Freitag, 31. August 2018

Martina Gedeck über deutsches Fernsehen


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Martina Gedeck:: "Wenn man das normale Fernsehprogramm ansieht, wird einem schlecht". Im TV müssen andere Rollenbilder gezeigt werden, findet Martina Gedeck. Hier sagt sie, warum die TNT-Serie "Arthurs Gesetz" für sie "ein Fest als Schauspielerin" war. Interview: Carolin Ströbele.

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Vielleicht bin ich da die Ausnahme, aber bei mir fallen alle deutschen Fernsehfilme über den Tischrand, auch die, in denen Martina Gedeck mitspielt. Das kann alles sein, Ignoranz, Vorurteil, was auch immer. Ich schalte -- was selten genug vorkommt -- ins Abendprogramm, sehe deutsche Lippenbewegungen und deutsche Kameraführung, und schon bin ich weg!

Ich meine -- ein wenig könnte man doch von den Amis lernen. Klar ist da nicht alles gut. Aber die haben's in Zweifelsfall einfach drauf. Drehbuch, Schnitt, Schauspieler, da stimmt vieles.

Und noch eine Kleinigkeit: Hollywood zeigt, dass die Leute gerne intelligente Science Fiction und gute Fantasy sehen. Was da alles in den letzten 10 Jahren entstanden ist! Die deutsche Kulturschnute im Fernsehen führt das offenbar nur unter "Igitt! Trivial!" Dafür noch ein Berg- und ein Schiffdoktor.

Also -- auf, lasst uns Netflix schauen und die Rundfunkgebühren abschaffen!

"... der 70-jährige von den Terroristen ermordet."

Wie unterschiedlich die Menschen sind! Die einen trauen sich nicht hinterm Ofen hervor, die anderen brauchen den Kick, das Meer, das Abenteuer. Wahrscheinlich auch den Reiz der Todesgefahr.

Ich weiß nicht mehr genau, welche Zeitungsmeldung mich diese Geschichte hat wieder ausgraben lassen.

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27. Februar 2017 Uhr. Deutscher Segler hingerichtet. "Ich bin fertig. Es kommt, wie es kommt." 2008 wurde ein deutsches Seglerpaar schon einmal entführt. Trotzdem gingen sie wieder das Risiko ein. Jetzt sind beide tot. Die Frau starb schon bei einem Überfall im November. Der Mann wurde nun brutal ermordet, im Dschungel einer philippinischen Insel. ... Auf dem Segelschiff wurde seine tote Lebensgefährtin gefunden, nun wurde auch der 70-jährige von den Terroristen ermordet. Auf dem Segelschiff wurde seine tote Lebensgefährtin gefunden, nun wurde auch der 70-jährige von den Terroristen ermordet ... Dass er nicht mehr lange am Leben sein wird, muss der Mann geahnt haben. Vielleicht hat er es Mitte Februar auch schon gewusst. Damals zwangen Islamisten der Terrorgruppe Abu Sayyaf ("Träger des Schwerts") den deutschen Segler im Dschungel der Philippinen-Insel Jolo, wo sie ihn schon seit mehr als drei Monaten gefangen hielten, vor die Kamera. Das Video stellten sie dann ins Internet. Der 70-Jährige bat flehentlich darum, dass für ihn Lösegeld gezahlt werde. Andernfalls werde er "am 26., um drei Uhr nachmittags" geköpft. Dann brach er in Tränen aus. Als er weiterreden konnte, meinte er nur noch: "Ich glaube nicht, dass ich eine Chance habe, hier lebend herauszukommen. Weil: Es tut sich nichts. Jeder gibt die Kugel dem anderen hin. Ich bin fertig. Ich habe nichts mehr zu sagen. Es kommt, wie es kommt." "Zutiefst erschüttert über das grausame Vorgehen" Die Angst des Mannes, seine Verzweiflung, die Hoffnungslosigkeit - all das stellten die Terroristen brutal zur Schau. Am Montag gab es dann, wie zu befürchten, das nächste Video aus dem Dschungel. Eine Minute und 43 Sekunden lang, noch brutaler. Zu sehen ist, wie einem Mann der Kopf abgeschnitten wird. 
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Der 70-Jährige und seine Lebensgefährtin waren schon seit vielen Jahren zusammen auf den Weltmeeren unterwegs. Welches Risiko sie eingingen, wussten sie. Im Juni 2008 wurden sie schon einmal entführt, damals vor der Küste Somalias. Die Piraten schleppten die "Rockall" bis ins Landesinnere. Erst nach 52 Tagen kamen die beiden frei. Angeblich wurden 600.000 US-Dollar Lösegeld gezahlt. Eine offizielle Bestätigung dafür gab es nie. (stern.de)

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Ich meine mich zu erinnern, dass der Mann nach der Entführung durch Somalis gesagt hat, er wisse, noch einmal würde für ihn kein Lösegeld mehr gezahlt. Und meine Überlegung schon damals: Sind die Steuerzahler wirklich verpflichtet, die große Abenteuerlust Einzelner zu alimentieren? Müsste nicht eine private Versicherung Pflicht sein, die solche Lösegeld-Forderungen abdeckt? Das würde die Abenteuerlust vielleicht etwas in die richtigen Weltgegenden hin verlagern. Nicht nach Somalia und in die Abu-Sayyaf-Gebiete.

Die fehlenden Erwerbsfähigen

Doch noch ein ZEIT-Kommentar. Musste einfach sein.


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"Ihr wisst schon, dass mit jedem Jahr die Lücke der fehlenden Erwerbsfähigen größer wird, oder? Und dass Deutschlands langfristiger Wohlstand davon abhängt, ob Arbeitgeber in Deutschland ausreichend gut ausgebildete Mitarbeiter aus dem Ausland anlocken können? || Ihr verzockt gerade Eure Zukunft."

Da gehen in Ihren Hinweisen aber zwei Dinge durcheinander: A) Das mit den "gut ausgebildeten Mitarbeitern" geht in Richtung Einwanderungsgesetz > gesteuerte Einwanderung, B) die Probleme, die wir gegenwärtig in Deutschland haben, kommen aber von der ungesteuerten Einwanderung und deren Kosten und einigen "Leuchtturmverbrechen", die von Migranten begangen worden sind. Ich glaube nicht, dass Fachleute den Wert Deutschlands als Wirtschafts- und Lebensstandort danach bemessen, dass das unter B) genannte möglichst beliebig vor sich hin läuft und von den Verwaltungs- und Strafrichtern nicht mehr bewältigt werden kann.

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Peter Rolf Lutzeier

Einfachmal so notiert, weil ich, aus einem Anlass, der hier nicht interessiert, an seine Forschungen denken musste.

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linguistics educator

Peter Rolf Lutzeier, German linguistics educator. Studienstiftung scholar Deutsche Studienstiftung, Bonn, Federal Republic Germany, 1968-1971, Rhodes scholar Cecil Rhodes Trustees, Oxford, England, 1974-1976; Heisenberg fellow Deutsche Forschungsgemeinschaft, Bonn, 1983-1989, honorary research fellow RHBNC University London, since 1989.

Background
Lutzeier, Peter Rolf was born on August 11, 1948 in Stuttgart, Germany. Son of Friedrich Wilhelm and Hilda Josepha (Scheuch) Lutzeier.

Education
Diploma in Mathematics, University Stuttgart, 1972. D. Philosophy, University Stuttgart, 1974. Master of Literature, Oxford University, Oxford, England, 1977. Habilitation, Free University Berlin, 1980.

Career
Research assistant University Stuttgart, 1971-1974. Lecturer Free University Berlin, 1976-1981. Reader University Cologne, 1981.

Guest professor University Munich, 1985-1986. Senior scholar University California, San Diego, 1986-1987, University of California at Los Angeles, 1988-1989. Professor University Munich, since 1989.

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Wann ist L. von der Uni München weggegangen?

(Wird fortgesetzt)

Eine Anzeige der Consorsbank

Vom "Traden" war hier schon so einige Male die Rede. Jetzt noch einmal. 

Eine Anzeige der Consorsbank (eigenartiger Name, oder?), über Trading, gefunden bei der ZEIT, mitten zwischen redaktionellen Links. (Ob das die feine hanseatische Art der Trennung von Redaktion und Werbeabteilung ist? Mal Böhmermann fragen. Der sich bei sowas ja auskennt.)

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Ich mache alles so gut ich kann. Auch Geld. Trading ab 3,95 Euro pro Trade für volle 12 Monate für Neukunden und alle Kunden, die in den letzten 24 Monaten keine Wertpapiere gehandelt haben. Kostenloses Wertpapierdepot und Verrechnungskonto. Kostenlose Tradingsoftware ActiveTrader und Analysetools, wie z.B. SmartStops. Trader-Konto eröffnen. Depot bereits vorhanden. Konditionen auf einen Blick.

"Geld ist nicht alles. Aber viel."

Consorsbank Stories entdecken

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Meine Überlegung, nach allem, was ich gelesen habe: Ist es da nicht besser und vor allem viel einfacher, das Geld zu nehmen und in die Spielothek um die Ecke zu gehen?

Chemnitzer Bürger und die ZEIT

Heute nur dieser eine ZEIT-Kommentar zu diesem Artikel. Dann die eigentliche Arbeit.

BTW Eine ganze Reihe meiner Kommentare, die ich als sachlich und ruhig einstufe, werden von der ZEIT "ausgeblendet"; d. h. sie schaffen die Vorprüfung nicht und werden nicht gebracht. Das ist insofern eigenartig, als, wenn man die Kommentare nicht kopiert und archiviert, sie einfach verschwinden, als wären sie nie dagewesen. Das kommt mir schon eigenartig vor, als Verhalten einer freiheitlich gesinnten Zeitung. Fair wäre: Ein -- ohnehin natürlich automatisierte -- Mail: "Diesen Kommentar, den Sie geschrieben haben, möchten wir nicht bringen."

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"Michael Kretschmer spricht sich in Chemnitz mit Bürgern aus. Die stören sich an Medien und kriminellen Flüchtlingen – und kaum an rechten Ausschreitungen in ihrer Stadt."

Wie wäre es, wenn sich Chemnitzer Bürger und Medien in der Mitte treffen? 

A) Die Chemnitzer nehmen die Neo-Nazis als Bedrohung und Schrecknis wahr. 

B) Die entsprechenden Medien -- zu denen auch die ZEIT gehört -- begreifen, dass eine Berichterstattung, die den Chemnitzer Mord nahezu ausblendet und nur von den rechten Aufmärschen spricht, als nicht objektiv wahrgenommen wird. Nicht nur von den Bürgern in Chemnitz.

Donnerstag, 30. August 2018

Die AfD an die 30%-Marke bringen

ZEIT-Kommentar (Ok, doch wiedergegeben! Etwas weniger ausführlich hatte ich es gefasst.)

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Die Antwort ist_42 #283


"... Ich frage mich, ob sich Presse und Politik mit dem pauschalen Sachsen-Bashing einen Gefallen tun. Es wird zu einem Solidarisierungseffekt der Sachsen untereinander kommen, welche die AFD eher an die 30% Marke bringt ..."


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Bei der ZEIT notiere ich -- ungefähr -- das (vergessen, es zu kopieren):

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"Wäre ich Freudianer, so würde ich sagen: 'Das UNBEWUSSTE in den Bashern will vielleicht genau das mit den 30%. Einerheits, damit die Aufregung hoch bleibt, andererseits, weil sie das eigentlich wollen, was die AfD will, das aber vor sich nicht zugeben dürfen.'"

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Hier dazu (noch freizugeben oder auch nicht):

Noch einmal: "Unsere Gesellschaft erlebt eine Konsensverschiebung nach rechts."

Das mit "rechts" müssten wir jetzt erst mal ausbuchstabieren. Das ist heutzutage nicht so einfach wie mancher denkt. 

Aber wie dem auch sei -- wir warten auf die Wahlen in den Gemeinden, Ländern, im Bund. Und dann wird es sich zeigen, wie es um die "Konsensverschiebung" steht.

Schon heute aber scheint oft der inzwischen ja bekannte Spruch zu gelten: 

"Das Volk hat das Vertrauen der Regierung und der sie unterstützenden Presse verscherzt. Es ist an der Zeit, dass die Regierung das Volk auflöst  und ein anderes Volk wählt ." 


(Zitat mit leichten redigierenden Eingriffen.)

Rechtsradikale, die Oberwasser erhalten


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Aliaxe #4
Ja, es ist eine Schande, dass Rechtsradikale die Oberwasser erhalten und nun offen ihre Aggressivität zeigen. Es ist aber auch eine Schande, dass Medien unreflektiert aufgrund von twittermeldungen zweifelhafter Herkunft, news raushauen müssen.
Die organisieren Rechtsradikalen dringen dort in die Stuben der ‚Normalbürger‘ vor, wo diese sich von der etablierten Politik vernachlässigt fühlen. Es schleicht sich für viele der Eindruck ein, dass der Staat gegen insbesondere kriminelle Flüchtlinge keine Chance hat, während man die hiesige Bevölkerung mit scheinbaren Reformen hinhält. Da kommt ein solcher Anlass wie in Chemnitz nur recht. Wenn dann viele der demonstrierenden in die gewaltsame rechte Ecke gestellt werden fühlen diese sich bestätigt. Der beste Ausweg gegen Rechts ist, diesen Gruppen keine Gründe zu geben so stark zu werden.

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BDLB #4.1

"Der beste Ausweg gegen Rechts ist, diesen Gruppen keine Gründe zu geben, so stark zu werden."

Gut! Jetzt müssen Sie nur noch drei Stufen konkreter werden.

1. Wer sind die Bürger, die da gefährdet sind und welche Bürger sind eh schon nach Rechts hin verloren (Parteienspektrum und Ansichten)?

2. Was sind die "Gründe", und wie sollen diese Gründe abgeschafft oder beiseite geschafft werden?

3. Ist die Gesellschaft, wenn die Gründe abgeschafft sind, nicht die Gesellschaft, die die Rechten eh wollten?

Antwort auf #4 von Aliaxe

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Wendekind1989 #4.9
1.1 Gefährdete Bürger = Von extremen Gedankengut sind stets jene gefährdet, die sich bedroht fühlen oder das Gefühl haben nicht mitzukommen, ausgestochen zu werden oder vernachlässigt zu sein. Spaßfakt: Da es auf einer Gefühlsebene stattfindet ist das Ganze nur äußerst schwer mess- und greifbar.

1.2 Verloren sind wohl auch hier (wie bei jedem Extrem) all jene, die Gewalt gut heißen, diese provozieren oder selbst ausführen. Gewalt-"Tolerante" sollte noch rettbar sein.

2. Gründe für die Probleme:

2.1 Die fragwürdige Sicherheit der Rente
2.2 Die erlebte Vernachlässigung von Infrastruktur
2.3 Die Schwierigkeiten prekärer Arbeitsverhältnisse (Zeitarbeit, Minijobs, Arbeitslosigkeit im Alter)
2.4 Verfallene Schulen/Mangelnde Investitionen in Bildung
2.5 Rettung von "systemrelevanten" Kapitalhochburgen zur Finanzkrise - Das Ding scheint gradezu Katalysator zu sein
2.6 Leere Wohnungsmärkte / Steigende Wohnkosten / Mieten
2.7 Zinslosigkeit (der Kleinsparer liebt Zinsen, ob inflationsbereinigt noch etwas stehen bleibt spielt dabei einfach keine Rolle, so weit zu denken ist nicht jedem zumutbar)
2.8 Die dem gegenüberstehende Steuerbelastung

Wichtig: Auch hier sind gefühlte Gründe wichtiger als tatsächliche. Der Tunnelblick der Wut ist für Rationalität vieler Orts schon zu eng.

3. Nein. Es wäre ein starker Sozialstaat in dem ein "Wir schaffen das!" So gut wie niemanden gestört hätte - eher sogar einer in dem ein vertrauensvolles "Wir schaffen es alle gemeinsam, wie immer"1/2

Antwort auf #4.1 von BDLB

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Dank für die ausführliche Antwort!

Vieles kommt mir richtig vor; bei 3. habe ich aber noch so meine Zweifel. Es sind die bekannten Kosten, die Menschen mit niedrigem Einkommen das "Wir schafffen das!" in ein "Mit wieviel Steuermitteln schaffen wir das?" umformen lassen.  Und dann sind da, wie ich sie  nenne: "Leuchtturmvorkommnisse". Bestimmte Verbrechen wie die Ermordung von Maria L. in Freiburg stechen so aus den kriminellen Taten heraus, dass sie die Stimmung massiv belasten.

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Fortzsetzung (eingefügt am 31.08.2018, 09:30)

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Lorenz_01 #4.20


Hier meine Sichtweise:

"1. Wer sind die Bürger, die da gefährdet sind ..."

Alle, die sich weder zu den politischen Rändern hingezogen fühlen (NPD, freie Kameradschaften, Antifa) noch zu den wohlhabenden 10-15% gehören, die in den "besseren Vierteln" wohnen, kaum ÖPNV nutzen bzw. sich Sicherheit kaufen können.

2. Was sind die "Gründe", und wie sollen diese Gründe abgeschafft oder beiseite geschafft werden?

Fehlende Differenzierung zwischen Asylberechtigten und Migranten, Nichtabschiebung abgelehnter Asylbewerber, vor allem von Straftätern, zu wenig Polizei und zu geringe Kompetenzen, Recht und Sicherheit durchzusetzen (anlasslose Kontrollen, Videoüberwachung, Platzverweise und Aufenthaltsverbote)

3. Ist die Gesellschaft, wenn die Gründe abgeschafft sind, nicht die Gesellschaft, die die Rechten eh wollten?

Die Gesellschaft, die die extremen Rechten will, wollen die wenigsten. Allerdings durchaus eine Gesellschaft mit einem "starken Staat", der im Zweifelsfall die Interessen der Mehrheit der Bürger denen der Minderheit überordnet. Wenn man das als "rechts" sehen wil,, meinentwegen. Ich halte es für demokratisch geboten und notwendig, um der Radikalisierung auch "ganz normaler Bürger" entgegen zu wirken.

Antwort auf #4.1 von BDLB



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chri.s #4.24

1. Alle, die nicht radikal Links sind

2. Zu hören, Lebenswirklichkeit verstehen, diese in progressive Politik münzen, nicht bevormunden. Keine als falsch Emotionalisierung deren Anhänger. Fakten, ansonsten braucht man sich nicht wundern, wenn diese nicht mehr Wahrgenommen werden, auch wenn es Tatsachen sind.

3. Nein, denn wenn nur radikale Methoden Wirkung zeigen, werden nur radikale Methoden Wirkung zeigend angewandt. War denn FJS ein Nazi? Aber er hat die Rechten gut aufgefangen (klar, die Linken hassen Ihn trotzdem, aber besser ein Stramm Konservativer CSUler, als die NSDAP, oder?)

Antwort auf #4.1 von BDLB


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MoliSame2 #4.46

Intelligente Politik, das Interesse an den Menschen, die hier seit Generationen leben und die ehrliche öffentliche Auseinandersetzung mit den Themen, die seit 2015 hochintensiv in diese deutsche Gesellschaft eindringen (ja!) und die Bereitschaft mit den Betroffenen zu reden, kann die Mitte wieder stärker machen. Zur Erinnerung die Wanderungsbewegung der Wähler bei der vergangenen BW zur AfD: 400.000 Wähler der Linken, 500.000 der SPD und 1 Mio. der CDU/CSU!
Wenn es nicht gelingt, diese Wähler zurückzuholen, dürften sich die Sorgen des Autor verfestigen. Ich bezweifele aber, dass seine Apelle in die richtige Richtung gehen und in einer angemessenen Sprache verfasst sind. Und dann brauchen wir für die Überzeugungsarbeit bei den weniger Privilegierten nicht Leute, die in die eigenen Projekte verstrickt sind, sondern seriöse Analysten und Beobachter der Gesellschaft, die in der Lage sind nach beiden Seiten überzeugend zu wirken. So zum Beispiel
Heinz Buschkowski, Constantin Schreiber, Rüdiger Safranski, Julian Nida-Rümelin, in Teilen Peter Scholl-Latour oder Paul Collier. Solange diese Journalisten, Philosophen, Lokalpolitiker oder Ökonomen nicht einen vergleichbaren Stellenwert auch in diesem Medium eingeräumt bekommen wie "die üblichen Verdächtigen" aus der linksliberalen Ecke, die in schönem sozialpsychologischen Jargon ganze Bevölkerungsteile pathologisieren, wird die Gesellschaft weiter gespalten und den rechten "Ratten"fängern in die Hände gespielt.

Antwort auf #4.1 von BDLB

Böhmermann: ZDF-Abendshow

Und der SPIEGEL? Bringt der das?

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TV-Satiriker Jan Böhmermann bekommt seine erste ZDF-Abendshow. Mit seiner Satiresendung "Neo Magazin Royale" wurde er bundesweit bekannt, sie lief aber nur auf dem Spartensender ZDFneo. Nun wechselt er ins Hauptprogramm: Im November soll seine erste Show starten. | Mittwoch, 29.08.2018 | Am 2. November startet Jan Böhmermann im ZDF-Hauptprogramm: Um 23 Uhr moderiert er dann erstmals die Show "Lass dich überwachen!". Das meldet die Website des Fernsehpreises Goldene Kamera unter Berufung auf den ZDF-Programmdirektor Norbert Himmler. (spiegel.de)

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Hoffentlich ... 

... setzt er sich nicht zu sehr unter Druck, der Jan! Und vermasselt den Start, weil er zu gut sein will.

Ich halt ja BTW viel von ihm! Nicht alle werden dieser Meinung sein. Aber allein schon die BENTO-Huldigung war doch erste Sahne! (Pardon! SPIEGEL!)

Oder zu Tim Bendzko! So ab 5:45.

Sarrazin, "Feindliche Übernahme"

Kommentar in der ZEIT, eben. (Wird wieder vor Freischaltung überprüft. Meine beiden Einlassungen gestern haben es nicht geschaft, die ZEIT-Überprüfung zu überwinden.)

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Ist diese Religion gefährlich? Thilo Sarrazin hat ein Buch über den Islam geschrieben. Unter dem Titel "Feindliche Übernahme" führt er die Probleme der Integration auf den muslimischen Glauben zurück. Eine Rezension von Johanna Pink. 29. August 2018 DIE ZEIT Nr. 36/2018, 30. August 2018. 452 Kommentare.

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Etwas weiter ausgeholt: Ich habe vor zwei Monaten an anderer Stelle die Frage gestellt, ob schon mal jemand von einer seiner grundlegenden politischen und weltanschaulichen Überzeugungen durch ein Argument oder die Mitteilung einer ihm bisher nicht bekannten Tatsache abgebracht wurde. 

Reaktion: Erst Schweigen im Walde. Dann, verhalten: "Nein, eigentlich niemand. Noch nie."

Dann einer: Doch ja. Er sei früher für Volksabstimmungen gewesen. Aber als er gelesen habe, wie viele solcher Abstimmungen ausgingen, sei er nun dagegen. (Bitte 2 x lesen, diesen Absatz!)

Zurück zu Sarrazin: Seine Bücher fassen in Worte, was viele Menschen in diesem unserem Lande eh schon gedacht haben. Das macht auch den Erfolg von Sarrazins Büchern aus. Und die Kritik der intellektuellen Oberschicht via ZEIT und SZ wird an dem Erfolg und an den Meinungen nichts ändern. Sie, diese Kritik, offenbart nur einmal mehr die Kluft zwischen Volk und Pharao.

Preise: Springer Wissenschaft u. a.

Reden wir mal wieder von wissenschaftlichen Büchern und Ihren Preisen, heute.

Ich war soeben auf der Suche nach einem Buch von Carl Gustav Hempel, das ich im Gedächtnis als "Erklären und Verstehen" hatte. Ich besitzte das Buch, aber ich will nicht zum Regal laufen, das sich ein paar Zimmer weiter befindet. Ich habe das Buch im Internet auf Anhieb nicht gefunden und bin zu Amazon gegangen, einfach um zu schauen, ob es denn da nicht angeboten wird. Suchergebnis: Ganz oben habe ich das Folgende gefunden. (Ich gebe die Fundstelle im Volltext wieder.)


Historical Perspectives on 'Erklären and Verstehen'. (Archimedes, Band 21) 14. März 2012. Von Uljana Feest. Taschenbuch EUR 129,52. Prime Lieferung morgen, 31. August. Andere Angebote EUR 123,20. (8 gebrauchte und neue Artikel) Kindle Edition EUR 137,57

Ein Taschenbuch für 130 Euro! Das in der Kindle-Version nicht etwa 10 bis 20 Prozent billiger ist, sondern -- nun ja: teurer!

Ist es denn wenigstens ein 1000-Seiten-Wälzer? Auf der eigentlichen Angebotsseite findet sich:

Produktinformation Taschenbuch: 328 Seiten Verlag: Springer; Auflage: 2010 (14. März 2012) Sprache: Englisch ISBN-10: 9400731345 ISBN-13: 978-9400731349 Größe und/oder Gewicht: 15,5 x 1,9 x 23,5 cm.

Da sind wir wieder! Gut 300 Seiten, 130 Euro. Die großen internationalen Wissenschaftsverlage machen Reibach auf eine -- wie soll man das anders nennen als: auf unverschämte Weise.

Der Kreislauf ist, beginnend in den 1980er Jahren, wohlbekannt: Die Bibliotheken haben bei 'spezialisierten Büchern' weniger Exemplare angeschafft. Mit Beginn der EVD und des Online-Büchersuchens wurden die Universitätsbibliotheken und die Institutsbibliotheken an den Universitäten zu einer Großbibliothek verbunden. Voraussichtlich wenig ausgeliehene Bücher waren dann nur noch in ein oder zwei Exemplaren vorhanden. Kurz: der Absatz der großen wissenschaftlichen Verlage ging zurück.

Und wie hat man das seitens der großen Verlage aufgefangen? Durch wahnsinnige Preise!

Das hat eine Spiralentwicklung in Gang gesetzt: höhere Preise > weniger Exemplare > höhere Preise ...

Bleibt wieder die Frage: Warum haben die deutschen Universitäten nicht schon längst eigene Universitätsverlage gegründet? In Eigenregie, mit den üblichen Vorgehensweisen. Wo peer review vorgesehen ist -- auch bei den heutigen Verlagen  ja eine Leistung, die von Universitäts- und Forschungseinrichtungsleuten geleistet wird --, da eben PR. Sonst: Dissertationen, Habilitationen, die Bücher der Wissenschaftler, die sonst so geschrieben werden.

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Nennen wir mal Ross und Reiter. Die großen privatwirtschaftlichen Ausbeuter der Steuerzahler via Universität-Bücheretat:
  • Elsevier
  • Springer Wissenschaft
  • de Gruyter (nach dem Aufkauf-Zug, der alte geisteswissenschaftliche Verlage in eine Hand brachte; ein eigenes Kapitel)
  • Olms (mit der Tradition des Verkaufs von gebundenen Fotokopien copyrightfreier alter Bücher. Vgl. hier.)
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Für den Einstieg: 

LESART / ARCHIV | Beitrag vom 24.01.2018. Debatte um Wissenschaftsverlage. Deutschland vs. Elsevier. Leonhard Dobusch im Gespräch mit Frank Meyer.

Und dann -- die Suche bringt eine reiche Auswahl!


Mittwoch, 29. August 2018

Chemnitz: die Perspektiven

Zwei ZEIT-Kommentare. Unklar, ob sie freigeschaltet werden.

-- KOMMENTAR  1 --

Darf man als ZEIT-Leser eigentlich die Seite von Vera Lengsfeld und die dortigen Zuschriften lesen? Ach, ich kopier mal hierher. Mal schauen. -- Eine der Zuschriften:

"Schon im letzten Jahr wurde das Stadtfest massiv von Migrantengewalt überschattet und von Samstag auf Sonntag wurde die Veranstaltung beim MDR 2017 vorfristig abgebrochen. 2018 war es dann noch sehr viel schlimmer. Spannung lag in der Luft und der Ausländeranteil der Feiernden war sehr hoch, was ja nichts Schlechtes sein muß. Die drei späteren Opfer waren in der Nacht von Samstag auf Sonntag auf dem Weg zu einem Geldautomaten, als sie von drei Ausländern zur Herausgabe der EC-Karte aufgefordert worden sind, was man aber ablehnte. Wenige Minuten später kamen dann 10 Ausländer angelaufen und haben auf alle drei eingestochen. | Im Ergebnis: Ein Toter, der mit 25 Messerstichen hingemetzelt wurde. Zwei Schwerverletzte, einer davon mit einem Messerstich im Kopf. Stechen Sie bitte 25x auf einen Gegenstand ein. Wenn das kein Mord ist, weiß ich es auch nicht. Bisher hat man zwei Mörder verhaftet, da draußen laufen aber noch mehr der nächtlichen Messerstecher rum." (vera-lengsfeld.de)


-- KOMMENTAR 2 --

Auch hier unklar, ob die ZEIT diesen Kommentar freischaltet.

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Weil auch hier immer wieder die Frage aufkommt, was bewusst verschwiegen wird: Die für gewöhnlich in solchen Dingen "gut unterrichteten Kreise" vermelden: Opfer heißt Daniel Hillig, war 35 Jahre alt, Chemnitzer mit kubanischen Vorfahren, er wurde durch 25 [!] Messerstiche getötet. Auch, ob dieser Kommentar die Prüfung besteht.

Und es wird sich zeigen, ob das da oben richtig ist.

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Im Übrigen muss ich ein Mensch der politischen Mitte sein, denn mich erreichen per Mail zwei vollkommen gegensätzliche Aufrufe. 

A) "In Chemnitz haben Rechtsradikale den Hitlergruß gezeigt und Menschen durch die Straßen gejagt - schweigen wir nicht länger! Jetzt den offenen Brief unterzeichnen ..."

B) "Zeige dich solidarisch mit den Verwandten und Freunden des Mannes, der in Chemnitz bestialisch ermordet worden ist. Daniel Hillig war Vater eines Kindes und gelernter Tischler ..."

7 Wochen vor der Landtagswahl in Bayern ...

Der MERKUR bringt's. Nur ist die Frage: Stimmt das alles? Und: Warum tut man so sicher, wo doch die Umfragen in der Vergangenheit, auch sehr kurz vor der Wahl, sehr danebenlagen?

Nachrichten von Merkur.de Politik. CSU fällt auf Tiefstwert bei Umfrage zur Landtagswahl 2018 in Bayern ... 29.08.18. DREI PARTEIEN GEWINNEN DAZU. CSU bei Landtagswahl-Umfrage abgewatscht: Mit Söder zu neuem Tiefstwert Alle Autoren Die aktuelle Umfrage vor der Landtagswahl in Bayern zeigt neue Verluste für die CSU. Laut neuesten Zahlen wären sechs Parteien im Landtag vertreten. München - Die Landtagswahl in Bayern rückt langsam näher. Mittlerweile steht fest: Am 14. Oktober 2018 wird gewählt. Doch was sagen die aktuellen Umfragen und Prognosen zum Ausgang der Landtagswahl? ... Umfrage vom 28. August 2018: Vor Landtagswahl in Bayern rutscht CSU weiter ab Auf die eigenen Stärken hinweisen, womöglich auch den Ton etwas mäßigen - so will die CSU vor der Landtagswahl doch noch einmal das Ruder herumreißen. Richtung absolute Mehrheit geht es aber weiterhin nicht. Ganz im Gegenteil. In einer aktuellen Umfrage des Instituts Insa im Auftrag der Bild verlieren die Christsozialen nochmals deutlich.


München, New York [!]. Knapp sieben Wochen vor der Landtagswahl in Bayern hat die CSU einer neuen Umfrage zufolge deutlich an Zustimmung verloren. In der Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Insa für die „Bild“-Zeitung kommt die Partei von Ministerpräsident Markus Söder nur noch auf 36 Prozent. Beim vorangegangenen Insa-Trend Ende Juni waren es noch 41 Prozent, also fünf Punkte mehr. Bei der Landtagswahl im September 2013 hatte die CSU 47,7 Prozent geholt.

Ich sage voraus, dass die Söder-CSU viel besser abschneiden wird als hier verkündet, und die Grünen viel schlechter. Also -- schaumer mal!

Dienstag, 28. August 2018

Hotel Lederer in Bad Wiessee

Ich wusste doch, dass mir das Hotel Lederer schon mal über den Weg gelaufen ist! Ja, Hitler und Röhm, vor so vielen Jahren! Und jetzt? Wird es wenigstens ein Modell des alten Hotels geben?

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Haus des Röhm-Putschs. Abriss-Hotel Lederer in Bad Wiessee: Ein Hotelier ohne ObdachRuth Schormann , 18.05.2018 ... Noch hat der 79-Jährige das Wohnrecht. Sein Haus an der Wiesseer Seepromenade ist längst eine Ruine. Doch Josef Lederer lebt immer noch dort, wo einst der Röhm-Putsch stattfand. Nun muss er raus - er weiß nicht wohin und mit welchem Geld. Bad Wiessee - Einst Top-Übernachtungsadresse, bald Abriss-Baustelle: Das Hotel Lederer in Bad Wiessee ist Geschichte. Bewohnt wird das Haus aber noch, vom Ex-Hotelier Josef Lederer, der sich als Opfer einer Intrige der Gemeinde sieht und mehrmals vor Gericht zog, um Schadenersatz einzuklagen. Die Gemeinde hatte ihm 2011 verweigert, einen Teil seiner Hotelzimmer zu verkaufen. Mit dem Verkaufserlös sollten Schulden getilgt werden. So berichtet es die "Tegernseer Stimme". Das Hotel ist geschichts-trächtig - Lederer hatte versucht, es unter Denkmalschutz stellen zu lassen. Denn genau dort in Wiessee hat Adolf Hitler 1934 persönlich SA-Führer Ernst Röhm mit vorgehaltener Waffe verhaftet. Seit Längerem ist das einstige Top-Hotel verkauft an Hexal-Gründer Thomas Strüngmann, dessen Vermögen 2015 laut Forbes Magazine auf 3,1 Milliarden Euro geschätzt wurde. Er wird die Ruine im Herbst abreißen und ein neues Luxusressort errichten, berichtet die "Tegernseer Stimme" weiter. Bis dahin hat Lederer noch Wohnrecht in dem Haus, das einst der Stolz seiner Familie war. Findet der 79-Jährige bis dahin keine neue Bleibe, steht der Ex-Hotelier auf der Straße. Dann müsste ihn wohl der Staat auffangen, denn eigene Einkünfte habe er nicht, so das Blatt weiter. Was also wird dann aus Josef Lederer? "Einen alten Mann setzt man nicht vor die Tür" - das sei eine Sache von Anstand, sagt Andreas Göbel, Sprecher von Athos, dem Büro der Familie Strüngmann zur "Tegernseer Stimme". Und weiter: Es werde auf keinen Fall etwas Unmenschliches passieren. Wie das Angebot des neuen Eigentümers aussieht, will der Unternehmenssprecher nicht sagen, das sei Privatsache. (abendzeitung-muenchen.de)

24-Stunden-Diät

"Fettverbrennung in Intervallen. Zwei Kilogramm in 24 Stunden: Experte verspricht Abnehmen ohne Jojo-Effekt" (focus.de)

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Klingt eigentlich schön und plausibel, was der Ernährungsexperte Achim Sam da sagt.

Und wie ist es wieder mit den "Erfahrungen"?

Beispiel: "Die Erfahrungen der Nutzer sind zwiespältig: Zwar beurteilen immerhin 54 von 114 Rezensenten die Diät mit der Bestnote, aber die andere Hälfte verteilt sich gleichmäßig auf die Noten von 1 bis 4."

P. S. Müsste es nicht heißen: "... verteilt sich gleichmäßig auf die Noten von 2 bis 4"? Denn die 1 hatten wir ja vhon bei den 54.

Montag, 27. August 2018

Verkürzung

ZEIT-Kommentar

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"Die Verkürzung auf eine ethnische Zuschreibung ist in der Tat unzureichend, da sie automatisch auch Leute mit einbezieht, die nichts mit Gewalt am Hut haben."

Also das mit dem "Hut", das würde ich mir in diesem Zusammenhang noch mal durch den Kopf gehen lassen. Rein stilistisch, meine ich.

Insgesamt ist dieses Argument -- "Es gibt auch andere der Gruppe X, die nicht gewalttätig sind, also darf man die Gruppe X nicht nennen" für sinnlos-schlaumeiernd. Wir denken nun mal in Gruppen und in Eigenschaften von Gruppen. Dass mit dem "nicht alle", das weiß doch jeder Schüler nach der 3. Klasse Grundschule.

Auch wenn das vom Tonfall her nicht zu dieser ernsten Sache passt, die Kolumne von Martenstein (ZEITMAGAZIN NR. 34 / 15. AUGUST 2018) bringt es auf den Punkt:

"Ich ärgere mich jedes Mal, wenn in den Polizeimeldungen pauschal von "Männern" die Rede ist. ... So was soll nur die Männerfeindlichkeit anheizen, das steckt dahinter. Sie müssten fairerweise "Person" schreiben. Ich will nicht jeden Tag lesen müssen: "Ein Mann hat etwas Kriminelles getan." Das ist eine Zuschreibung. Männer werden öfter angezeigt, daran liegt es doch. Männer werden öfter kontrolliert, und zwar nur weil sie Männer sind. Dass die Gefängnisse voller Männer sind, beweist doch vor allem eines: Deutschland ist strukturell sexistisch."

Na klar! Nicht alle Männer sind Verbrecher!

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"Totschlag hat es in Deutschland ..."

Ein ZEIT-Kommentar, zunächst nicht freigeschaltet.

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Totschlag hat es in Deutschland schon immer gegeben - aber ich kann mich beim besten Willen nicht daran erinnern, wann ein solcher Vorfall schon mal dazu geführt hat, daß sich 800 Menschen versammeln, die anderen mal zeigen wollen, 'wer hier das Sagen hat'. Dieser Aufruf über die sozialen Netzwerke kam von ultrarechten Gruppen. Da haben wohl manche gedacht, der Tag der Machtübernahme sei gekommen."

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"Totschlag hat es in Deutschland schon immer gegeben..."

Das klingt für mich jetzt, angesichts der konkreten Toten, wirklich sehr unangenehm-abwiegelnd.

Dann: Nicht nur, dass Mord nicht Totschlag ist, auch Totschlag1 ist nicht gleich Totschlag2. Das sollten wir immer berücksichtigen. Heißt: Wenn T1 = ein Betrunkener erschlägt einen anderen Betrunkenen auf dem Oktoberfest mit dem Maßkrug - keine 800 Menschen. Wenn aber T2 = ein ultralinker Demonstrant wird von einem Unbeteiligten in Putativnotwehr niedergeschlagen und stirbt -- wieviel linke Demonstranten marschieren dann in Hamburg oder Berlin auf?

Um kein Missverständnis aufkommen zu lassen: _Allen_ Gruppen und Gruppierungen, die zu Gewalt neigen, muss wirklich "von staatswegen" klar und hart gezeigt werden, dass man hierzulande für seine Meinung demonstrieren darf, dass aber Gewalt, auch "Gewalt gegen Sachen", auf keinen Fall hingenommen wird.

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Die CDU -- schwul, schwuler ... ?

Wenn das man nicht zu Missverständnissen führt...!

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(welt.de)

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CFD

Eine weitere Nachfrage in Sachen Erfahrungen mit ...

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Ein Mann mit Bart, der 120.000 Euro im Monat verdient. Heißt er Chrioph H.? Mit CFD.

Womit? Ich schaue ein wenig herum. Am Ende hab ich die Anzeige weggeklickt und finde sie nicht wieder.

Ein wenig Suche, dann bin ich doch zumindest "in der Nähe":

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CFD ist die geläufige Abkürzung für Contracts for Difference, was wiederum mit Differenzkontrakt ins Deutsche übersetzt werden kann. > Allgemeiner Risikohinweis: Der Handel mit Optionen, Kryptowährungen und CFDs ist höchst spekulativ und kann zum Verlust des gesamten Kapitals führen. 73-89 % aller Privatanleger verlieren Geld beim Handel mit CFDs. Investieren Sie nur die Summe, deren Verlust Sie verschmerzen können. (binaere-optionen.info)

Na da schau her! Und jetzt noch die Suche nach ...


-- Erfahrungen --

Der Handel mit binären Optionen kann nicht pauschal als Betrug bezeichnet werden. Dennoch gibt es viele dubiose Anbieter auf dem Markt, so dass besondere Vorsicht geboten ist. Die Anwälte der Kanzlei Herfurtner bekommen immer öfter Anfragen von Betroffenen, die im Rahmen vom Handel mit binären Optionen viel Geld verloren haben oder das gewonnene Geld nicht ausbezahlt bekommen.

Oftmals wird in Internet-Foren von großen Gewinnen innerhalb kürzester Zeit berichtet. Diese positiven Erfahrungsberichte machen jedoch in den seltensten Fällen einen glaubwürdigen Eindruck. Häufig werden diese Erfahrungen von verdächtigen Nutzern mitgeteilt, die unter anderem auch sog. Stockfotos verwenden. Dabei handelt es sich um vorproduzierte Fotos, die meist über Bildagenturen verkauft werden und somit mit Sicherheit nicht den hinter dem Profil stehenden Forum-Nutzer zeigen. (anwalt.de)

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Na gut, an seiner Rhetorik des Hippeligen könnte der junge Mann noch ein wenig arbeiten. "Is einfach so."

Arabische Clans in Berlin

Eine ZEIT-Meldung, die ich eben lese:

Erst Mitte Juli hatte die Berliner Polizei in einem Verfahren wegen Geldwäsche 77 Immobilien einer arabischen* Großfamilie im Wert von 9,3 Millionen Euro vorläufig beschlagnahmt. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass die Objekte mit Geld aus Straftaten gekauft wurden. Ermittelt wird in diesem Fall gegen 16 Beschuldigte aus der Familie sowie deren Umfeld, die vor allem in Neukölln aktiv ist. Dabei geht es um Geldwäsche. Die Familie soll auch hinter dem Münzraub im Bode-Museum stehen. Ob es sich bei der Razzia am Montag um dieselbe Familie handelt, teilte die Polizei nicht mit.

Immer wieder die gleichen Überlegungen: 

1. Auf soviel kriminelle Chuzpe ist das deutsche Polizei- und Rechtssystem nicht eingestellt. Das Gefühl, dass, wenn man sich entsprechende Unverschämtheiten zutraut, diesem System auf der Nase herumtanzen kann.

2. Die Mitteilungsstruktur der deutschen Polizei ähnelt der der Presse und umgekehrt. Und unterscheiden sich damit von alten Demokratien wie beispielsweise Schweden und USA. Männer, Alter, hier mal, weil es nicht anders geht "arabische Großfamilie"*. Was dann auch wieder nicht genau ist, weil diese "alteingesessenen, vor Jahren geflüchteten Libanesen" natürlich nicht für 'die Araber' stehen.

Und am Ende natürlich die Frage, was diese Form der halben "Duldung von Kriminalität" mit dem innenpolitischen Klima in Berlin und Deutschland macht. Oder konkreter: Wie stark das der AfD in die Karten spielt.

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* Die Clan-Älteren kamen in den 80ern während des libanesischen Bürgerkrieges vor allem nach Bremen, Essen und Berlin. Sie zogen in die günstigen Viertel, nach Kreuzberg, Wedding, Neukölln. Einige lebten schon in Beirut als Flüchtlinge, weil sie als arabisch-kurdische Minderheit aus der Türkei oder als Palästinenser aus Israel flohen. Als moralische Instanz und ökonomische Absicherung gab es für sie nur die eigene Familie. Bis heute geht es darum, Ehre und Reichtum der Familie zu mehren. Man weiß ja nie, was kommt. Die Clans dominierten in Berlin bald Mietshäuser, dann Blöcke, schließlich – was auch mit den Arbeitsverboten für die anfangs nur geduldeten Libanesen zu tun hat – die Kiezkriminalität. Ermittler und Sozialarbeiter sagen, bestimmte Nachnamen zu nennen, reicht in Neukölln aus, damit andere in der Schule, in der Bar, beim Schutzgeldeintreiben zur Seite gehen. (tagesspiegel.de)

Sonntag, 26. August 2018

MeToo: "Wenn mir ein Mann schöne Augen macht --"

"-- hab ich einen guten Tag, schlaf ich mit ihm. Hab ich einen schlechten, zeig ich ihn an."

Lisa Eckhart, Youtube 4:17

Hayalis Sportstudio

Im Zusammenhang mit den "Medien", Abt. Fernsehen, ist das Wort uncharmant fast immer eine Fehlbesetzung. Weil es im TV nicht darum geht, charmant zu sein. Aber hier -- ein Satz ist hier wirklich uncharmant, weil -- nun ja: gotteslästerlich dumm!

Im Vorfeld hatte die Personalie Hayali für Aufregung und Aufsehen gesorgt, abhängig davon, wo im politischen Spektrum man sich verortet. Wutbürger kündigten in den sogenannten sozialen Medien an, das "Sportstudio" zu boykottieren, wenn "Ms. -Rassismus-Vorwurf" - so ein Twitter-Kommentar - durch die Sendung führen würde. Andere Zuschauerinnen und Zuschauer hofften darauf, dass Hayali eine persönliche Note einbringen oder sich vielleicht mit einem Kommentar zu gesellschaftlich relevanten Themen einbringen würde. | Doch nichts dergleichen ist in der ersten Sendung geschehen. Statt auch nur eines Hauchs von Innovation hielt sich die 44-Jährige minutiös ans Lehrbuch "Sportstudio-Moderieren für Dummies". Von den etwas ungelenk das Gespräch unterbrechenden Anmoderationen der Spielberichte bis hin zum unvermeidlichen "Picken Sie sich Ihren Verein raus" beim Einblenden der Tabelle war es ein später Samstagabend im ZDF wie jeder andere - nur halt mit einem anderem Gesicht. (spiegel.de)

Ich möchte die Kritiker von Frau Hayali -- als politische Moderatorin halte ich Hayali übrigens für ziemlich einseitig und naiv -- doch mal vor der Kamera sehen. Wie sie das machen! Denn es gehört wirklich eine besondere Fähigkeit dazu, vor einer Kamera auch nur einigermaßen ruhig zu agieren.

"Brückeneinsturz in Genua"

Eine ausführliche Darstellung in der ZEIT. (Online nur für Abonnenten.) Von Moritz Aisslinger, Dirk Asendorpf, Federico Fubini, Ulrich Ladurner, Laura Meda und Mark Schieritz: DIE ZEIT Nr. 35 / 23. August 2018.

Man sieht, wie weit die groben Einteilungen der eigenen Meinung von der differenzierten Darstellung nach gründlicher Recherche abweichen. Hier nur ein Punkt:

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Kann man die Erbauer der Brücke dafür [für den Einsturz] verantwortlich machen? Morandi [der Planer der Brücke] ignorierte das Problem [des stark anwachsenden Verkehrs] jedenfalls nicht. 1979 schrieb er in einem Bericht für die Internationale Vereinigung für Brücken- und Hochbau, dass der zunehmende Schwerlastverkehr zu enormen Schäden an der Struktur des Polcevera-Viadukts führen könne. Die Meeresluft und Abgase von einem nahen Stahlwerk, warnte Morandi, hätten bereits zu einem "bekannten Verlust der chemischen Oberflächenresistenz des Betons" geführt. Die Konstruktionsweise der Brücke sei zuverlässig, aber "früher oder später, vielleicht in ein paar Jahren, wird es nötig sein, eine Behandlung anzuwenden, die aus der Entfernung von allen Rostspuren besteht".

Ob irgendein Angestellter des Transportministeriums den Bericht jemals in den Händen hielt, weiß Ferrari nicht. Es hätte wohl auch nichts genutzt – jedenfalls denkt Ferrari das. "In den Behörden für Bauwesen und Transport saß schon immer ein Haufen Inkompetenter, die alle keine Ahnung von der Materie haben", sagt er.

1979 kümmerte sich keiner um Morandis Warnungen, und als fast vierzig Jahre später in einem Prüfbericht stand, zehn bis zwanzig Prozent der Stahlseile seien von Rost befallen, wiederholte sich dieses Versagen auf tragische Weise. Ein Expertengremium diskutierte den Prüfbericht im Februar dieses Jahres, stellte fest, dass es "einen langsamen Verfallstrend der Spannseile" gebe und reichte das Papier ans Transportministerium weiter. Die Behörden mahnten daraufhin nur unbedeutende Arbeiten an – die Beleuchtung der Brücke müsse verbessert werden. Den Verkehr ließen sie aber weiterfließen. Er floss bis zum 14. August, 11.36 Uhr.

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"Veröffentlichte Meinung"

Es sind nicht nur die Zeitungen, das ist klar. Es ist der Bereich, der einmal "veröffentlichte Meinung" genannt wurde. In diesem Ausdruck war niedergelegt: Die einen haben die Mittel, ihre Sicht der Dinge in die Öffentlichkeit zu tragen, die anderen eben nicht. Dann kam das Internet.

Auch heute sind die großen Einheiten, die Zeitungen und die TV-Anstalten, im Vorteil, aber nicht mehr ohne Konkurrenz.

Eine Selbstbeobachtung bei der SPIEGEL-Lektüre. Fleischhauer u. a. Journalisten, die mit dem Veredelungsprädikat -- "Ja, das ist wahrscheinlich einer von uns!" hochgezogen werden in die Einflusssphäre der Großjournalisten. Und dann "die da unten", die das nicht geschafft, oft auch gar nicht angestrebt haben, die die Clique da oben verachten und gegen sie anschreiben.

An den Rändern der Alternativen dann der bekannte Ruf: "Lügenpresse! Lügenpresse!"

Donnerstag, 23. August 2018

Das tolle Programm ScanGuard!

Die Sache geht immer so -- sollte so gehen: Sie sehen, dass etwas, in diesem Fall: ein Programm XYZ als das Tolle und Ultimative angepriesen wird. Dazu nätürlich kostenlos!

Sie geben bei Google ein: erfahrungen mit XYZ . -- Und dann lesen Sie erst mal in aller Ruhe.

Hier also: Was verspricht Ihnen XYZ = ScanGuard nicht alles!

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PC-Besitzer reißen sich darum... Ist Ihr PC langsam oder ungeschützt? Tausende von PC-Nutzern in Deutschland reißen sich um ein System, das dieses Jahr enorm populär geworden ist. Die neue Software schützt PCs vor Hackern und unerwünschter Software und beschleunigt die Leistung. Von Andrew Smith, Web Life Advice – Technikenthusiast Andrew Smith untersucht einen Gratis-Scan, der in Deutschland den Markt erobert. Wenn Sie in Deutschland leben und einen Windows-Computer besitzen, der geschützt werden muss, nicht wunschgemäß läuft oder nicht Ihren Sicherheitsvorstellungen entspricht, sollten Sie unbedingt diesen wichtigen Artikel lesen. Tausende von Menschen in Deutschland reißen sich um diese neue Software, die PC-Nutzer sofort vor der Malware schützt, die laut Pressemeldungen im Vormarsch ist. (onlinelifeadvice.com)



-- UND DANN EIN KOMMENTAR NACH DER ERFAHRUNGEN-SUCHE --

Hinzu kommt, dass ScanGuard äußerst übertriebene Scan-Ergebnisse anzeigt, die vorgeben, das System wäre mit Tausenden von Viren infiziert. Einer der Benutzer, die dieses Tool ausprobiert hatten, beschrieb seine Erfahrungen in diesem Bereich sehr deutlich. Laut seiner/ihrer Erzählung, zeigt ScanGuard Warnungen über Schädlinge, die sich zu diesem Zeitpunkt gar nicht auf dem Gerät befanden. Um seine Theorie zu stützen, säuberte der/die Nutzer/in seinen/ihren Rechner von allen potenziellen Gefahren und ließ dann einen Security-Scan mit ScanGuard laufen. Irgendwie schaffte es die Anwendung immer noch einen Haufen Viren zu finden, die angeblich in das System eingedrungen sein sollen. Diese Täuschungstrick ist bei einer Reihe von betrügerischen Security-Tools extrem beliebt. Sie setzen auf eine Mischung aus Angst und Einschüchterung, um ihre Ziele zu erreichen. Wenn eine Person davon überzeugt ist, dass sein/ihr Computer von Tausenden Viren befallen ist, dann könnte er/sie tatsächlich die Vollversion von ScanGuard kaufen. Ohne jeden Zweifel gehen wir davon aus, dass die teure Version genauso nutzlos ist wie die kostenlose. 

..

ScanGuard ist kein seriöses Tool. Etliche Benutzer haben die Features ausprobiert und berichten davon, dass es das Programm nur auf ihr Geld und ihre Zugangsdaten für die E-Mail-Adresse abgesehen hat. Sie berichteten weiter, dass das Security-Tool False-Positives für Malware angezeigt habe und ständig versucht habe, die Nutzer vom Kauf eines weiteren Programms oder der Vollversion von ScanGuard zu überzeugen. Dies ist nicht das erste Mal, dass wir es mit so einem Programm zu tun haben. Diverse Organizer und Fake-Utilities wie PCBooster sind immer im Umlauf und versuchen die Nutzer zu überzeugen, dass sie nötig wären. Grundsätzlich lockt ScanGuard die Leute in die Falle, indem es sich als seriöses Security-Produkt darstellt, aber das ist nur ein Betrug, und wir raten Ihnen dringend vom Download und der Installation dieses Programms von SS Protect Ltd. ab. Die meisten Produkte dieses Unternehmens gelten als unsicher und unseriös. (sicherpc.net)

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Mittwoch, 22. August 2018

Da hat der Martenstein wieder mal recht!

ZEIT-Magazin 16.08.2018, S. 8

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"lch habe den Vorfall gegoogelt. Bei »Schießerei Kreuzberge gab es 20.000 Ergebnisse. In den Nachrichten war nur von einer »Auseinandersetzunge und von »Männern« die Rede. Ein Mann habe sich vor das Lokal gestellt und ausdauernd auf das Lokal gefeuert, während im Inneren des Lokals weitere Auseinandersetzungen unter Männern stattfanden. Die Festnahme des Schützen sei missglückt, dieser habe den Tatort nämlich rasch verlassen. Männer sind einsame Streiter, müssen durch jede Wand, müssen immer weiter. 

Ich ärgere mich jedes Mal, wenn in den Polizeimeldungen pauschal von »Männern« die Rede ist. Kein Mann, den ich kenne, würde in ein Lokal reinschießen, von denen kann überhaupt keiner schießen. So was soll nur die Männerfeindlichkeit anheizen, das steckt dahinter. Sie müssten fairerweise»Person« schreiben. Ich will nicht jeden Tag lesen müssen: »Ein Mann hat etwas Kriminelles getan.« Das ist eine Zuschreibung Männer werden öfter angezeigt, daran liegt es doch. Männer werden öfter kontrolliert, und zwar nur weil sie Männer sind. Dass die Gefängnisse voller Männer sind, beweist doch vor allem eines: Deutschland ist strukturell sexistisch."

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Da haben wir's! "Deutschland ist strukturell sexistisch", gegen die Männer gerichtet.

Schlagworte: Gender studies, Sex, Gender, Mehrheiten, Minderheiten

Schulprobleme


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Ich habe mir überlegt, dass ich das, was ich in meiner heutigen Allgemein-Zeitungslektüre, zu der auch BILD gehört, mal bei der ZEIT anfragen kann, ohne Total vom Thema abzukommen. Und siehe da -- wie es der Zufall so will, steht das Thema "Schule", wenn auch ein wenig anders, auf dem Programm. Was ich mich jetzt frage ist: Ist es den "höheren Blättern" irgendwie genant, neben die "Zwergschulen" die "Problemschulen" zu stellen, alles unter dem gemeinsamen Nennen "Schulprobleme"?

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DIREKTORIN SCHMEISST IHREN JOB HIN Leiterin von Brennpunkt-Schule: „Darum gebe ich auf“ „Wir hatten mehr als 30 Gewaltvorfälle“ Doris Unzeitig (48) schmeißt nach fünf Jahren ihren Job als Schulleiterin an der Spreewald-Grundschule in Schöneberg hin, sie geht zurück nach Österreich ... 22.08.2018 -- Gewaltbereite Eltern, prügelnde Kinder, Drogenszenen auf dem Schulhof – Doris Unzeitig, Schulleiterin der Spreewald-Grundschule in Berlin, hat jahrelang um ihre Schule gekämpft, versucht, mit Wachschutz die Situation in den Griff zu bekommen. ... 99 Prozent der Schülerschaft hat Migrationshintergrund, ein Großteil empfängt Transferleistungen. Wir bräuchten dringend hochqualifizierte Pädagogen. Doch viele neue Lehrkräfte sind nicht für die Grundschule ausgebildet. (bild.de)

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Dann will ich mal sehen, ob das bei der ZEIT stehenbleibt.

"Vom Herzblut ..."

"Vom Herzblut ist nicht mehr viel übrig!"

Aescher-Wirte erklären BLICK, warum sie genug haben.

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(blick.ch)

„I hate writing ..."

„I hate writing, I love having written.“

Dorothy Parker (1893 – 1967)

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(goodreads.com)

Dienstag, 21. August 2018

Uni-Triebtäter Surjeet S.

Bin ich jetzt xenophob? Oder wird unser Land einfach nur bunter? Oder darf man einfach die BILD-Zeitung nicht lesen? (Ich mache das auch aus beruflichem Interesse! Diese Wortschöpfungen und Wendungen da!)

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"KICKBOXERIN VERPRÜGELT ANGREIFER "Ich entkam dem Uni-Triebtäter" || Evrin B. (37) wehrte sich heftig gegen Angreifer Surjeet S. (28). Er wurde wegen sexueller Nötigung verurteilt ... KOLJA GÄRTNER, 20.08.2018 - Frankfurt – Bei ihr geriet Uni-Triebtäter Surjeet S. (28) an die Falsche: Evrin B. (37) gab dem Sex-Täter bei seinem zweiten Angriff richtig einen mit. Im Prozess wegen sexueller Nötigung vor dem Landgericht schilderte die Informatik-Studentin, wie sich der indische Familienvater an ihr in der Miquelallee vergreifen wollte. ... Surjeet S. (28) lässt seinen Verteidiger ein weinerliches Geständnis verlesen. Monatelang überfiel ein Un­be­kann­ter Frau­en rund um den Cam­pus Wes­tend: Jetzt steht der Uni-Vergewaltiger vor Gericht PROZESS AB 20. AUGUST Uni-Triebtäter hat Frau und Kind! ... „Ich war am 29. Dezember 2013 gegen 23.30 Uhr auf dem Heimweg. Da packte mich ein Mann an der Schulter, fragte: ,Welche Straße ist hier?' Dann versuchte er mich in ein Gebüsch zu ziehen.“ Doch nicht mit der ehemaligen Kickboxerin! „Ich hab' angefangen, zu schreien. Ich wusste gar nicht, dass ich das so laut kann. Das hat mir Kraft gegeben.“ ... Sie verpasst dem Pizzeria-Kellner einen Fausthieb, einen Tritt, er stürzt, sie schlägt weiter zu: „Er lag da wie ein kleines Kind, hat sich dann rausgewunden.“ Surjeet S. flüchtet über die siebenspurige Miquellallee: Evrin B.: „Er ist gehumpelt, noch mal gestürzt.“ Verteidiger Onur: „Könnte man sagen, dass er da eher Opfer als Täter war?“ Evrin B.: „Nein, wirklich nicht.“ Denn trotz ihrer starken Reaktion hat die Tat bis heute Folgen: „Ich dachte, ich wäre auf so einer belebten Hauptverkehrsstraße sicher. Deshalb nimmt mich das immer noch sehr mit.“ Nach der Flucht ging Surjeet S. in der Elbestraße ins Bordell." (bild.de)

"Freiheit ist unteilbar."

ZEIT-Kommentar (und damit Schluss für heute!)

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Das ist für mich zunächst einmal ein extrem hohl klingendes Schlagwort.

Es darf gedacht werden:

"Freiheit von A" ist oft (wann eigentlich nicht?) mit "Freiheitsbeschränkungen für B" erkauft.

(Unsere geliebte Freiheit zu reisen, wohin wir wollen, macht andere Länder vom Tourismus abhängig, bringt halb wahnsinnige Ballermann- und Sexausbeutungsorte hervor und schadet der Umwelt in extremer Weise.)

"Freiheit von A" steht in vielen Fällen (in welchen Fällen eigentlich nicht?) in Konkurrenz zu "Freiheit von B".

"Freheit" steht in vielen Fällen in Konkurrenz zu "Sicherheit". ("Freiheit = Datenschutz" steht zum Beispiel immer in Konkurrenz zu "Freiheiten für Kriminelle unterschiedlichster Sorte", Pädophile, Kriminelle anderer Sorte.)

Vorschlag also: Quidquid agis, prudenter agas et respice finem!

Das gilt auch und im Besonderen für die Verwendung von Schlagwörtern und kurz gedachten Slogans.

Volksentscheid


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"Sowohl bei Befürwortern als auch bei Gegnern würde nur ein Volksentscheid diese Frage beantworten. Die politische Wahl ist dafür ungeeignet da die Parteien unter anderweitigen Vorbehalten stehen (ob zu Recht oder nicht kann dabei auch unbeantwortet bleiben). Danach wüssten Thomas und Benedikt wie die Realität aussieht. Es gibt aber eine Seite die dies verhindert."

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Vor kurzem hat jemand an relativ prominenter Seite des Internets geschrieben, dass er sein Lebtag für Volksentscheide war. Aber dann hat er ein paar Fälle gesehen, die zeigten, dass solche Entscheide wahrscheinlich ganz anders ausgehen würden als von ihm gewünscht. Seitdem ist er gegen Volksentscheide.

(Wer mag, darf suchen. Meine Versicherung: Die Sache ist nicht von mir erfunden.)

Xenophobie

ZEIT-Kommentar

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"Offensichtlich finden Sie es in Ordnung, Liberalität zu opfern, nur um seine Xenophobie ausleben zu können."

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So, und nun analysieren wir mal die Begriffe und fangen mit was ganz Einfachem an:

Ist es illiberal und xenophob, an die Kosten der Einwanderung zu denken?

"Besonders präzise Informationen lieferte Schleswig-Holstein: Dort wurden 2017 „insgesamt 105,2 Millionen Euro für die Unterbringung und Versorgung unbegleiteter minderjähriger Flüchtlinge aufgewendet“, wie das Kieler Sozialministerium mitteilte. Es wurden 1795 unbegleitete minderjährige Ausländer betreut, von denen 775 inzwischen Volljährige sind. Damit schlug im nördlichsten Bundesland ein Unbegleiteter durchschnittlich mit rund 58.600 Euro zu Buche."

Ist es illiberal und xenophob, wenn man an die "Leuchtturmverbrechen" denkt -- also an die schweren Verbrechen, die Migranten begangen haben und über die landesweit berichtet wurde -- und überlegt, dass die Rede von Einzelfällen a) nicht stimmt und b) kein Trost für die Betroffenen ist?

Halbgare Witzigkeiten

Man kann es amüsant finden, was die WELT vermeldet:

Auf einem der ersten Plakate, die die CSU unlängst zur bayerischen Landtagswahl vorstellte, ist der Ministerpräsident zu sehen, der höchst amüsiert auf sein Handy schaut. Auch alle, die sich da zu Markus Söder gestellt haben, finden offenbar sehr lustig, was sie da auf dem Smartphone des Ministerpräsidenten sehen. | Vielleicht hat die Gruppe ja gerade den neuen Slogan „SÖDER MACHT’S“ gesucht - in einem ersten Schritt wirbt die CSU mit „BAYERN MACHT’S“. Wer den personalisierten Spruch auf Facebook, Twitter oder einfach im Web sucht und findet, wird überrascht – und je nach Parteizugehörigkeit – wohl auch amüsiert sein. Unter der Online-Adresse www.soeder-machts.de erscheint eine Seite, die mit ihrer weißen Schrift auf sattem Blau und der für CSU-Verlautbarungen typischen, etwas laut wirkenden Schrift wirklich nach CSU aussieht. | Doch was da unter „SÖDER MACHT’S“ summiert wird, ist nicht eben wahlkampftauglich, zumindest nicht aus Sicht der CSU. „32.000 öffentliche Wohnungen an private Investoren verscherbeln“, „Am Ende des Schuljahres Tausende angestellte Lehrerinnen und Lehrer entlassen“, ist da etwa zu lesen. Oder: „Ertrinkende Menschen im Mittelmeer als Asyl-Touristen bezeichnen“. Zehn wenig schmeichelhaft formulierte Unterpunkte sind hier zusammengestellt. Am Ende heißt es: „All das macht Markus Söder.“

"... wird überrascht – und je nach Parteizugehörigkeit – wohl auch amüsiert sein". Jaja.

Ich sehe das, unabhängig von der Ferne oder Nähe zu Söder, als ein Zeichen des Politikstils, der sich in den letzten Jahren gewandelt hat und weiter wandelt: Halbgare Witzigkeiten gehen mit zu Brei gekochten Hinterfotzigkeiten eine innige Verbindung ein. Manchen scheint dieses Gericht am Ende zu schmecken. Mir schmeckt es nicht.

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Mal sehen, was bei der WELT aus diesem Kommentar wird...

Montag, 20. August 2018

Älteres Ehepaar...

... nach dem Scheidungstermin.

Zwei SZ-Rezensionen

Manchmal ärgere ich mich über die SZ, dass ich noch am selben Tag das Abo kündigen möchte! Ich tu es dann doch nicht. Aber all dieses gutmenschliche, besserwisserische Getue, Geraune, Gejammere der Polit-Redaktion -- manchmal geht es mir gewaltig auf die Nerven!

Aber dann wieder Tage wie dieser: Das Feuilleton! Eine Seite reicht und der Schmerz ist vergessen!


Zwei Rezensionen, direkt nebeneinander. Sowas von kunstvoll geschrieben, dass ich niederknien möchte! Was ja nicht heißt, dass ich an manchen Stellen nicht hängenbleibe und ein 'So doch nicht!' murmele. Aber das spielt keine Rolle angesichts des Ganzen.

Blick auf die Buchangabe am Schluss der Besprechungen:

He­le­ne He­ge­mann: Bun­ga­low. Ro­man. Han­ser Ber­lin Ver­lag, Mün­chen 2018. 288 Sei­ten, 23 Eu­ro. Rezensentin: Marie Schmidt.

Da kann ich schon mal kichern. Da hat die Rezensentin noch kein Wort gesagt. Han­ser Ber­lin Ver­lag, Mün­chen. Das muss man auch erst mal hinbekommen!

Sodann:

Mai­ke Wet­zel: El­ly. Ro­man. Ver­lag Schöff­ling & Co., Frank­furt am Main 2018. 148 Sei­ten, 20 Euro. Rezensent: Christoph Schröder.

Lob also, wem Lob gebührt!

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Lauter anständige Leute

Helene Hegemanns dritter Roman „Bungalow“ über eine katastrophenschwangere Zukunft und die Spaltung der Gesellschaft wächst sich zu einem Katalog der Ängste aus


VON MARIE SCHMIDT


Von dem russischen Dichter Daniil Charms, der ein tragisches Leben führen musste und 1942 im Gefängnis verhungerte, gibt es einen berühmten Text, an den Helene Hegemanns neues Buch erinnert. Er geht so: „Einmal überaß sich Orlow an Erbsenbrei und starb. Und Krylow, der davon hörte, starb auch. Und Spiridonows Frau fiel vom Büffet und starb auch. Und Spiridonows Kinder ertranken im Teich. Und Spiridonows Großmutter ergab sich dem Suff und landete auf der Straße. Und Michajlow hörte auf, sich zu kämmen, und bekam die Krätze. Und Kruglow malte eine Dame mit einer Knute in der Hand und wurde verrückt. Und Perechrjostow erhielt telegrafisch vierhundert Rubel und machte sich derart wichtig, daß man ihn aus dem Dienst warf. Lauter anständige Leute, und bekommen kein Bein auf den Boden.“


So eine Parade des Unglücks ist auch „Bungalow“, der dritte Roman Hegemanns.


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Geht es noch besser? Kaum.

Dann gehe ich nach der Lektüre zur vergleichenden Rezensionswissenschaft über.

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Im Mit­tel­punkt steht, wie schon in He­ge­manns frü­he­ren Bü­chern, ein drei­zehn­jäh­ri­ges Kind, das un­ter Be­din­gun­gen so­zia­ler Ver­wahr­lo­sung zu früh er­wach­sen wird. Die Mut­ter die­ser Char­lie ist grau­sam über­for­dert, das Mäd­chen wird ag­gres­siv vor Ver­zweif­lung und die bei­den ste­hen sich in ei­nem er­bit­ter­tem Exis­tenz­kampf ge­gen­über. Das ist ein wie­der­keh­ren­des Mo­tiv der He­ge­mann-Ro­ma­ne, so dass sie rück­bli­ckend fast so et­was wie ei­ne Tri­lo­gie der ver­nach­läs­sig­ten Für­sor­ge­pflicht er­ge­ben.

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Auch in „El­ly“, dem ers­ten Ro­man der deut­schen Au­to­rin Mai­ke Wet­zel, ver­schwin­det ein Kind auf dem Weg zum Sport. Wet­zel er­zählt die Ge­schich­te vom Ver­lust ei­nes Kin­des im re­por­ta­ge­haf­ten Dau­er­prä­sens und aus ver­schie­de­nen Per­spek­ti­ven als Fa­mi­li­en­dra­ma. Da ist Ines, El­lys zwei Jah­re äl­te­re Schwes­ter, die sich den Tag des Ver­schwin­dens ih­rer Schwes­ter in al­len De­tails vor­stellt (das stärks­te Ka­pi­tel des Ro­mans). Wie ih­re Mut­ter Ju­dith und ihr Va­ter Ha­mid, ist sie Teil ei­ner Lei­dens­ge­schich­te, die mit der so­zia­len Ver­wahr­lo­sung der Fa­mi­lie zu­sam­men­hängt.

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Das haben die beiden Rezensenten doch gewiss nicht abgesprochen. Also doch -- Zufall? Oder Hinweis auf den Zeitgeist?

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In ei­ner Art psy­cho­ana­ly­ti­scher Ur­sze­ne be­ob­ach­tet das Mäd­chen in ei­nem die­ser Bun­ga­lows ein Paar aus der Kul­tur­schi­cke­ria, das sich liebt. Da ver­liebt sie sich schlag­ar­tig selbst. In ih­ren Wor­ten: „Ich woll­te nicht ad­op­tiert wer­den von de­nen. Echt nicht. Ich woll­te die fi­cken“. Dass sich die­ser Wunsch er­füllt, er­fährt der Le­ser auf der ers­ten Sei­te des Ro­mans. Und wüss­te, falls er von so et­was nicht leicht zu scho­ckie­ren ist, ei­gent­lich ger­ne, wie ge­nau die­se Drei­er­be­zie­hung ver­läuft. Zu­mal der Ro­man mit den in­ter­es­san­ten Le­bens­ge­schich­ten des Paa­res be­ginnt. Ge­mes­sen am ma­ni­schen Kraft­quat­schen frü­he­rer He­ge­mann-Ro­ma­ne, er­zählt sie da ganz ent­spannt, ge­ra­de­zu auf­ge­räumt. Ein­wand­frei apho­ris­ti­sche Sät­ze ste­hen dar­in, wie: „Er war kri­mi­nell und im übels­ten Ma­ße ver­ein­samt, er wur­de wirk­lich zu Un­recht ge­liebt.“

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Mai­ke Wet­zel, Jahr­gang 1974, ist ei­ne Ro­man­de­bü­tan­tin, aber kei­ne An­fän­ge­rin. Mit „Hoch­zei­ten“ (2000) und „Lan­ge Ta­ge“ (2003) hat sie zwei durch­aus be­mer­kens­wer­te Er­zäh­lungs­bän­de ver­öf­fent­licht, be­vor sie an der Mün­che­ner Film­hoch­schu­le stu­dier­te und sich der Dreh­buch- und Re­gie­ar­beit zu­wand­te. Man wür­de ihr al­so ein Ge­spür für Auf­bau und Dra­ma­tur­gie zu­trau­en. Um­so er­staun­li­cher, dass sie in ih­rem Ro­man­de­büt nicht nur ei­nen Hang zu be­deu­tungs­schwan­ge­ren Hohl­sät­zen ent­wi­ckelt („Roll­trep­pen sind wie Göt­ter. Men­schen lie­fern sich ih­nen aus“). Sie hat auch gleich meh­re­re gra­vie­ren­de er­zähl­stra­te­gi­sche Fehl­ent­schei­dun­gen ge­trof­fen.

Die fan­gen da­mit an, dass Wet­zel den Ro­man aus der Per­spek­ti­ve ei­ner Fi­gur er­öff­net, die mit dem ei­gent­li­chen Ge­sche­hen nichts zu tun hat und auch nicht mehr auf­taucht: Ines, zu die­sem Zeit­punkt 14 Jah­re alt, zwingt ei­ne Zim­mer­ge­nos­sin bei ei­nem Kran­ken­haus­auf­ent­halt kur­zer­hand, die Rol­le von El­ly ein­zu­neh­men. Das Mäd­chen heißt Al­mut und be­trach­tet die so ver­schlos­se­ne wie selbst­si­che­re Ines als ih­re „Göt­tin“. 

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Und nun? Archivieren, diese beiden Besprechungen! Das Gefühl haben, noch einmal darauf zurückkommen zu müssen ...