Siehe mein Beitrag von 11.34 Uhr. – Bluemel1 11:53, 30. Mai 2018

Das macht nichts, weil Du nur einer von vielen Adressaten bist. Es reicht, wenn Du Dich daran hältst und von weiteren Provokationen, Stöckchen, Triggern usw. Deinerseits absiehst. – JosFritz 11:56, 30. Mai 2018

Hole dir bitte die Erlaubnis eines Administratoren, deinen Willen hier durchzusetzen. Das wäre Anstand. – Bluemel1 12:00, 30. Mai 2018

Du möchtest mit mir über Anstand diskutieren, das wäre sicher spannend, aber dann müssten wir zunächst über den Anstand Deiner Stöckchen diskutieren, und das möchtest Du verständlicherweise nicht. Ich übrigens auch nicht. Ich entsorge sie einfach anständig, wenn sie mir auffallen. – JosFritz 12:17, 30. Mai 2018

Lies deine Texte doch versuchsweise mal aus der Außenperspektive. – Bluemel1 12:26, 30. Mai 2018

Besten Dank für die Entsorgung dieses widerwärtigen Nazigewäschs hier, mit dem diese Seite hier vollgeschmiert wird. Aus eine Außenperspektive wäre jede Duldung solcher Hetze auf eine Seite der deWP als mindestens Duldung von schlimmstem Rassismus und Neonazitums zu interpretieren. Es gibt hier leider immer wieder solche Nazi-IPs, die versuchen mit irgendwelchen solchen "Beiträgen" zu provozieren. Natürlich ist die Entfernung von rassistischer Hetze keine Zensur, selbst wenn mensch dieses Wort illegitimerweise auf solche Webseiten hier ausdehnen möchte, die qua definitionem gar keine Zensur betreiben können, höchstens Hausrecht ausüben. Grüße vom Sänger ♫ (Reden) 15:14, 30. Mai 2018

Hier nur kurz der Hinweis, dass ich dabei bin, die Angelegenheit wie gewünscht in meinem Blog „aufzuarbeiten“. (Und dann um Kommentare bitte.) Ein wenig Geduld! Ich habe im Moment eine Menge anderer Dinge auf dem Schreibtisch. Kann sich also ein paar Tage hinziehen. Aber vergessen will ich's nicht. – Delabarquera 19:19, 30. Mai 2018

Wie? Das ganze Bohei hier, nur um ein paar mehr Klicks für deinen Blog zu kriegen? Geoz 20:17, 30. Mai 2018

Ich verwende den Ausdruck "Habt ihr / Hast du sie noch alle?!" wirklich sehr sparsam. Hier ist er wieder mal fällig. Da werde ich laut aufgefordert, meinen Blog für Kommentare zu öffnen. Wenn ich darangehe, der Aufforderung nachzukommen, dann geht es mir darum, "ein paar mehr Klicks für deinen Blog zu kriegen"? Frage also: Hast du sie noch alle?! – Wie dem auch sei, es wird mich niemand hindern, für meine eigenen öffentlichen Notizen das hier zu dokumentieren und zu kommentieren. Ein bisschen Spaß muss sein ...! – Delabarquera 11:22, 31. Mai 2018

Haha. Die Leute hast du nun an der Backe. ;) Sie drehen dir das Wort im Mund herum und meinen tatsächlich, im Recht zu sein. Diese Seite ist herrlich. So demaskierend. – Bluemel1 11:26, 31. Mai 2018

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Diese Diskussion ging noch lange weiter. 

Betrachtungen zum Thema "Zensur"


Tom, Bill und Heidi -- Hei-idi!

Es sollte in keinem Blog ein Eintrag zu ~ fehlen!

"'Wenn ich mich jetzt den Rest meines Lebens nicht mehr verlieben sollte, wäre das vollkommen okay', sagt Frauenschwarm Tom Kaulitz irgendwann im Film. Da hatte er die Rechnung allerdings offenbar ohne sein Herz gemacht. | Dass der junge Musiker irgendwann mit der millionenschweren Unternehmerin Heidi Klum zusammenkommt, hätte er sich wohl selbst nicht träumen lassen!" (bild.de)

Nun wagen wir mal was! Nämlich eine Vorhersage. Spätestens im August 2019 wird die Meldung bei BILD lauten: "Es hat halt nicht sollen sein. Die Gründe der Trennung von Bill und Heidi."

Es hat dann halt einfach doch gegolten: 

"'All das, was ein Mensch in einer Beziehung sucht, was die Partnerschaft zumindest angeht, das haben Bill und ich [Tom] ja komplett. Das heißt eigentlich, ich brauche nur noch jemanden für den sexuellen Part.'"

... für den sexuellen Part!

Wie schön das formuliert ist! Peter Handke hätte es nicht besser hinbekommen!

Tödlicher Messerstich

Dass es auf Hochzeiten zu Attacken kommt -- es war wohl schon immer so. Aber in diesem Umfang und in dieser Heftigkeit?

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Prozess nach tödlichem Messerstich bei Hochzeit. Sechs Jahre Haft für den Angeklagten. Nicht Notwehr, sondern Totschlag. So hat das Tübinger Landgericht am Dienstag im Prozess um tödliche Messerstiche bei einer Hochzeitsfeier entschieden. Der Angeklagte wurde zu sechs Jahren Haft verurteilt. || Die Schwurgerichtskammer wertete die vor etwa sieben Monaten in Riederich (Kreis Reutlingen) begangene Tat als Totschlag. Der 35-Jährige hat nach Überzeugung der Richter einen 30-Jährigen im Streit mit einem Messer in die Brust gestochen, woran dieser starb. Der Angeklagte hatte im Prozess geschwiegen, im letzten Wort aber gesagt, er habe sein Leben schützen wollen, sagte der Richter. Von Notwehr sei trotzdem nicht auszugehen. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Jahrelanger Streit der Familien Hintergrund der Tat war offenbar ein Streit zwischen den Familien der Beteiligten, der schon vor Jahren in Mazedonien begonnen hatte. Auf der Hochzeit im Sommer vergangenen Jahres trafen sie aufeinander. Der Vater des Opfers soll den 35-Jährigen mit seinen beiden Söhnen zur Rede gestellt und dann angegriffen haben, wie es der Richter schilderte. Aus der Schlägerei habe sich der 35-Jährige befreit und sein Messer gezogen. Trotzdem sah das Gericht keinen Fall von Notwehr, denn der Angeklagte hätte mit dem Messer nur drohen und sich die Angreifer vom Hals halten können. Stattdessen habe er im Zorn bewusst zugestochen. (swr.de)

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Ist es selektive Wahrnehmung meinerseits? Ich sehe solche Taten immer im Zusammenhang mit der "Zuwanderung". Ist es selektive Wahrnehmung, Vorurteil, stereotypes Denken?

Donnerstag, 19. Juli 2018

Die Kapriolen des Kapitalismus

Fund:

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"Der wertvolle Rohstoff wird in Zukunft noch gefragter als je zuvor. Experten gehen davon aus, dass im Jahr 2040 weltweit 20 % mehr Öl verbraucht werden als heute. Wir haben für Sie die 3 besten Aktien gefunden, die von dem Ölrausch massiv profitieren werden! Auf Sie wartet hier eine der größten Gewinn-Chancen des Jahrzehnts! In diesem exklusiven Sonderreport erfahren Sie:

… mit welchen 3 Öl-Aktien Sie jetzt 2018 richtig viel Geld machen können!" (swissinvestor.de)

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Dieser Text kam aus einer Anzeige irgendwo. Aber er lässt sich auch direkt bei der Werbung für das Buch nachlesen.

Da will alle Welt weg vom Öl, hin zu Solarstrom als wichtigstem und zentralen Energieträger. Und dann das! Und alles dreht sich um's Geld. Auf dass es mit den Inverstoren hinab in die Grube fahre!

Mittwoch, 18. Juli 2018

Plötzliche Erinnerung: Fidus

Notizbuch:

Ein Name, ewig nicht mehr daran gedacht. Maler, Zeichner, symbolistisch, jugendstilig, überladen. Kitschig. Ein Buch, das ich vor vielen Jahren geschenkt bekommen habe. Ich komm über Tage nicht auf den Namen des Malers. Und jenes Buch, ich finde es auf die Schnelle nicht und bin zu faul zum langen Suchen.

Dann, gestern -- ich stehe vor einem fremden Bücherregal. Da liegt ein Buch quer, und der Buchrücken ist ein bestimmtes Grün. Nein, es hat mit dem Buch, das ich geschenkt bekommen habe, nichts zu tun. Aber mit diesem Blick auf das GRÜN ist auch sofort der Name da!

Montag, 16. Juli 2018

Fußball-Nachlese

Und schließlich noch ein wenig Fußball-Nachlese:

Die WM sei schlecht gewesen, heißt es allerorten. Meine Ansicht: Sie war in Deutschland schlecht, weil Deutschland Vorrundenletzter seiner Gruppe wurde.

Wir sehen, wenn wir ehrlich sind, dass das Leben und seine Titel im Kleinen wie im ganz Großen aus vielen Zufällen besteht. War es nun Handspiel, war es eine Schwalbe? Mußte der Kopfball als Eigentor-Kopfball ins Tor und nicht drüber? Wirklich?!

Kolinda Grabar-Kitarovics Verhalten

Es gibt halt überall und in jedem Fall Grantler und Kritikaster.

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Kroatiens Staatspräsidentin Kolinda Grabar-Kitarovic gab auf der WM-Bühne ein sympathisches Bild ab. Doch wer ist die herzlich wirkende Staatschefin und wofür steht sie politisch? Ihr Wirken ist durchaus ambivalent.

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Sie wolle „politische Punkte sammeln“

Doch nicht jeder hieß diesen öffentlichen Auftritt gut. In einem Gastbeitrag für WELT betitelte der serbokroatische Schriftsteller Danko Rabrenovic Grabar-Kitarovics Verhalten bereits nach dem Halbfinale als „peinlich“. Sie wolle „politische Punkte sammeln, indem sie in der VIP-Loge jedem um den Hals fiel, der sich nicht schnell genug in Sicherheit bringen konnte. Von der Bundeskanzlerin und anderen Staatschefs bin ich etwas anderes gewohnt“, schrieb er. Auch auf der Pressetribüne des Moskauer Luschniki-Stadions sorgte Grabar-Kitarovic beim Finale eher für Irritationen als für Bewunderung: Instrumentalisierte sie den Sport mit ihrem Auftritt? 

Insgesamt ist Grabar-Kitarovic in Kroatien beliebt. „Sie ist eine überparteilich akzeptierte Politikerin und Staatsfrau. Nicht eine mit ideologischen oder weltanschaulichen Akzenten, sondern eine aus dem Volk“, analysierte Politologe Zarko Puhovski gegenüber dem Schweizer Rundfunk. Zuletzt schwächelte sie in Umfragen zwar etwas, durch ihr Auftreten bei der WM steigen ihre Sympathiewerte aber wieder. Als Staatspräsidentin agiert sie im politischen System Kroatiens ähnlich losgelöst von der Tagespolitik wie der deutsche Bundespräsident, muss für ihr Amt sogar ihre Parteimitgliedschaft in der rechtskonservativen Regierungspartei HDZ ruhen lassen. In der „Forbes“-Liste der mächtigsten Frauen der Welt landete sie zuletzt auf Platz 39, hinter der britischen Queen (Platz 26), aber vor Beyoncé Knowles (Platz 50) und Hillary Clinton (Platz 65). (welt.de)

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"Strafgebühr in Notaufnahmen"

Fund / Argumentation:

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Strafgebühr in Notaufnahmen
Contra: "Abzocke auf Kosten des Patienten"
Von Horst Kläuser, WDR

Was für eine blöde Idee! Nur wer später auch stationär aufgenommen wird, soll ohne Extragebühr in der Notaufnahme des Krankenhauses behandelt werden? Gehts noch? Was ist mit dem Heimwerker, der sich die Säge bis auf den Knochen rammt, aber mit dickem Verband nach Hause gehen kann? Was mit dem Mädchen, das nach dem Sturz von der Schaukel mit einem Pflaster wieder in den Sandkasten zurückkehren darf? Im Krankenhaus sortiert dann der gelangweilte Pförtner in ernst und weniger ernst. (tagesschau.de)

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"Afrikas ärmste Regionen"

Noch ein ZEIT-Kommentar zu einem ZEIT-Kommentar (ZEIT-Artikel). Vielleicht wird er ja freigeschaltet. > Freigeschaltet.

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Oben schreibt jemand (#97):

"Eine koordinierte Europahilfe vor Ort und ausreichenden Fachpersonal sind Stabilität und Flucht nach Europa langsam und kontinuierlich zu stoppen. Afrikas ärmste Regionen sind zuerst dran. Leuchtturm Projekte reichen da nicht aus."

Vor mehr als 20 Jahren -- ich erinnere mich so gut, weil ich das einen aberwitzigen Einfall fand --, hat der SPIEGEL mal berichtet, dass ein Afrikaner in einer konkreten Elendssituation gefordert hat, die ehemaligen Kolonialmächte sollten zurückkommen und Ordnung schaffen. Wie gesagt, ich fand die Idee aberwitzig.

Heute: Nein, die Ex-Kolonialmächte können es nicht sein. Aber es muss einfach UNO-Mandate geben, die bei Bürgerkrieg und auch bei überbordender Korruption greifen. Und zwar: konsequent greifen. Mit einer Entmachtung der örtlichen Eliten.

Vor kurzem hat jemand, ein Afrika-Fachmann aus Belgien, mir erzählt: Die belgische Regierung habe vor zwei Jahren in einem afrikanischen Land eine Schule finanziert und das Geld, wie das üblich ist, an die örtliche Regierung überwiesen. Auf dass diese es einer bestimmten NGO gebe, die das Projekt realisiert. Nach einem Jahr war die Schule nicht einmal ansatzweise fertig. Erboste Rückfrage der belgischen Regierung bei der NGO, warum das nicht geklappt habe mit der Schule. Antwort der NGO: Von dem überwiesenen Geld seien gerade mal 5% bei ihr angekommen. Das andere war auf dem Weg von oben nach unten "versickert".

Ist das verallgemeinerbar?

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Europa als 'goldener Kontinent'



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BDLB #90 "Kim: Viele haben das Bild von Europa als einem goldenen Kontinent. Mir sind immer wieder Migranten begegnet, die sich gar nicht vorstellen konnten, dass es in Europa Hunger gibt. Geschweige denn, dass Menschen auf der Straße leben."

Wer hat mal Szenarien gesehen, in denen gefragt wird: Was wird wohl aus den Migranten / Flüchtlingen, die, Stand: Mitte 2018, hier sind? Aus zwei Perspektiven: 1. aus der Sicht der Hoffnungen der Angekommenen und 2. aus der Sicht derer, die hier leben und die Angekommenen -- wie lange / in welchen Belangen? -- finanzieren.

Im Moment mein Szenario: 2030 werden wir halbwegs, aber eben nur halbwegs durchorganisierte Quartiere haben, die immer weiter alimentiert werden müssen. Und die Probleme, die wir heute in Ansätzen sehen -- Gewalt, Antisemitismus, Parallelgesellschaften, Rechtsdrift -- werden einfach zum Alltag gehören. Vollkommen offen allerdings: Wohin das, was ich Rechtsdrift nenne, in der Politik führen wird.

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Gahmuret #90.1 Hallo BDLB, was passiert in Ihrer Vision, wenn wir vor 2030 noch eine Wirtschaftskrise oder zumindest eine Flaute erleben? Das ist nämlich sehr wahrscheinlich. Was ist, wenn wir das alles nicht mehr bezahlen können? Antwort auf #90 von BDLB

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"... was passiert in Ihrer Vision, wenn wir vor 2030 ..."

Nun, die Frage liegt exakt auf der Linie dessen, was ich gefragt habe. Dann kommen die Probleme halt früher. Ausdrücken wollte ich: Wir hätten eine bessere Diskussion in Sachen Migration, wenn die, die den ethischen Verpflichtungen das Wort reden, sich auch zu solchen mittelfristigen Szenarien äußern würden. Im Moment habe ich das Gefühl, dass für viele gilt: "Schon wer, was die Migration angeht, über die Zukunft und über mögliche Probleme nachdenkt, ist kein guter Mensch!" Das lässt das unsinnige Lagerdenken erblühen, das wir gerade haben.

"Das Netz aber, sag’s dem Netz ..."

Eine naheliegende Umformung ist mir heute morgen bei der Lektüre des SZ-Streiflichts eingefallen. Im Streiflicht vom 16. Juli 2018 heißt es, schön forumuliert (sic):

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... Aris Donzelli hört sich entfernt so an wie Rainer Deike, der damals im ZDF die schönen Geschichten von Graf und Becker und Navratilova erzählt hat. Anderswo sprachen früher Gerd Szepanski und Volker Kottkamp. Die Stimmen des Tennis waren so groß wie das Tennis selbst, und womöglich haben sie tatsächlich weniger geredet als die Tennisstimmen heute.

Im sogenannten Netz ist aber mal wieder die Empörung gewaltig, diesmal über das angebliche Dauergebrabbel aus der Kommentatorenkabine. Und darüber, dass das ZDF erneut alles versenkt hat. Tatsächlich hat das ZDF vielen Leuten die Möglichkeit gegeben, das Spiel der tollen Angelique Kerber gegen Serena Williams zu sehen, man könnte auch mal etwas anerkennen, statt es zu behämen. Man könnte Tennis aus Wimbledon anschauen, ganz leise in sich reinhören und feststellen: Alles war früher nicht besser, manches schon.

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Die naheliegende Umformung angesichts von Shitstorms*, in dem sich die Anonymusse zusammentun, um andere fertigzumachen:

"Sag deinem Netz:
Vor der Vernunft und der ernsthaften Kritik
hab ich, wie immer, schuldigen Respekt.
Das Netz aber, sag’s dem Netz,
es kann mich im Arsche lecken!"

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* Es zeigt sich schnell, dass wir eine Begriffsergänzung brauchen: Aggressives Vorgehen gegen Einzelne und kleine Gruppen ohne Macht und aggressionen gegen Große, Mächtige (Beispiel 1, ...). Aber diese Abgrenzung ist schon wieder ein eigenes Thema.

Rechtschreibung? 'heute M/morgen'

Ich stehe in meinem Text vor dem schlichten Satz

"Ich habe übrigens heute Morgen / heutemorgen / heute morgen, als er dich zurückgebracht hat, mit Siegfried gesprochen."

Wer so etwas nicht "im Sprachgefühl" hat, der schaut halt im Duden oder in sonst einem Wörterbuch nach.

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Der Duden:

Worttrennung: heu|te Mor|gen
Beispiele: heute Morgen bin ich sehr früh aufgestanden; vgl. heute

WUSSTEN SIE SCHON? ℹ
Dieses Wort oder diese Verbindung ist rechtschreiblich schwierig (Liste der rechtschreiblich schwierigen Wörter).

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Wer ein wenig eigenes Sprachgefühl hat, der sagt sich, dass diese Regelung ziemlich daneben ist. Das morgen in heute morgen hat grammatisch keine Verbindung zu der Morgen. Es ist als Ganzes eine adverbiale Bestimmung. Das diese Wendung nicht in einer lautlichen Abfolge ausgesprochen wird, bleibt es bei der Getrenntschreibung. Weil aber die Wendung als Ganzes die adverbiale Bestimmung ist, sollten wir Ich bin heute morgen sehr früh aufgestanden schreiben.

Howgh, ich habe gesprochen!

P. S. Liebe Duden-Redaktion! Über die Wendung rechtschreiblich schwierig würde ich auch noch mal nachdenken. Sie ist selbst -- nein, nicht "rechtschreiblich", sondern stilistisch doch sehr fragwürdig. Sagt mir mein Sprachgefühl.