Donnerstag, 7. April 2011

Der Bunte-Begriff des Journalisten

Der Journalist Gerhard Schiechel gerade eben auf BR2, der die Morgen-Presseschau vorstellt. Er sagt, dass viel Buntes heute in den Blättern sei. Beleg: Dass über den Serienmörder in Long Island berichtet werde.

Darüber lässt sich jetzt genauer nachdenken. Aus der jour- nalistischen Entfernung und der Entfernung des Medienkonsumenten sind Morde, Serienmorde gar, sowas wie die entsprechenden Krimis. Unterhaltsam ist das, sehr bunt. Ernsthafte Menschen wissen das und fühlen so. Wollte man an den Maßstäben rütteln, so kämen doch nur Verwirrtheiten zustande, nach Art der Bilder im "Diskreten Charme der Bourgeoisie". Das wäre unseriös. Denkt der ernsthafte, der seriöse Journalist.

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Ach, und weil ich schon bei diesem Thema bin, da nehme ich noch gleich die Sprechweise unserer Nachrichtensprecher mit herein.

Sprecher X (angemessen betroffen): "... Bei der Suche nach einer vermissten 24-Jährigen fand die New Yorker Polizei schon acht Frauenleichen. Und sie befürchtet weitere Opfer.

(Schnitt zu heiter) Und nun zum Sport! ..."

Nicht das Problem des Nachrichtensprechers eigentlich, sondern der Zusammenstellung der Nachrichten. Der Komplexität der Welt viel- leicht.

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