Donnerstag, 14. April 2011

Prantl zu Häberle: Einzelfragen 8

Ein Zucken in der Schreibhand beim Lesen: Na! ist hingeschrieben.


Von Jean Paul, dem geistigen Vorfahr des Peter Häberle, gibt es eine Schrift, die 'Auswahl aus des Teufels Papieren' heißt. Zu so einer Auswahl ist für den Rechtsgelehrten die Guttenbergsche Textcollage geworden. Der Ex-Doktorand hat dieser Collage, es ist wie ein frivoler Witz, das Motto 'E pluribus unum' vorangestellt - aus vielem eines. Das Motto steht auf der Dollarnote und auf allen US-Münzen und bezieht sich auf Amerika als Schmelztiegel. Eine Doktorarbeit als Schmelztiegel?

Der Freiherr zu Guttenberg mag ja vieles sein. Liebling des Volkes*, Ex-Minister, Plagiator, Selbstdarsteller und noch viel mehr. Aber Teufel? Das geht ja nun nicht. (Was ist ein Ich nicht alles! Man beginne bei sich selbst. Aber Teufel?!) Ich meine: Wie das Motto einstens gemeint war, ist wohl jedem verständlich. Dass es heute anders gelesen werden kann -- so was gibt es häufiger. Also, weg mit dem Teufel! Und die Sprache und ihre Deutbarkeit in einem schönen Essay betrachtet. Das wär's.

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* Da haben wir es wieder: das Volk. In einem nachgerade hyper-rationalistischen Sinn: Die Auswahl nach den kalten Maßstäben der Demoskopie. Wir müssen jetzt nur noch die berücksichtigen, die -- im konkreten Fall oder generell -- keine Umfragen mitmachen und also einen, wie das schön bei den Demoskopen heißt, 'Antwortausfall' produzieren.

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